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PORTRAIT

PUSTERTALER VOLLTREFFER

OKTOBER/NOVEMBER 2018

12

Sein frühes Aufwachsen auf

dem Walcher-Hof in Oberthal

(unterhalb des Wildparks Ass-

ling) als Sohn von Maria und

Alois Warscher war noch nicht

von Tanz geprägt, sondern viel-

mehr von bäuerlicher Arbeit,

Vvon Holzstocken über Holz-

spalten bis hin zum Feldaufräu-

men im Frühjahr, Schafscheren,

Auf- und Abtrieb der Schafe und

anderem mehr. „Ich tat das, bei

dem ein Kind eben mithelfen

konnte“, schmunzelt der heute

29-Jährige, der immer wieder

gerne auf dem Hof vorbeischaut.

„Landwirt zu werden hat mich

weniger interessiert“, gesteht

Bernhard, der lieber seinem Bru-

der Robert (37) und seiner

Schwägerin Barbara in der Land-

wirtschaft hilft. „Ich mache das

gerne als Ausgleich zum Tanz,

und jeder hat eine Freude damit“,

erzählt Bernhard, der immerhin –

nach der Musikhauptschule in

Nußdorf-Debant – die vierjährige

Gartenbauschule in Klagenfurt

besucht hatte.

„Alle Türen offen“

Nach der bodenständigen Be-

rufsausbildung zum Gärtner

standen Bernhard von den El-

tern Maria und Alois aus alle

Türen offen. Schon früh hatte er

ja die Leidenschaft fürs Tanzen

entwickelt. „Als wir bereits in

der Volksschule Assling oder in

der Musikhauptschule Work-

shops machten, wusste ich, dass

mir das Tanzen voll taugen

würde. Aber wir hatten damals

die finanziellen Mittel nicht,

damit ich eine Tanzschule besu-

chen konnte.“ Nach dem Ab-

schluss der Gartenbauschule

machte Schwester Stefanie (30)

Bernhard dann auf die Musical-

akademie in Graz aufmerksam.

„Sie sah deren Stand auf einer

Messe in Graz und brachte

einen Prospekt von der Akade-

mie mit. Sie meinte, dass diese

Schule zu 100 Prozent zu mir

passen würde.“ Bernhard war

Feuer und Flamme, bestand die

Aufnahmeprüfung im Feber

2008 und absolvierte die drei-

jährige Ausbildung zum staat-

lich geprüften Musicaldarsteller.

Tanzschule Valeina

„Bei der Finanzierung der

Ausbildung halfen mir meine

Eltern sehr“, ist er dankbar. Im

Rahmen eines 14-monatigen

Pflichtpraktikums hatte er in

einer Gärtnerei bereits Geld

verdient, das er für „später“ zu-

rücklegte. Nach seiner Zeit in

Graz kehrte er wieder nach

Lienz zurück und fand im

Herbst 2011 eine Anstellung als

Der Osttiroler Bernhard Warscher (29) machte sein

Hobby zum Beruf und ist seit Jahren leidenschaftlicher

Tanztrainer in Lienz und Kärnten. In seiner Freizeit lan-

det der Pustertaler bei internationalen Tanzbewerben

immer wieder auf Spitzenplätzen.

Tanzen ist seine große

Sein Hobby machte Bernhard

Warscher zum Beruf.

Beim Garteln auf dem Hof des Bruders in Assling.