INTERVIEW
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JÄNNER/FEBER 2017
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Arbeiten
hart und ziel-
strebig: das
Trainer- und
Betreuerteam
mit Anna
Veith.
Fotos:
Christian
Tschurtschen-
thaler
Anna Veith (ehemals Fenninger) ver-
ordnete sich im Jänner ein intensives
Speedtraining in der Dolomitenregion
Drei Zinnen. Der Kampf zurück an die
Weltspitze ist nach ihrem schweren
Sturz für die heute 27-Jährige hart.
Unaufhaltsame Rückkehr
an die Weltspitze
Sie ist Olympiasiegerin, drei-
fache Weltmeisterin und gewann
zweimal die große Kristallkugel
im Damengesamtweltcup: die
27-jährige
Österreichische
Speedqueen Anna Veith. Sie ist
im alpinen Skizirkus eine Ikone,
die in ihrer Karriere nicht nur
Siegeszüge feiern konnte. Ein
schwerer Sturz kurz vor dem
Weltcupauftakt in Sölden im
Oktober 2015 ließ nicht nur den
Traum vom dritten Gesamt-
weltcup platzen – angesichts der
Schwere ihrer Verletzungen
stand bereits das Karriereende
im Raum. Nach 15 Monaten
Rehabilitationszeit steht die hüb-
sche Salzburgerin aus Hallein
wieder auf den Brettern und
trainierte am 12. und 13. Jänner
in der Dolomitenregion Drei
Zinnen hart für ihre nächsten
Weltcupeinsätze. Anna Veith im
„PVT“-Interview.
Herzlich willkommen in Süd-
tirol. Man ist überrascht, wie
gut Sie nach Ihrem Horror-
sturz wieder auf dem Ski ste-
hen. Wie geht es Ihnen jetzt?
Veith:
„Gut, ich bin sehr zu-
frieden. Die Ärzte hatten mir am
Anfang einen Start noch in der
laufenden Skisaison völlig aus-
geschlagen. Aber ich wollte zu-
rück auf die Piste und es wird
von Tag zu Tag besser. Die Welt-
cuprennen am Semmering waren
die Rückkehr in den Skizirkus,
an die ich noch vor kurzem nicht
zu glauben gewagt hatte.“
Warum absolvierten Sie das
Aufbautraining in der Skire-
gion Drei Zinnen?Was hat die
Trenkerpiste in Toblach/Rienz,
was andere nicht haben?
Veith:
„Ich kenne das Gebiet
seit ich Weltcuprennen in Cor-
tina fahre. Das ist gerade Mal
25 Minuten von hier. Der Hang
hat ein ideales Gefälle mit
Steilhängen und schwierigen
Übergängen. Uns werden beste
Trainingsbedingungen geboten.
Die Pistenpräparierung mit
Kunstschnee ist erstklassig –
pickelhart, so wie wir sie auch
im Weltcup vorfinden. Hier
sind wir ungestört und abseits
des üblichen Medienrummels,
und ich kann mich ganz aufs
Skifahren konzentrieren.“
Worauf haben Sie den
Fokus in Toblach gelegt?
Veith:
„Ich habe hier vor
allem Super-G trainiert, um
wieder ein gutes Gefühl für die
Geschwindigkeit zu bekom-
men. Gleichzeitig testen wir in
diesen Tagen viel Material –
Ski und Schuhe.“
Gibt es für Sie eigentlich ein
persönliches Naheverhältnis
zu Südtirol?
Veith:
„In Südtirol hab ich
den schönsten Tag meines Le-
bens feiern dürfen – das war die
Hochzeit mit meinem Mann
Manuel im letzten Jahr, und im
Übrigen schwärme ich für
gutes Essen, das die Südtiroler
auftischen – ich erlebte es zu-
letzt auch in unserer Unterkunft
im Hotel Gratschwirt.“
Was sind Ihre Ziele für die
heurige Saison?
Veith:
„Gesund bleiben und
gut Ski fahren. Der Rest stellt
sich von selbst ein.“
Super G-Training der
Speed-Queen.
Für Anna Veith ist die Dolomitenregion Drei Zinnen ein Geheimtipp. Auf der Trenkerpiste bei Toblach
trainierte sie im Jänner hart.