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WIRTSCHAFT

PUSTERTALER VOLLTREFFER

SEPTEMBER/OKTOBER 2016

24

Wirtschaftsmeldungen

Derzeit alpen über 350 Süd-

tiroler Betriebe knapp 2.840

Tiere (mehrheitlich Rinder, aber

auch Schafe und Ziegen) auf

Almen der Provinz Belluno.

Aufgrund des dortigen Ausbru-

ches der Blauzungenkrankheit

verschickte Landestierarzt

Paolo Zambotto am 5. Sep-

tember ein Rundschreiben. Die

Verlegung der für Blauzungen-

krankheit anfälligen Tiere (v. a.

Rinder, Schafe und Ziegen)

aus den Provinzen Belluno und

Treviso würden den Einschrän-

kungen gemäß den ministeriel-

len Verfügungen unterliegen.

Noch keine Heimreise

„Die Südtiroler Tiere, die

sich derzeit auf Almen in der

Provinz Belluno aufhalten, dür-

fen somit derzeit nicht in ihre

heimischen Ställe zurück.

Zuvor müssen die Tiere noch

spezifischen Proben unterzo-

gen werden. Bis dato ist es

uns aber immer gelungen,

Südtirol von dieser Krankheit

zu verschonen“, unterstreicht

Zambotto.

Die Blauzungenkrankheit

(Bluetongue Disease) ist eine

Viruserkrankung von Wieder-

käuern wie Schafen, Ziegen,

Rindern. Die Bezeichnung lei-

tet sich von der blauen Farbe

der Zunge ab, einem der

Symptome bei Krankheitsaus-

bruch. Die Erkrankung ist eine

anzeigepflichtige Tierseuche.

Die Übertragung erfolgt durch

Stechmücken. Der Erreger der

Blauzungenkrankheit ist für

den Menschen ungefährlich.

Erstmals in Südafrika

Die Blauzungenkrankheit

wurde vor über 100 Jahren erst-

mals in Südafrika entdeckt. Mit

dem Export von Merinoschafen

in viele Staaten des afrikani-

schen Kontinents breitete sich

die Krankheit weiter aus. Seit

zehn Jahren ist die Blauzungen-

krankheit in Mitteleuropa ver-

breitet und kommt heute bei-

nahe weltweit vor. Typische

Krankheitszeichen werden v. a.

beim Schaf beschrieben. Bei

Rindern verläuft die Krankheit

meist ohne Symptome oder mit

kaum sichtbaren. Rinder stellen

aber eine wichtige Infektions-

quelle dar. Etwa eine Woche

nach der Ansteckung treten

erste Anzeichen der Erkrankung

auf: Fieber, allgemeine Schwä-

che, Nasenausfluss, Rötung

und Entzündung der Lippen-,

Augen-, Nasen- und Maul-

schleimhaut, Schwellungen an

Kopf und Hals mit vermehrtem

Speichelfluss.

Weitere Symptome

In schweren Fällen kommen

Atemprobleme, Anschwellen

und bläuliche Verfärbung der

Zunge sowie Lahmheit vor.

Tragende Tiere können ver-

werfen, es treten Fruchtbar-

keitsprobleme auf. „Diese

Krankheit ist schwer zu diag-

nostizieren und nur durch eine

gezielte Blutuntersuchung mit

Sicherheit nachweisbar. Die

Mehrheit der Tiere überlebt die

Krankheit“, so der Landestier-

arzt. Mehr Infos zur Blauzun-

genkrankheit unter http://

www.provinz.bz.it/landwirt-

schaft/viehwirtschaft-tierschutz/

blauzungenkrankheit.asp

In der Provinz

Belluno gealpte

Rinder, Ziegen

und Schafe,

die aus Südtirol

stammen,

dürfen derzeit

wegen der

Blauzungen-

krankheit nicht

in ihre heimi-

schen Ställe

zurück.

Die wissenschaftliche Tagung

beleuchtete zunächst die

immer noch gegensätzlichen

Standpunkte der Historiker zur

Rolle des Pariser Vertrags. „Wie

interessant die unterschiedli-

chen Zugänge der Historiker

waren, erkannte man an der

hohen Aufmerksamkeit der

Gäste“, betonte Landeshaupt-

mann Arno Kompatscher. Die

Tagung habe den Zweck ver-

folgt, einen eingehenden Blick

auf die Vergangenheit zu wer-

fen, um sich besser für die Zu-

kunft zu rüsten. „Ich finde es

sehr wichtig, dass sich die

junge Generation den Werde-

gang unserer Autonomie ge-

genwärtig hält. Dieser war

möglich dank des jahrzehnte-

langen Einsatzes vieler Persön-

lichkeiten mit großem Weitblick,

die bei der Festveranstaltung

erfreulicherweise zu einem

guten Teil mit dabei waren.“

Ja zum Ausbau

Besonders die Stellungnah-

men der beiden Außenminister

von Österreich und Italien, Se-

bastian Kurz und Paolo Genti-

loni, seien von großer Bedeutung

für Südtirol gewesen. „Die bei-

den Außenminister haben sich

klar zu einem weiteren Ausbau

der Autonomie bekannt, auch

vor dem Hintergrund der bevor-

stehenden Verfassungsreform.

Die jetzige Schutzklausel ist die

beste, die Südtirol je hatte. Sie

entspricht de facto einem Veto-

recht, was uns in eine gute Aus-

gangsposition bringt. Wir haben

damit tatsächlich den Boden

dafür bereitet, unsere Autonomie

noch weiter voranzubringen“,

sagt der Landeshauptmann.

Nicht zuletzt seien die Video-

botschaften der beiden ehemali-

gen Staatsoberhäupter Heinz

Fischer und Giorgio Napolitano

von politischer Relevanz gewe-

sen. „Südtirol soll schließlich

auch in Zukunft beispielhaft für

ein friedliches Zusammenleben

bleiben und in dieser Rolle wei-

ter wachsen. Und zwar als ein

sichtbares Modell für den Um-

gang mit Minderheiten“, so

Kompatscher.

LH Kompatscher: „Der Tag der Autonomie war ein Erfolg.“

Foto: LPA/ O. Verant

Ein starkes „Ja“ zum Ausbau der Autonomie

Die Festveranstaltung „Tag der Autonomie“ auf Schloss Sigmundskron

war ein voller Erfolg. Auch die Außenminister von Österreich und Italien,

Sebastian Kurz und Paolo Gentiloni, bekannten sich klar zu einem weite-

ren Ausbau der Autonomie.

Blauzungenkrankheit im Bellunesischen:

Südtiroler Tiere dürfen noch nicht heim

Die gefürchtete Blauzungenkrankheit brach in der Provinz Belluno aus.

Südtirol befindet sich zwar außerhalb der Sperrzone, aber: Im Bellunesischen

gealpte Tiere dürfen derzeit nicht in den heimischen Stall zurück.