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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
10. APRIL 2017
CHRONIK
An der Gemeindegrenze zwischen Spittal und Ferndorf landeten vor einigen Tagen 15 Störche auf dem
Feld von Schneidermeister Fritz Egger in Beinten und übernachteten dort. Egger war erstaunt: „So
viele Störche habe ich noch nie bei uns gesehen!“ Ob die Gemeinden Ferndorf und Spittal jetzt mit
einem Babyboom rechnen können?
Foto: RiePress
Josef Thurner, Kötschach-Mauthen:
Geballte Holz-Kompetenz
„Holz Thurner“ ist weit über Kärnten hinaus ein Begriff, insbesondere in der Holz-
branche. Diese Namenskombination ist vor allem auch Programm, seit rund 50 Jahren.
Josef Thurner (Jg. 1940) hat eine einzigartige „Holz-Drehscheibe“ in Kötschach auf-
und ausgebaut.
Stück für Stück, mit Weitsicht
und nachhaltig. Seit einigen Jah-
ren sind seine beiden Söhne
Dipl. Wi. Ing. (FH) Wolfgang
und Ing. Matthäus Geschäftsfüh-
rer und er selbst Gesellschafter
und natürlich Ratgeber mit un-
glaublicher Erfahrung und
Know-how. Matthäus absol-
vierte in Memphis/USA gerade
ein Masterprogramm zum
„Hardwood Lumber-Inspector“
und bildet sich dort weiter. Josef
„Sepp“ Thurner – er wird auch
von seiner Gattin Doris wesent-
lich unterstützt – ist ein überaus
freundlicher Mensch, einer, der
bedächtig und gründlich über-
legend Initiativen setzt und es
versteht, auch immer wieder
zwischen Kunden und Lieferan-
ten „Brücken“ zu bauen. Und
vor allem setzt Thurner auf den
Fleiß. „Der Fleißige kommt wei-
ter, weil er sich ständig bemüht“,
sagt der weitum geschätzte, n-
dige und vielseitig interessierte
Holz-Experte und Holz-Ideen-
geber. Vielfältige Änderungen
hat es im Holzmarkt gegeben,
immer wieder brauche es daher
Anpassungen und Neuausrich-
tungen, umso mehr, wenn man
auf dem internationalen Holz-
markt bestehen will. Flexibilität
und schnelle, zuverlässige Be-
dienung der Kunden sind wei-
tere Erfolgskriterien. Zur Holz-
branche hatte den jungen Sepp
der einstige Nachbar und Säge-
werker Florian Egger gebracht.
Thurner hat dann mit der Holz-
maklerei begonnen, die er auf
Eggers Rat hin in München er-
lernte. Damit erreichte Thurner
im Laufe der Zeit eine europä-
ische Dimension und die Markt-
führerschaft am Hauptmarkt Ita-
lien. Durch den Wandel vom
Verkäufer- zum Käufermarkt
wurden für den erfolgreichen
Familienbetrieb die Geschäfts-
felder erweitert.
Drei Standbeine
Auf drei Standbeinen steht das
Unternehmen: regionaler Holz-
fachmarkt, internationaler Holz-
handel und Holzvermittlung.
„Alles aus einer Hand“ ist die
Devise des Unternehmens. Na-
delschnittholz und weiterverar-
beitete Produkte gehen nach Ita-
lien, Österreich, Deutschland
und Schweiz. Der Holzfach-
markt vor Ort wendet sich an
Holzbaumeister, Tischler, Bau-
höfe, Gemeinden, Heimwerker
usw. Neue Produkte sind Dämm-
stoffe, Platten, Massivholz, X-
Lam usw. „Holz Thurner“ ist
auch „der Zirbenexperte“. Josef
Thurner hat den Trend des ge-
sundheitsförderlichen Zirben-
holzes vor Jahren vorausgeahnt
und sich darauf vorbereitet;
beim benachbarten Unterneh-
men Hasslacher-Meisterfenster
lässt Thurner Holz trocknen und
hobeln. Ohne Qualität und das
ständige Bemühen um gute Pro-
blemlösungen, habe man keine
Chance, sagt der Seniorchef.
