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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
17. OKTOBER 2016
CHRONIK
von Stefanie Glabischnig
Musik voller Taktgefühl
Polka, Walzer und Marsch zählen
zu den Wurzeln des österreichi-
schen Blasmusikwesens. Dieser
Intention zufolge veranstaltete
der Österreichische Blasmusikver-
band heuer erstmals den konzer-
tanten Bundeswettbewerb „Polka,
Walzer, Marsch“. Neun Blasorche-
ster aus ganz Österreich stellten
sich dem Bundeswettbewerb und
füllten den „Keine-Sorgen-Saal“
der Messe Ried mit musikalisch-
erfrischenden Polka-, Walzer- und
Marschinterpretationen. Wie viel-
seitig ein und dasselbe Werk mu-
sikalisch interpretiert werden
kann, war besonders am einheit-
lichen Pflichtmarsch „Unter dem
Doppeladler“ (von Josef Franz
Wagner) hörbar, den jedes Blasor-
chester zum Besten gab.
Spannendes
Wettbewerbsgeschehen
Alle teilnehmenden Blasorchester
präsentierten sich mit einer Polka
und einem Walzer nach freier
Wahl sowie mit dem Pflicht-
marsch vor dem Auditorium. Be-
wertet wurden die musikalischen
Darbietungen von einem renom-
mierten Jurorenteam, das sich aus
Gottfried Reisegger (Österreich,
Klangvolle Darbietungen beim Bundeswettbewerb
„Polka, Walzer, Marsch“ 2016
ÖBV-Präsident Erich Riegler und Bundeskapellmeister Prof. Walter Rescheneder über-
reichen Kapellmeister Christian Kramser und Obmann Mag. Franz Josef Sauper (M.)
die Urkunde sowie eine Trophäe.
Am Sonntag, 9. Oktober, ging erstmals der Bundeswettbewerb „Polka, Walzer, Marsch“ im Zuge der 15. Internationalen Musikmesse in Ried über
die Bühne. Neun hochkarätige Blasorchester aus ganz Österreich präsentierten vor renommierten Juroren und interessiertem Publikum die Klang-
vielfalt des Blasorchester-Genres. Kärnten war durch die Trachtenkapelle Großkirchheim vertreten.
Juryvorsitz), Antonín Koníček
(Tschechien) und Franz Watz
(Deutschland) zusammensetzte.
Neben den gängigen Bewertungs-
kriterien des Österreichischen
Blasmusikverbandes wie unter an-
derem „Stimmung und Intonati-
on“ oder der „spieltechnischen
Ausführung“ wurde den Para-
metern Klang, Stil und Transpa-
renz der Orchester besondere
Beachtung geschenkt.
Tolle Performance
der Trachtenkapelle
Großkirchheim
Die Musiker der Trachtenkapelle
Großkirchheim legten eine beein-
druckende Performance hin und
erspielten sich mit dem Walzer
„Sagen aus Alt-Innsbruck“ von
Sepp Tanzer, der Polka „Gablonzer
Perlen“ (Antonin Borovicka, Bear-
beitung Franz Bummerl) und dem
Pflichtmarsch „Unter dem Doppel-
adler“ von Josef Franz Wagner
hervorragende 85,5 Punkte. Gelei-
tet wird der Klangkörper von Chri-
stian Kramser. „Der Bundeswett-
bewerb ‚Polka, Walzer, Marsch‘
war eine sehr gelungene Veran-
staltung und ich freue mich, dass
die teilnehmenden Orchester die-
se traditionellen Genres in Klang,
Stil und Transparenz bestmöglich
interpretiert und umgesetzt ha-
ben“, erzählt Bundeskapellmeister
Prof. Walter Rescheneder begeis-
tert vom Wettbewerbsgeschehen.
Herzliche Gratulation an die
Musiker der Trachtenkapelle
Großkirchheim, die unser
Bundesland im Zuge des
Bundeswettbewerbes großartig
vertreten haben!
Geigen der berühmtesten Geigenbauer erklingen
im „Johann Lexer Geigenbaumuseum“
Konzertmeister Attila Szabò, mit vielen Preisen ausgezeichnet, wird am Samstag, 22. Oktober, im
„Johann Lexer Geigenbaumuseum“ in Liesing mit seinem Szabò-Quartett ein Konzert geben.
Das herausra-
gende dabei ist,
dass er das
„Dvo
ř
ák - Quar-
tett in F-Dur Op.
96“ mit vier ver-
schiedenen Gei-
gen großer Mei-
ster
spielen
wird. „Bei je-
dem Satz wird er die Violine
wechseln“, erzählt der Organi-
sator dieses Konzertes, Prof.
Werner Lexer, „drei Geigen
stammen von der Geigenbau-
familie Guarneri aus Cremona
und eine weitere aus der Werk-
statt von Stradivari“. Antonio
Giacomo Stradivari, der wie die
Guarnerifamilie in Cremona
ansässig war, wird von vielen
als der beste Geigenbauer der
Geschichte angesehen. Seine
Geigen sind die wertvollsten
Saiteninstrumente der Welt.
„Unser Vater war ein leiden-
schaftlicher Geigenbauer und
hat sich immer gewünscht, eine
Stradivarigeige zu sehen“, er-
zählt Sohn Werner Lexer, „des-
halb freut es mich besonders,
dass jetzt im Geigenbaumuse-
um erstmals eines dieser beson-
deren Instrumente im Lesachtal
erklingen wird“. Der Lesach-
taler Geigenbauer Johann Lexer
hat viele bespielbare Instru-
mente gebaut, darunter auch et-
liche Modelle nach Antonio
Stradivari und Jakob Stainer.
Der bekannteste österreichische
Geigenbauer war Jakob Stainer
aus Absam in Tirol, geboren
1619. Er war älter als Stradivari
und Guarneri und hat auch
einige Zeit in Cremona ver-
bracht. Den Auftakt zur „Nacht
der Geige“ im Johann Lexer
Geigenbaumuseum macht die
Hausmusik Lexer mit der Gei-
gerin Maria Bernadette Salcher
aus Maria Luggau. Sie eröffnen
den Abend mit den Stücken „Le
canari“ von Ferdinand Poliakin
und „Der Weg zum Herzen“ von
Georg Freundorfer. Schon ab
19.30 Uhr können die Geigen
der berühmten Geigenbauer
Guarneri, Staradivari und Stainer
im Museum bewundert werden.