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2

OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

23. JÄNNER 2017

CHRONIK

Unter der

Ärzte-Service-Nummer

0900/88088 + der jeweiligen Postleit-

zahl kommen Sie direkt zum dienst-

habenden Arzt.

Mit der Nummer 14844 (ohne Vorwahl)

können Sie beim Roten Kreuz einen

Krankentransport anfordern.

Welcher

Zahnarzt

in Ihrer Nähe am

Wochenende und an Feiertagen Not-

dienst leistet, erfahren Sie bei allen

Rot-Kreuz-Dienststellen in Ihrer Nähe.

Notarzt

Notruf

141

Apotheker-

dienste

Spittal:

Apotheke Zur Hygiea,

Hauptplatz 4, Tel. 04762/5607-0

(bis 28. Jänner, 12 Uhr).

Hubertus Apotheke,

Tiroler Straße 14, Tel. 04762/2333

(ab 28. Jänner, 12 Uhr).

Millstatt:

See Apotheke,

Georgsritter-Platz 156, Tel. 04766/2130

(ab 28. Jänner, 12 Uhr).

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Möllbrücke:

Teurnia Apotheke,

Mölltalstraße 37, Tel. 04769/2234

(ab 28. Jänner, 12 Uhr).

Gmünd:

Heiligen Geist Apotheke,

Hauptplatz 9, Tel. 0676/3712779

(ab 28. Jänner, 12 Uhr).

Obervellach:

Adler Apotheke,

Hauptplatz 53, Tel. 04782/2244

(bis 28. Jänner, 12 Uhr).

Radenthein:

Paracelsus Apotheke,

Paracelsusstraße 2, Tel. 04246/2055

(bis 28. Jänner, 12 Uhr).

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Seeboden:

Jakobus Apotheke,

Hauptstraße 50, Tel. 04762/81602

(bis 28. Jänner, 12 Uhr).

Greifenburg:

Laurentius Apotheke,

Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288

(bis 28. Jänner, 12 Uhr).

Hermagor:

Gailtal Apotheke,

Bahnhofstraße 10, Tel. 04282/25381

(bis 30. Jänner, 8 Uhr).

Nußdorf-Debant:

Dolomiten Apotheke,

Glockner Straße 20b, Tel. 04852/65565

(28./29. Jänner)

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Maria

Spitaler

Kommentar von

Der Reiz des Verbotenen

Die Jugend ist die Zeit des Auspro-

bierens, darin sind sich auch die Ex-

perten der Drogenberatungsstelle

einig. Grenzen werden ausgelotet,

die eigene Persönlichkeit entwickelt

sich. Meist früher als von den Eltern

erwartet. Die Zeit, in der „die Eltern

schwierig werden“, hat es für alle

Beteiligten in sich. Einerseits will

man verhindern, dass die Heran-

wachsenden schlechte Erfahrungen

machen, anderseits weiß man aber,

dass man nicht alles verdammen

oder verbieten darf, denn das ge-

hört zur Entwicklung dazu. Verbote-

nes ist interessant, dass man es

trotzdem - oder gerade deshalb -

ausprobiert, hat wohl jeder in sei-

ner Jugend erlebt. Ohne negative

Folgen. Problematisch wird es je-

doch, wenn sich schon 12- oder

13-Jährige betrinken bis zum Umfal-

len, sich irgendwann ein Ausgehen

ohne Alkohol nicht mehr vorstellen

können. Und wenn sie dann noch in

die falschen Kreise geraten, ist der

Weg in eine Abhängigkeit nicht

mehr weit. Wieder herauszukom-

men, aber sehr schwierig. Egal ob

legale oder illegale Drogen – da ist

man auf Hilfe angewiesen. Je früher

ein Neustart erfolgt, desto besser.

Denn sonst sind die Perspektiven

sehr trist!

Die Autorin erreichen Sie unter:

redaktion@volltreffer.co.at

O

BERKÄRNTNER

Wöchentlich besser informiert.

Beachten Sie die heutige Beilage

im Oberkärntner Volltreffer:

Große Zirbenwochen

Der gesunde Schlaf –

durch die Kraft der ZIRBE!

vom 27. Jänner bis 6. Feber 2017

(Teilbelegung Oberkärnten)

38000

Obervellach

Sieben von zehn an Drogensucht

Erkrankten sind unter 24 Jahre alt

Seit fast genau sieben Jahren gibt es die AVS-Drogenberatungsstelle „Roots“ in

Spittal. Über 100 Personen wurden hier allein im vergangenen Jahr begleitet und

fanden meist neue Perspektiven durch Beratung, Betreuung und Behandlung.

