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Südafrikanisches

Greiskraut ist hochgiftig

schädigen, für die Larven der

Bienenvölker können sie töd-

lich sein. „Die Gefahren dürfen

von der Landwirtschaft deshalb

nicht unterschätzt werden“,

heißt es aus der Abteilung

Forstwirtschaft des Landes

Südtirol. Besonders Pferde

würden sensibel reagieren.

Wie kam das Kraut

nach Südtirol?

„Es wurde ungewollt mit

dem Handel von Schafwolle

aus Südafrika eingeschleppt. In

unseren Regionen verbreitet

es sich hauptsächlich entlang

von Straßen und Bahnlinien,

bzw. auf offenen Standorten

und bis jetzt nur gelegentlich

auf Wiesen oder Weiden.“

Teilweise unterwandert das

Greiskraut auch Weinberge und

wächst an den Rändern von

Intensivkulturen. In Südtirol

kommt das Südafrikanische

Greiskraut vor allem in den

milden, tiefergelegenen Berei-

chen des Unterlandes, Etsch-

tales und Eisacktales vor. Vor

einigen Jahren wanderte das

Greiskraut auch in den Vinsch-

gau ein. Einzelne Exemplare

sind auch imWipptal, Bruneck

und Hinterpasseier bekannt.

Merkmale

Das Greiskraut ist mehrjährig

mit aufrechten Stängeln, wel-

che zwischen 30 und 60 cm

hoch werden können und ab

der Basis stark verzweigt sind.

Die Blätter an den Zweigen

sind schmal und lang, ganzran-

dig oder fein gezahnt und am

Rand oft umgerollt. Die Blüte-

zeit beträgt beinahe ein halbes

Jahr, von Juli bis Dezember.

Durch die hohe Samenproduk-

tion ist die Verbreitungsgefahr

nach einmaligemAnwuchs sehr

hoch. Deshalb gilt, wann

immer möglich, die Pflanze vor

der Fruchtbildung auszureißen.

„Größere Bestände können ge-

mäht werden, wobei der wie-

derholte Schnitt die besten Er-

folgsaussichten verspricht. Al-

lerdings ist das Greiskraut sehr

ausschlagsfreudig und kann so-

fort nach dem Ausreißen oder

Mähen neue Triebe ausbilden.“

Testflächen

Durch die Aussaat von hei-

mischen Pflanzen nach dem

Mähen oder auf offenen Flächen

kann die weitere Ausbreitung

eingedämmt werden. Zurzeit

betreibt die Abteilung Forst-

wirtschaft in Zusammenarbeit

mit dem Versuchszentrum

Laimburg Testflächen auf dem

Vinschger Sonnenberg, um die

effizientesten

Maßnahmen

gegen das Südafrikanische

Greiskraut zu erforschen.

Das Südafrikanische Greiskraut ist giftig für Menschen, Weidetiere und

Bienen. Eine Bekämpfungs-Aktion wurde unlängst auch auf Castelfeder im

Südtiroler Unterland durchgeführt. Einzelne Exemplare des Greiskrautes

findet man auch bereits in Bruneck.

methode. Bei der Ausreißaktion

wurden 200 Müllsäcke Greis-

kraut gesammelt und so eine

Fläche von rund drei Hektar

Weide verbessert. Die Arbeiten

führen nun Forstarbeiter der

Forststation Neumarkt fort. Das

gesammelte Material wird zur

endgültigen Entsorgung in die

Müllverbrennungsanlage Bozen

geliefert.

Hochgiftig

Das Greiskraut produziert

Alkaloide, die sowohl für den

Menschen als auch für das Vieh

und die Bienen giftig sind. Die

Giftstoffe können die Leber

Ge-

mein-

same

Greis-

kraut-

Be-

kämp-

fungs-

aktion

von

Forst-

verwal-

tung

und

Ge-

meinde

auf

Caste-

feder.

Fotos:

LPA/

Landes-

amt für

Forst-

planung

Das Südafrikanische Greiskraut

breitete sich in diesem Jahr

besonders stark in der Nähe der

Ruine Castelfeder aus.

Förster, Forstarbeiter, Ge-

meindevertreter, Viehbesitzer,

Imker, Mitglieder des Alpenver-

eins Südtirol und Bürger rissen

gemeinsam kürzlich im Biotop

Castelfeder eine spezielle

Pflanze aus, nämlich das Süd-

afrikanische Greiskraut. Das ist

die wirksamste Bekämpfungs-

NATUR

PUSTERTALER VOLLTREFFER

SEPTEMBER/OKTOBER 2016

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