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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
3. SEPTEMBER 2018
CHRONIK
Werden immer mehr schöne Plätze verbaut?
Christoph Angermann (22), Winklern
Sternzeichen: „Waage“
Ich bin in dieser Hinsicht geteilter Meinung. Ich
merke schon auch, dass der eine oder andere
aus Finanznöten einen schönen Platz verkauft,
auf denen dann Häuser oder Sonstiges entste-
hen. Ich sehe es aber auch in der Stadt – ich
studiere in Innsbruck – dass viele grüne Flächen
letztlich zubetoniert werden. Zum Beispiel
passiert dies derzeit auch dort, wo ich wohne.
Doris Kahn (59), Dellach/Drau
Sternzeichen: „Fische“
Den Eindruck habe ich schon, dass oftmals
zu schnell etwas gebaut wird. Obwohl es
wahrscheinlich genug Wohnungen gibt, aber
diese sind leider für den „Otto-Normalverbrau-
cher“, also wohl für viele, nicht mehr leistbar.
Denke ich jetzt etwa an Wien – mein Sohn war
dort – fiel mir schon vor Ort auf, dass viel Grün
endgültig verschwunden ist.
Walter Kompan (72), St. Stefan
Sternzeichen: „Schütze“
Bei uns ist es mit dem Verbauen schöner
Plätze nicht so schlimm, in den letzten fünf
Jahren hat meines Wissens nur einer in
St. Stefan gebaut. Viele Junge studieren ja in
den Städten und kommen letztlich nicht mehr
heim, weil es hierzulande kaum Arbeit gibt.
Wer lernt aber noch Maurer oder Zimmerer?
Und darüber hinaus wird es auch mit den
Geschäften immer weniger.
Margrit Marchetti (65), Spittal
Sternzeichen: „Stier“
In der Stadt braucht es auf jeden Fall noch
Grünflächen, die zudem auch öffentlich zugäng-
lich sind. Denn selbst in Städten sollten Biene,
Wespe & Co. noch etwas finden. Es braucht
natürlich auch neue Wohnungen, somit neue
Wohnblöcke, doch diese sollten genügend
Grünflächen, Kinderspielplätze etc. haben. Am
Land sieht die Sache ein bisschen anders aus,
weil man da mehr Platz hat.
Die Volltreffer-Umfrage der Woche
von Herbert Hauser
Jugend-Austausch bringt unbezahlbare Erfahrungen
Bereits seit fünf Jahren haben Jugendliche aus Spittal und Löhne (Deutschland) die Chance, in der jeweiligen
Partnerstadt Berufs- und Auslandserfahrungen zu sammeln. Das 2014 von Bgm. Gerhard Pirih ins Leben gerufene
Programm haben schon insgesamt 30 Jugendliche in Anspruch genommen.
Heuer nutzten David Fahrngru-
ber-Biernbaum, Tim Kollenz und
Christoph Thaler aus Spittal so-
wie Raphael Bues, Nico Szegö
und Sören Linnemann aus Löhne
die Möglichkeit, einen Monat
lang fernab von zuhause zu leben
und zu arbeiten. Die drei Spit-
taler wurden in Löhne herzlich
empfangen. David Fahrngruber-
Biernbaum (17) durfte bei Nolte
Küchen in der Lehrwerkstätte
Hand anlegen. Ein vielfältiges
Aufgabengebiet hatte Tim Kol-
lenz (17) bei SMV Sitz- und Ob-
jektmöbel. Christoph Thaler (17)
durchlief beim Küchenhersteller
Bauformat verschiedene Abtei-
lungen und erhielt so einen groß-
en Einblick. „Die Kollegen wa-
ren bei all unseren Praktikums-
plätzen sehr nett und hilfsbereit“,
berichten die Jugendlichen. Die
Freizeit verbrachten die drei am
liebsten im Freibad, nutzten sie
aber auch für Aus üge nach
Hamburg und Hereford, Kanu-
fahren sowie einen Grillabend
bei einem Mitarbeiter der Stadt.
Auch mit der Selbstständigkeit
fernab von zuhause kamen die
Jugendlichen gut zurecht. Das
Essen wurde gemeinsam in der
zur Verfügung gestellten Woh-
nung zubereitet. Löhne beschrei-
ben die Praktikanten als schöne
Stadt, die langgezogen ohne rich-
tigen Stadtkern auskommt und
weniger Freizeitmöglichkeiten
als Spittal bietet.
Dialekt
als Herausforderung
Auch die drei Löhner Jugend-
lichen, die im Kolpinghaus unter-
gebracht waren, können auf eine
bewegte Zeit in Spittal zurückbli-
cken. Beeindruckt waren sie vor
allem von der Gastfreundschaft,
der Landschaft mit den Bergen
und wie herzlich sie aufgenom-
men wurden. Traditionen wie die
Kirchtage, die es in ihrer Heimat
nicht gibt, werden ebenfalls in
Erinnerung bleiben. In der Frei-
zeit stand Baden im Millstätter
See und der Drautal Perle, Wan-
derungen in den Bergen und die
Komödienspiele Porcia auf dem
Programm. Ein besonderes High-
light war ein Fallschirmsprung
vom Goldeck. Auch die Arbeit
machte den dreien besonders we-
gen der netten Kollegen viel
Spaß. Bei Merck in Spittal war
Raphael Bues (18) beim Waren-
Eingang im Lager beschäftigt.
Nico Szegö (17) absolvierte sein
Praktikum bei der Strabag im Be-
reich Buchhaltung. Sören Linne-
mann (17) fühlte sich bei der
Kärntnermilch sehr gut aufge-
hoben. In der Freizeit durfte
der Fußballbegeisterte außerdem
beim SV Spittal mittrainieren.
Die größte Herausforderung war
der Kärntner Dialekt. „Das Wort
,passt‘ wird hier sehr oft verwen-
det. Bei uns verwendet man es,
wenn etwas gelingt oder zusam-
menstimmt. Auch ,Picken‘ kann-
ten wir nicht“, so die drei Löhner,
die hoffen, dass das Austausch-
projekt auch in den nächsten
Jahren fortgeführt wird, da man
so viel über die Partnerstadt
erfahren kann, was man durch
einen normalen Besuch nicht
erleben könnte.
Wertvolle Erfahrungen
Die Partnerschaft zwischen
Spittal und Löhne wurde vor 45
Jahren besiegelt. Mit dem Aus-
tauschprojekt soll die Jugend in
partnerschaftliche
Aktivitäten
eingebunden werden. „Wir legen
Wert darauf, jungen Menschen
eine Chance zu geben, in die Be-
rufswelt hinein zu schnuppern.
Alleine in der Stadtgemeinde
hatten heuer 41 junge Leute die
Möglichkeit, ein Sommerprakti-
kum zu absolvieren. Beim Aus-
tausch kommen noch die wert-
volle Auslandserfahrung und das
Erlernen der Selbstständigkeit
hinzu“, sagt Bgm. Gerhard Pirih,
der sich auch bei jenen Unterneh-
men bedankt, in denen die Ju-
gendlichen beschäftigt waren.
Zusammentreffen
in Löhne: Sören
Linnemann,
Raphael Bues,
Spittals Bgm.
Gerhard Pirih,
Nico Szegö, David
Fahrngruber-
Biernbaum,
Löhne-Bgm.
Bernd Poggemöl-
ler, Tim Kollenz,
Christoph Thaler
und Dieter Glan-
der (Stadt Löhne).