WIRTSCHAFT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
FEBER/MÄRZ 2018
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Wikipedia Ladina ist derzeit
als eigenständige digitale En-
zyklopädie in den verschiede-
nen ladinischen Sprachweisen
in Ausarbeitung. Besondere
Anerkennung fand inzwischen
das School kit der Wikipedia
Ladina mit dessen Arbeitsan-
leitungen für die Nutzung an
den Schulen. Das italienische
Ministerium für Bildung, Uni-
versität und Forschung reihte
das School kit unter die wich-
tigen Projekte digitaler Bürger-
kunde im Rahmen des ge-
samtstaatlichen Plans für die
digitale Schule.
Interesse ankurbeln
Ziel des Plans: Schulgemein-
schaften für die digitalen In-
halte, die Verantwortung im di-
gitalen Bereich und die Ausar-
beitung und Veröffentlichung
digitaler Inhalte zu interessie-
ren. „Durch Wikipedia Ladina
erreicht die Sprache der Ladi-
ner mehr Menschen in aller
Welt“, freut sich der ladinische
Schulamtsleiter Roland Verra.
Einen Fokus legt das School kit
auf die Mehrsprachigkeit des
ladinischen Schulsystems und
die Entwicklung digitaler Inhalte
in ladinische Literatur, Ge-
schichte und Musik im Sprach-
unterricht. Gute Beispiele ein-
zelner Schulen werden dabei
allen Schulen zugänglich ge-
macht. Unterstützt wird die An-
wendung des School Kits von
Experten von Wikimedia Italia.
Wikipedia Ladina auf Erfolgskurs
Das School kit der neuen Wikipedia Ladina be-
findet sich unter den ausgewählten Projekten
des italienischen Bildungsministeriums für die
digitale Bürgerkunde an Schulen.
Susy Rottonara (2. v. l.) koordiniert das Projekt Wikipedia Ladina. Im
Bild mit Valeria Framondino, Matteo Ruffoni und Cristian Cenc.
In Italien landen jedes Jahr
Lebensmittel im Wert von
mehr als 8 Mrd € im Müll und
rund 1,4 Mio Tonnen landwirt-
schaftliche Erzeugnisse wer-
den erst gar nicht geerntet.
Zwei Millionen Tonnen Lebens-
mittel wirft die Industrie weg,
300.000 Tonnen das Gastge-
werbe. „In unserer Gesell-
schaft ging scheinbar das Be-
wusstsein für den Wert von Le-
bensmitteln sehr zurück“,
bedauert LR Martha Stocker.
Nun will das Land gegen diese
erhebliche Verschwendung
verstärkt ankämpfen – mit
einem neuen Gesetz. Aber
auch gegen die Verschwen-
dung von Medikamenten, Pro-
dukten für die Körperpflege
und Reinigung sowie Kleidung
soll es besser wirken. „Mit
dem Gesetzentwurf, den wir
bereits beschlossen haben,
stellen wir uns diesem Trend
entgegen, schaffen zielfüh-
rende rechtliche Grundlagen
und sensibilisieren vor allem zu
einem sorgsamen Konsum“,
erklärt Landesrätin Stocker.
Statt wegzuwerfen
spenden
So unterstützt man verstärkt
Initiativen, die darauf ausge-
richtet sind, überschüssige
Produkte zu sammeln und sie
Bedürftigen zu spenden.
„Damit leisten wir nicht nur
einen Beitrag zur Bekämpfung
von Armut, wir sorgen auch
dafür, dass überschüssige Pro-
dukte wirtschaftlich aufgewer-
tet werden“, erklärte Stocker.
Die Initiativen sollen von ein-
fachen Tipps zur Vermeidung
von Lebensmittelverschwen-
dung bis hin zu gezielten Auf-
klärungs- und Bildungsmaß-
nahmen der Konsumenten und
der Förderung des Mitnehmens
von übriggebliebenem Essen
reichen. Darüber hinaus schaffe
der Gesetzentwurf Klarheit da-
rüber, welche Regeln und Ver-
fahren bei der Sammlung, La-
gerung und Weitergabe über-
schüssiger Lebensmittel und
Medikamente einzuhalten sind.
Stopp der Lebensmittelverschwendung
Südtirol unterstützt bereits seit einigen Jahren Initiativen gegen die Lebens-
mittelverschwendung. Ein neues Gesetz soll nun noch stärker wirken.
Durch das neue Gesetz soll noch stärker gegen die Lebensmit-
telverschwendung vorgegangen werden.
Seit einigen Monaten befindet sich
Nasr Ben Soltana, Generalkonsul
der Republik Tunesien, in Mailand.
Nun traf er sich mit Südtirols Lan-
deshauptmann Arno Kompatscher.
Politische und wirtschaftliche
Themen standen im Mittelpunkt
des Gesprächs im Landhaus 1 in
Bozen. Diskutiert wurde auch
über Migration, Menschenrechte
und Integration. In Südtirol sind
etwas mehr als 1.000 Tunesier
ansässig. Ihr Anteil an der Südtiro-
ler Gesamtbevölkerung ist damit
wesentlich kleiner als jener
der Marokkaner, der bei 7,4 %
liegt.
25 Konkurse wurden im
zweiten Halbjahr 2017 in Süd-
tirol eröffnet. Somit stieg die
Jahresgesamtzahl der ange-
meldeten Konkursverfahren im
Vergleich zum Vorjahr von 56
auf 59 an. Die am stärksten
betroffenen Sektoren waren
das Produzierende Gewerbe
und das Baugewerbe mit 19
bzw. 13 eröffneten Konkurs-
verfahren. 2017 wurden 64
Konkurse abgeschlossen.
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