Für ihn ist die Arbeit zugleich
auch Hobby, daher müsse er ar-
beiten „mangels anderer Hob-
by“, erklärt er schmunzelnd.
Manchmal komme er sich ein
bisschen altmodisch vor, antwor-
tet er auf meine Frage nach et-
waigen Schwächen. Er und sein
Team haben über Jahrzehnte und
immer neu viele tragfähige Kun-
denbeziehungen und langfristige
Partnerschaften aufgebaut und
gep egt. „Ständige Marktprä-
senz, intensives Wissen und um-
fassender Lieferservice sind von
zentraler Bedeutung“, betont
Thurner. Er ist kreativ und opti-
mistisch, was sich auch in vielen
Investitionen niedergeschlagen
hat. Allein in den letzten sechs
Jahren wurden rund sechs Milli-
onen Euro investiert. Auf dem
Firmengelände in Kötschach
(nahe der Gailbrücke nach Mau-
then) be nden sich eine neue
Lagerhalle, Lagerplätze, ein ein-
drucksvolles Bürogebäude (na-
türlich aus Holz), eine Werks-
kantine, Ausstellungsräume, ein
eigener Fuhrpark und nebenan
auch das große Wohnhaus der
Familie.
Stärkung der Region
Weiterbildung, Know-how,
Erfahrungsaustausch sind unab-
dingbar. Es gehe nur mit tüch-
tigen und motivierten Mitarbei-
tern und mit Kollegialität, ist Se-
niorchef Thurner überzeugt. So
förderte er auch Aufenthalte von
Mitarbeitern in Italien, damit sie
sich dort Italienischkenntnisse
aneignen können. Das Unterneh-
men, seit 2011 gibt es die Josef
Thurner Holz GmbH, zählt 21
Mitarbeiter und macht einen
Jahresumsatz von rund acht Mil-
lionen Euro. Das Unternehmen
hat viele hohe Auszeichnungen
und Zerti kate erhalten, u. a.
auch dafür, dass alles Holz aus
verantwortungsvoller Waldwirt-
schaft kommt. Für den leiden-
schaftlichen Gailtaler Unterneh-
mer wäre eine Stärkung der Re-
gion auf allen Ebenen wichtig,
dazu gehört für ihn auch der
Ausbau der Straßenverbindung
über den Plöckenpass, die win-
tersicher und Lkw-tauglich sein
sollte. Er bedauert auch die Ein-
stellung der Gailtalbahn, weil
hier ein wichtiges Stück an
Infrastruktur ab- statt ausgebaut
werde. „Sich interessieren, ler-
nen und eißig sein“, das emp-
ehlt er jungen Menschen. „Le-
ben und leben lassen“ hält Thur-
ner, er ist auch „Kommerzialrat“,
für ein gutes Lebensmotto.
Karl Brunner
Holz-Experte, Holz-Ideengeber
und Holz-Investor: Josef „Sepp“
Thurner
Foto: K. Brunner
Kurzmeldung
Josef Rauscher
wiedergewählt
Nach einem eindrucksvollen Tätig-
keitsbericht gab es bei der Jahres-
hauptversammlung des MGV Erika
aus Hermagor Neuwahlen, bei de-
nen Josef Rauscher als Obmann und
Chorleiter sowie der bestehende
Vorstand einstimmig wiedergewählt
wurden. Die Freude am Singen und
die gute Kameradschaft stehen für
den „kleinen, aber feinen“ Verein.
Für das neue Sängerjahr wurden
wieder einige Aktivitäten vorgestellt.
Wenn es klappt, gibt es im Advent
eine neue Idee für die Hermagorer
Innenstadt, so der Obmann.