Infos für Ihr Wohlbefinden
Wenn sich alles
dreht
Warum kann Eisenmangel
Benommenheit und Schwindel
verursachen?
Schuberth:
„Bei Eisenmangel
kommt es zu einer Unterversorgung
des Gehirns mit Sauerstoff. Eisen ist in
fast jeder Körperzelle zu finden. Es
spielt eine wichtige Rolle im Energie-
haushalt. Wenn dem Körper zu wenig
Eisen zugeführt wird, greift er auf
seine Reserven zurück, bis diese ver-
braucht sind. Auch das in den roten
Blutkörperchen vorhandene Eisen wird
dann herangezogen. Dieses Eisen
dient dazu, den eingeatmeten Sauer-
stoff an die roten Blutkörperchen zu
binden und in die Zellen des Organis-
mus zu transportieren. Bei einem
Eisenmangel wird daher weniger
Sauerstoff transportiert, wodurch auch
das Gehirn zu wenig Sauerstoff erhält.
Das verursacht Schwindel. Gerade
Frauen klagen oft über Schwindel,
da sie sehr häufig von Eisenmangel, in
vielen Fällen lange Zeit unbemerkt,
betroffen sind.“
Welche Begleiterscheinungen gibt es?
Schuberth:
„Die Unterversorgung
des Körpers mit Sauerstoff führt dazu,
dass auch die anderen Organe an Leis-
tungskraft einbüßen. Zum vom Eisen-
mangel verursachten Schwindel kom-
men dadurch zumeist weitere Symp-
tome, wie Abgeschlagenheit,
Müdigkeit, Kopfschmerzen und Kon-
zentrationsschwäche. Patienten klagen
auch oft über Übelkeit, Unwohlsein
oder ein permanent flaues Gefühl.
Dazu kommt, dass der Schwindel, je
länger der Eisenmangel besteht und je
weiter er fortschreitet, stärker wird. Mit
einem Bluttest kann abgeklärt werden,
ob Eisenmangel die Ursache ist.“
Welche Behandlungsmöglichkeiten
gibt es?
Schuberth:
„Eine eisenreiche
Ernährung, etwa grünes Gemüse, rote
Früchte, Fleisch und Fisch, ist hilfreich,
reicht aber in den meisten Fällen nicht
aus, um einen relevanten Eisenmangel
zu beheben. Mit Eisentabletten, -kap-
seln oder -säften wird das Eisen über
die Darmschleimhaut aufgenommen
und in die Blutbahn gebracht. Da die
Eisenmenge, die geschluckt wird, nur
zu einem Bruchteil im Darm resorbiert
wird, müssen die Präparate in der
Regel täglich über mehrere Wochen
bis Monate eingenommen werden.
Eisentabletten sollten auf nüchternen
Magen, das heißt ca. eine Stunde vor
einer Mahlzeit, eingenommen und im
Idealfall mit Ascorbinsäure oder einem
Glas Orangen- oder Zitronensaft
kombiniert werden. Zudem verringern
bestimmte Lebensmittel, wie etwa
Kaffee, die Aufnahme des Eisens.“
Welchen Patienten verabreicht man
eine Eiseninfusion?
Schuberth:
„Jenen, die Eisen nicht
über den Verdauungstrakt aufnehmen
können, die die orale Medikation
schlecht vertragen oder die regelmä-
ßige Einnahme nicht einhalten können,
empfiehlt sich die Zufuhr von Eisen
über die Vene. Die intravenöse Eisen-
therapie ist die schnellste Art, die lee-
ren Eisenspeicher wieder aufzufüllen.“
Dr. Christian Schuberth
Eisenexperte
Bereits seit den 1980er-Jahren arbei-
tet Südtirol mit der Suchthilfe Klinik Salz-
burg zusammen, die Therapien bei Alko-
hol-, Medikamenten- und Drogenab-
hängigkeit anbietet. Das Land Südtirol
will diese Kooperation nun fortsetzen.