Dabei geht es um illegale Dro­

gen, von Cannabis über che­

mische Drogen bis hin zu Opio­

iden wie Heroin. Das Einstiegs­

alter scheint leider weiter nach

unten zu sinken, bemerkt Sozial­

arbeiter Michael Dünhofen, der

erste Ansprechpartner in der Be­

ratungsstelle. „5 % der von uns

betreuten Klienten sind unter 14

Jahre alt, die Gruppe der 14 bis

24Jährigen stellt den größten

Anteil mit 65 %“, so Dünhofen.

23 % sind zwischen 25 und 34

Jahre alt, 7 % über 35. Zehn

Personen befinden sich im Dro­

genErsatzprogramm. 80 % der

Klienten kommen über diverse

Einrichtungen oder Behörden

zur Betreuung, etwa als Auflage

bei Straffälligkeiten. Aber im­

merhin 20 % finden den Weg in

die Beratungsstelle freiwillig,

weil die Betroffenen erkennen,

dass sie Unterstützung im

Kampf gegen die Drogensucht

brauchen. „Einige wenige bre­

chen leider die Betreuung wie­

der ab und nehmen lieber eine

Strafe in Kauf, doch beim Groß­

teil führt die Betreuung zu einer

Verbesserung der Situation. Es

gibt auch Fälle, wo die Klienten

sich anfangs im Widerstand be­

finden, welcher dann aber durch

die oft intensive Zusammenar­

beit abnimmt und sich so dann

zumeist die Erfolge einstellen“,

so der Sozialarbeiter.

Vertraulich und kostenlos

In der Drogenberatungsstelle

finden Betroffene, aber auch de­

ren Freunde und Angehörige of­

fene Türen bei Fragen rund um

illegale Suchtmittel, erfahren

Hilfe bei der Bewältigung des

Alltags oder Lebenskrisen, er­

halten vertraulich und kostenlos

ärztliche und psychologische

Beratung und Behandlung. „Wir

bieten ganzheitliche Unterstüt­

zung“, erklärt Dünhofen, der

viel Wert darauf legt, dass die

Klienten wieder Perspektiven

bekommen, dass sie wieder ein

geregeltes Leben führen können.

Und darauf, dass eine Vertrau­

ensbasis zu den Klienten be­

steht: „Wenn Eltern mit ihren

Kindern kommen, weil sie

befürchten, dass Drogenmiss­

brauch vorliegt, unterhalten wir

uns immer getrennt. Denn nur so

erfährt der Jugendliche, dass es

uns vertrauen kann“.

Sucht ist nur ein Symptom

Der medizinischer Leiter der

AVSDrogenberatungsstellen

Spittal, Villach und Völkermarkt,

Dr. Gerald Kattnig (Allgemein­

mediziner und Facharzt für Psy­

chiatrie sowie Psychotherapeut)

sieht die Ursachen für die Abhän­

gigkeitserkrankung vielfältig. Im

Hintergrund stehe jedoch, so Dr.

Kattnig, meist eine Begleiter­

krankung wie z. B. eine Depres­

sion, die es zu finden gilt, um der

Drogensucht zu entkommen.

„Die Sucht ist nur ein Symptom“,

sagt er und betont, dass die Chan­

cen umso besser stehen, je früher

die Betreuung beginnt. Dazu sei

es auch wichtig, dass Freunde

oder Angehörige die Beratungs­

stelle kontaktieren. Dünhofen:

„Leider ist Drogenabhängigkeit,

besonders in ländlichen Ge­

genden, noch immer tabuisiert.

Doch das soziale Umfeld kann

mitunter schon eine positive Ver­

änderung herbeiführen“. Nie­

mand sollte voreilig verurteilt

werden, betont er, denn die Er­

krankung „Drogenabhängigkeit“

kann jeden treffen. Quer durch

alle Alters oder Berufsgruppen

sind nämlich die Betroffenen, die

die Beratungsstelle aufsuchen.

Oft gingen jedoch auch andere

Ärzte mit der Verschreibung von

Opiaten und Beruhigungsmedi­

kamenten zu sorglos um, bemer­

ken Dr. Kattnig und Mag. Sascha

Fritsch, Psychologe und Psycho­

therapeut (i.A.u.S) für die AVS­

Drogenberatungsstellen Villach

und Spittal.

ROOTS Spittal

Bahnhofstraße 6

Montag 16 bis 18 Uhr

Dienstag und Freitag 9 bis 11 Uhr

Tel. 04762/35519

Terminvereinbarung

außerhalb der Öffnungszeiten:

Tel. 0664/8327453 (Michael

Dünhofen), E-Mail:

m.duenhofen@avs-sozial.at

V. l.:

Dr. Gerald

Kattnig,

Michael

Dünhofen und

Mag. Sascha

Fritsch.