UMFRAGE
PUSTERTALER VOLLTREFFER
SEPTEMBER/OKTOBER 2018
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„Im ersten Moment habe ich mich
verkrochen, weniger geredet, war
enttäuscht. In dieser Zeit habe ich auch
weniger gegessen, somit war es gleich
die beste Diät. Wenn man bedenkt,
was man sonst oft probiert oder ausgibt.
Doch nach und nach legt es sich
natürlich wieder.
Ich hätte mich
wegen Liebes-
kummer
aber nie in
vermehrte
Sport- oder
Freizeit-
aktivitäten
gestürzt.“
„Na ja, vielleicht habe ich es ja
etwas leichter! Dadurch, dass ich
nämlich oft schneller bin als die
Jungs beim Schluss machen, trifft
es mich vom Herz her weniger. Ich
kenne auch kein Bauchweh und
keine Tränen. Eine Frage bleibt
aber: Was ist, wenn der Richtige
kommt, und es geht
nicht gut? Ich
werde mich wohl
elendig fühlen.“
Katja Oberheinricher (43),
Verkäuferin, Bruneck-St. Georgen
„Liebeskummer betrifft mich nicht.
Früher tat es aber schon sehr weh,
auch körperlich. Denke ich so an die
1970/80er-Jahre, dann war man da-
mals ja meistens bereits zwei, drei
Jahre zudem zusammen, bevor es aus
war. Aber es ist ein großer Unter-
schied, ob man verlassen wird oder ob
man jemanden verlässt.“
Herbert Unterfrauner (55),
Landwirt & Gewerkschafter,
Bruneck-St. Georgen
Wie gehen Sie mit Liebeskummer um?
„Gott sei Dank kenne ich das seit
Jahrzehnten nicht mehr – dank
meiner Gattin Ida. Aber als es
seinerzeit passiert ist, war man im
ersten Moment niedergeschlagen
und enttäuscht. Doch bald darauf
war ich sogar noch eifriger an
den Wochenenden in den Lokalen
unterwegs. Denn wie heißt es
doch so treffend: ‚Kopf hoch
und weiter geht‘s‘.“
Fotos: Herbert Hauser
Mit Liebeskummer reagiert man oft auf unerfüllte oder verlorene Liebe. Und beinahe alle
Menschen erleiden ein- oder mehrmals in ihrem Leben Liebeskummer. Wie schaut es
diesbezüglich bei den Pustertalern aus?
Hartmann Eppacher (53),
Installateur, Rein in Taufers
„Ein-, zweimal ist es mir passiert.
Es geht einem schlecht, man nimmt
ab etc. – man braucht halt wieder etwas
Zeit und holt sich letztlich auch neuen
Schwung. Danach geht es einem gar
besser als zuvor. Und wenn irgendwann
der Richtige kommt, wie in meinem
Fall, ist das Glück umso perfekter.
Und bei uns wurde es noch von
unserer Tochter Emilia (sechs
Monate) gekrönt.“
„Meine erste Schulliebe war schneller
vorbei als gedacht. Danach habe ich
mich ein wenig zurückgezogen und war
sehr ‚sauer‘. Als dann eine Freund-
schafts-Anfrage von ihm
kam, habe ich zuerst
einmal gezögert.
Mittlerweile hat sich
fast alles wieder
normalisiert. Ganz
vergessen aber
tue ich es nicht,
ein bisschen was
bleibt schon im
Hinterkopf.“
Sabine Lanser (30),
Hausfrau & Mutter, Sillian
Anna Kirchler (13),
Mittelschülerin, Sand in Taufers
Cindy Kirchler (12),
Mittelschülerin, Steinhaus