2
OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
25. JULI 2016
CHRONIK
Wochenend-Bereitschaftsdienst der
Ärzte, Zahnärzte und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-Nummer
0900/88088 + der jeweiligen
Postleitzahl kommen Sie direkt
zum diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 14844 (ohne Vor-
wahl) können Sie beim Roten Kreuz
einen Krankentransport anfordern.
Zahnärztlicher Notdienst
Welcher Zahnarzt in Ihrer Nähe am
Notarzt
Notruf
141
Apotheker-
dienste
Spittal:
Hubertus Apotheke,
Tiroler Straße 14, Tel. 04762/2333
(bis 30. Juli, 12 Uhr).
Malchus Apotheke,
Villacher Straße 15, Tel. 04762/4394
(ab 30. Juli, 12 Uhr).
Wochenende und an Feiertagen
Notdienst leistet, erfahren Sie bei allen
Rot-Kreuz-Dienststellen in Ihrer Nähe.
Millstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156, Tel. 04766/2130
(ab 30. Juli, 12 Uhr).
Möllbrücke:
Teurnia Apotheke,
Mölltalstraße 37, Tel. 04769/2234
(ab 30. Juli, 12 Uhr).
Obervellach:
Adler Apotheke,
Hauptplatz 53, Tel. 04782/2244
(bis 30. Juli, 12 Uhr).
Radenthein:
Paracelsus Apotheke,
Paracelsusstraße 2, Tel. 04246/2055
(bis 30. Juli, 12 Uhr).
Seeboden:
Jakobus Apotheke,
Hauptstraße 50, Tel. 04762/81602
(bis 30. Juli, 12 Uhr).
Greifenburg:
Laurentius Apotheke,
Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288
(bis 30. Juli, 12 Uhr).
Hermagor:
Gailtal Apotheke,
Gösseringlände 47, Tel. 04282/25381
(25. Juli bis 1. August, 8 Uhr).
Lienz:
Stadt-Apotheke „Zur Madonna“,
Rosengasse 14, Tel. 04852/62042
(30./31. Juli).
Maria
Spitaler
Kommentar von
Raus ins Freie
Die einen lieben es, die anderen
hassen es, nur wenige bleiben
davon unberührt: Pokémon Go.
Plötzlich fallen einem ganze
Gruppen von jungen Menschen
– nicht Kinder, sondern Jugend-
liche und junge Erwachsene –
auf. In den Parks, in den Straßen,
das Handy in der Hand, manch-
mal laut jubelnd, weil sie eines
der recht lieb aussehenden
Monster gefangen haben. Sie
treffen sich, bilden Teams, sind
auf der Suche nach die sel-
tensten Pokémon oder brüten
deren Eier aus, die nach zwei,
fünf oder zehn Kilometern Spa-
ziergang schlüpfen und lassen
diejenigen, die damit nichts
anfangen können, staunend zu-
rück. Man mag dazu stehen, wie
man will. Man mag die Schatten-
seiten sehen, Gefahren durch
Unachtsamkeit befürchten: Das
Spiel hat ein hohes Sucht-
potenzial. Aber das ist in diesem
Fall ausnahmsweise nicht unbe-
dingt negativ. Pokémon Go lockt
nämlich die Spieler ins Freie.
„Ich bin in meinem ganzen Leben
noch nie so viel spazieren gegan-
gen wie in der letzten Zeit“,
verriet mir einer, der vom Poké-
mon-Fieber infiziert ist. „Und ich
habe viele junge Menschen
kennen gelernt, die ich sonst nie
gesehen hätte. Vermutlich wird
der Hype in einigen Monaten
vorbei sein und es werden einige
wenige Spielergruppen übrig
bleiben. Denn für richtige „Com-
puterspiel-Süchtlinge“ wird es
auf die Dauer uninteressant
werden. Spätestens dann, wenn
es wieder kalt wird!
Die Autorin erreichen Sie unter:
redaktion@volltreffer.co.atGegen Einsamkeit undHoffnungslosigkeit
Trotz umfassender sozialer Angebote wie mobile und ambulante Beratungs- und
Dienstleistungsangebote und anderer Sozialdienste können noch immer manche
Menschen nicht ausreichend begleitet und „erreicht“ werden. Dem will der Verein
MENA (MEnschen-nNAh) abhelfen.