„Wir bauten in den vergangenen Jahren
zwar vermehrt auch Angebote in Süd-
tirol auf – etwa die Therapieeinrichtung
Bad Bachgart, psychiatrische Ambulan-
zen und Fachambulanzen – aber laut
Experten sei es wichtig, unterschiedliche
Therapiemöglichkeiten zu offerieren“,
meint Gesundheitslandesrätin Martha
Stocker. Nur so könne man den unter-
schiedlichen Krankheitsbildern, die es im
Bereich der Abhängigkeiten gäbe, ge-
recht werden.
Behandlungszahlen sanken
Die Zahl der Südtiroler, die in Salzburg
behandelt werden, ging auch dank des
Ausbaus der Angebote in Südtirol stetig
zurück: Waren es in den 1990er-Jahren
noch zehn Patienten im Jahr, werden
derzeit etwa zwei bis drei Personen pro
Jahr nach Einweisung vom Dienst für
Abhängigkeitserkrankungen in Salzburg
behandelt. „Besonders für Menschen,
die Deutsch sprechen, ist diese Mög-
lichkeit wichtig.Vor allem dann, wenn es
in Südtirol kein geeignetes Therapiean-
gebot gibt“, gab Stocker zu bedenken.
Abkommen mit Salzburger Klinik
für Suchterkrankungen bleibt
In den vergangenen Jahren wurden zwar viele Therapieangebote für Suchtkranke in Südtirol aufgebaut, es
werden aber weiterhin zwei bis drei Südtiroler pro Jahr in Salzburg behandelt.
Die Schilddrüse reguliert mit Boten-
stoffen unseren Stoffwechsel und lenkt
fast alle Funktionen des Körpers. Für die
Produktion der Hormone braucht das
Organ bestimmte Stoffe, die der Körper
mit der Nahrung aufnehmen muss. Das
wichtige Spurenelement Selen etwa
wirkt wie ein Aufräum-Kommando und
entgiftet die Schilddrüse. Selen kommt in
Fisch,Weizenkleie, Schweineleber, Rind-
fleisch oder Kokosnuss vor. Bei einem
Selen-Mangel wird die Schilddrüse an-
fälliger für Autoimmun-Thyreoiditis (auch
Hashimoto-Erkrankung). Dabei richtet
sich die körpereigene Immunabwehr
gegen das Schilddrüsengewebe. Das
führt zu einer Unterfunktion des Organs.
Selen ist gut für Schilddrüse
Die Schilddrüse ist zwar nur so groß wie eine Walnuss, aber für das Wohlbe-
finden enorm wichtig. Ein Spurenelement hilft ihr, richtig zu funktionieren.
„Aufgrund der demographischen
Entwicklung müssen wir damit rechnen,
dass immer mehr Menschen einen
Schlaganfall erleiden“, erklärt Ge-
sundheitslandesrätin Martha Stocker.
Auch deshalb sei es unerlässlich, diese
spezialisierte Stelle einzurichten. „Da-
durch, dass wir eine gemeinsame Ein-
richtung mit dem Trentiner Sanitätsbe-
trieb eröffnen, nutzen wir Synergien, es
werden aber zwei Teams aufgebaut, die
selbstständig arbeiten, eines in Bozen,
das andere in Trient.“
Im Bozner Krankenhaus wurden im
Vorjahr rund 45 Schlaganfallpatienten
behandelt. 15 von ihnen litten unter
einem Aneurysma. Studien zeigen,
dass bei einer solchen Erkrankung eine
neuroradiologische Behandlung die
besten Ergebnisse erzielt.
Gemeinsame Neuroradio-
logie für Bozen und Trient
Ein Primariat für Neuroradiologie mit Sitz in Bozen richtet der
Südtiroler Sanitätsbetrieb mit jenem des Trentino ein.
Zwei bis drei
Südtiroler pro
Jahr werden
weiterhin
in Salzburg
behandelt.
Selen entgiftet die Schilddrüse.
GESUNDHEIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
DEZEMBER 2017/JÄNNER 2018
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