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OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

23. APRIL 2018

CHRONIK

Das Fensterbrett wird zum

Kräutergärtchen – ein wenig

Schnittlauch für die Suppe, ein

paar Blätter Basilikum für den

Salat … so beginnt oft die Begeis-

terung für den Nutzgarten. Wenn

wir in die Tiefe der Kräuterwelt

eindringen, dann eröffnen sich

erst die Möglichkeiten der Ge-

staltung und der Nutzung dieser

Pflanzen. Einerseits für die Küche

oder die Hausapotheke eine

unglaubliche Bereicherung, sind

sie zusätzlich auch für Bienen,

Hummeln, Schwebfliegen und

Schmetterlinge ein unwidersteh­

licher Anziehungspunkt.

Selbst mit wenig oder keiner

Erfahrung in der Gartenarbeit,

kann man bei heimischen

Kräutern fast nichts falsch

machen. Die Pflanzen sind nicht

sehr anspruchsvoll. Ein paar

einfache Tipps und Regeln

sollte man aber beachten:

Auswahl

Bevor man sich in die Vielfalt

der Gartenkräuter stürzt, sollte

man sich überlegen, welche man

am häufigsten zum Würzen und

Verfeinern von Speisen und

Getränken braucht. Es empfiehlt

sich, nur jene Kräuter anzupflan-

zen, die man für den eigenen

Bedarf verwendet.

Standort

Als Nächstes gilt es zu klären,

welche Bedingungen die ver-

schiedenen Kräuter zum Wachsen

brauchen. Viele Gartenkräuter

kommen sehr gut mit unserem

Klima klar. Nichtsdestotrotz sollte

man die Vorlieben der Pflanzen

berücksichtigen. Denen, die ein

sonniges Plätzchen bevorzugen,

ein helles Plätzchen geben. Den

Kräutern, die es lieber halbschat-

tig haben, einen Ort neben einem

Baum oder Strauch suchen.

Anlegen des Kräutergartens

Ist der Standort gefunden, den

Bereich für den eigenen Kräuter-

garten abteilen. Bei einem Beet

den Boden ca. 15 cm tief aus-

heben. Für alle Kräuter gilt: Der

Boden sollte locker und wasser-

durchlässig sein. Um Staunässe

vorzubeugen, kann zuerst eine

Schicht Sand oder feiner Kies

eingefüllt werden. Anschließend

das Beet mit frischer Erde füllen.

Kanthölzer, Steine, Rindenmulch

trennen den Bereich optisch vom

Rasen ab. Steine haben zudem den

Vorteil, dass vor allem mediter-

rane Kräuter von der gespeicher-

ten Wärme profitieren.

Der beste Zeitpunkt

Ab Mitte Mai (oder nach den

Eisheiligen) können Kräuter drau-

ßen angepflanzt werden. Dann

besteht keine Gefahr mehr, dass

es in den Nächten friert oder

Bodenfrost die Pflanzen schädigt.

Einjährige Pflanzen, wie etwa

Kresse, Koriander, Majoran, Dill,

können direkt ausgesät werden.

Mehrjährige Kräuter können im

September oder im Frühjahr ein-

gepflanzt werden.

Die richtigen Nachbarn

Beim Einpflanzen sollte man

darauf achten, dass die einzel-

nen Kräuter genügend Platz zum

Wachsen haben. Außerdem

hilft ein guter Nachbar.

Einjährige und mehrjährige

Kräuter zu trennen macht Sinn.

Mediterrane Kräuter bilden ein

gutes Grüppchen, da sie ähnliche

Bedürfnisse bei Bodenbeschaf-

fenheit, Sonne und Wasser

haben. Die Zitronenmelisse ist

ein recht unkomplizierter Gar-

tennachbar und fördert bis auf

das Basilikum alle anderen. Mit

der Minze ist nicht leicht aus-

kommen. Kamille und Salbei füh-

len sich neben ihr unwohl.

Pflege

Kräuter mögen vor allem in der

Früh Wasser. Sie brauchen nicht

allzu viel. Immer wieder die Erde

rund um die Kräuter auflockern,

damit das Wasser gut zu den

Wurzeln kommt.

Kräuter aus dem eigenen Garten

Auch wenn wenig Platz auf dem Balkon oder im Garten ist, ein kleiner Kräutergarten geht sich

immer aus. Es hat einfach etwas Erdendes, Nahrungsmittel selbst zu produzieren.

Kräuter sind auch für Bienen,

Hummeln, Schwebfliegen und

Schmetterlinge ein unwidersteh-

licher Anziehungspunkt.

Foto: Gabriele Planthaber

/pixelio.de

Wer beim Einkauf auf gute, saubere

und regionale Lebensmittel zugreift,

trägt aktiv zum Überleben unserer

bäuerlichen Landwirtschaft bei und

lebt damit die Philosophie von Slow

Food, einer weltweiten Bewegung mit

mehr als 1 Million Mitgliedern in über

160 Ländern.

Im Kräuterdorf Irschen stehen zwar

die Kräuter im Mittelpunkt, die Natur

hat aber eine extra große Speisekam-

mer vor der Haustüre, die zur Zuberei-

tung von köstlichen Speisen genutzt

werden kann. Im Rahmen des Irschner

Kräuterferienprogramms zeigen Ex-

perten mit interessanten Workshops,

Seminaren und Führungen die Vielfalt

und Echtheit sowie die Verarbeitung

von regionalen Lebensmitteln. Ganz

neu ist die „Irschner Kräuterkuchl“

mitten im Ortszentrum, in dem die

feinen, duftenden und bunten

Kräuterspezialitäten hergestellt und

im Kräuterhaus Pfarrstadel zum Ver-

kauf angeboten werden. Am

5. Mai

gibt es einen

„Tag der offenen Türen“

im Kräuterdorf Irschen mit Frischkräu-

termarkt und einer Führung zu den

Schauplätzen der Irschner Kräuter-

stätten mit Eckart Mandler, dem

Gründer und Motor des Kräuterdorfes.

Passend zum Thema haben die beiden

Kräuterexpertinnen Rosmarie und

Andrea ihre Bücher „Die Geheim-

rezepturen der Kräuter Bäuerin“ bzw.

„Kraftquelle Baum“ neu aufgelegt.

Natur- und Kräuterdorf Irschen: Auf den Spuren von Slow Food

Wie die Änderung der Ernährungs- und Esskultur die bäuerliche Landwirtschaft stärken kann, ist im Kräuterdorf Irschen seit über 25 Jahren aktiv erlebbar.

In Irschen hat die Natur eine

extra große Speisekammer vor

der Haustüre.

Foto: Franz Gerdl

Die Kräuterexpertinnen Rosmarie

Kranabetter und Andrea Huber

haben ihre Bücher neu aufgelegt.

Das Kräuterdorf Irschen bietet für Garten- und Kräuterfreunde ein interessantes

Programm vonWorkshops und Führungen rund um die wilden Kräuter.

www.kraeuterdorf.at

Mit Kräutern durch’s Jahr

Speisekammer Natur

Mit Kräutern durch‘s Jahr

Bestellen Sie gratis

unsere Broschüre

„Mit Kräutern

durch‘s Jahr“

Tel. 04710/23772

VieleWorkshops und Gartenführungen

ab Mai

Tag der OffenenTüren im Kräuterdorf Irschen

am Samstag, 5. Mai – ab 10 Uhr

19. Irschner Kräuterfestival

am 30. Juni/1. Juli

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GARTEN & NATUR