Im Bezirk Spittal ist MENA
gut vertreten, im Bezirk Her-
magor wird erst versucht, ein
Netzwerk aufzubauen. Gegrün-
det wurde der Verein von der
Villacher Behindertenanwältin
Mag. Isabella Scheiflinger. Mitt-
lerweile sind 48 ehrenamtliche
Mitarbeiter in den verschiedenen
Bezirken für MENA tätig, mehr
als 450 Betroffene konnten bis-
her unterstützt werden. Man
weiß, so Mag. Scheiflinger, dass
die individuelle Lebensqualität
von vielen Faktoren beeinflusst
wird. Ein wesentlicher Faktor
sei die emotionale Anteilnahme,
das soziale Netzwerk sowie das
Gefühl, an sinnvollen Aufgaben
teilhaben zu können. Fehlen diese
Faktoren, können Menschen
auffällige Verhaltensmuster wie
innerliche Resignation, Sucht-
verhalten oder andere Krank-
heitsbilder entwickeln, weiß die
Behindertenanwältin aus mehr-
jähriger Erfahrung. „Wir spüren,
dass sich viele Menschen inner-
lich aufgeben, wenn sie keine
Ziele, Aufgaben, Sozialkontakte
und Lebensfreude mehr haben.
Umso wichtiger ist es, ihnen
neue Perspektiven zu eröffnen“,
so Mag. Scheiflinger.
Drehscheibe
der Solidarität
Dass Einsamkeit und Armut
krank machen, davon ist auch
Mag. Margarete Neuwirth, Lei-
terin des Sozialpsychiatrischen
Tageszentrum in Spittal und eine
der ehrenamtlichen MENA-Mit-
arbeiterinnen, überzeugt. „Wir
springen ein, wenn andere Hilfe
ausgeschöpft ist und können
schnell und unbürokratisch hel-
fen“, erklärt sie. Denn MENA
fördert und unterstützt nachran-
gig, d. h. wenn allenfalls vorhan-
dene öffentliche Förderungen
und andere Hilfen wie von
Sozialclubs ausgeschöpft sind.
Es gehe aber nicht in erster Linie
um finanzielle Hilfe, denn „um
Menschen in schwierigen Situa-
tionen zur Seite zu stehen, reicht
manchmal ein vertrautes Ge-
spräch oder ein stilles Zuhören“.
Die gemeinsame Zeit verbindet
und schafft Vertrauen. Oftmals
können die MENA-Mitarbeiter
Motivation dafür sein, dass
jemand ein lange aufgescho-
benes Problem „angeht“. Der
Verein versteht sich als „Dreh-
scheibe der Solidarität“. Mag.
Scheiflinger: „Genauso verschie-
den wie die Menschen sind, ge-
nau so verschieden ist ihr Unter-
stützungsbedarf und genauso
verschieden sind auch die Mög-
lichkeiten zu helfen. Sehr oft
zeigt sich dabei, dass nicht eine
Person hilft und die andere Hilfe
erhält, sondern dass es in Wahr-
heit ein Geben und Nehmen ist,
von dem alle Beteiligten glei-
chermaßen profitieren“. Der
Verein ist unabhängig und un-
politisch und hat sich zur Wah-
rung dieser Unabhängigkeit
ganz bewusst dazu entschieden,
keine öffentlichen Gelder zu
Wer die Hilfe von MENA benötigt
oder selber mithelfen will, er-
reicht Mag. Isabella Scheiflinger
unter Tel. 0650/9988938 oder
E-Mail:
office@mena.or.atNähere Informationen:
www.mena.or.atbeantragen. Die finanzielle
Soforthilfe finanziert sich über
Mitgliedsbeiträge, Spenden und
über Erlöse von Veranstaltungen
wie dem „Sozialadvent“, Lesun-
gen und Vorträge. Eine dieser
Veranstaltungen,
fand
vor
kurzem in Steinfeld statt.
Inklusive Modeschau
45 „Models“, Kinder und Er-
wachsene, mit und ohne Behin-
derung präsentierten zu Gunsten
von MENA die Kollektion der
jungen Designerin Barbara Wide-
mair aus Lienz.
„Diese inklusive
Modeschau, orga-
nisiert von Ob-
frau-Stellvertrete-
rin Lissy Ober-
lojer, stieß auf
sehr großes Inter-
esse und setzte so-
zial und emotional
ein Zeichen“, er-
klärt Mag. Neu-
wirth. „Ich habe
noch nie eine
Modeschau mit
so viel Herz und
Leidenschaft er-
lebt. Man spürte förmlich, wie
sehr es auch die beeinträchtig-
ten Models genossen haben,
geschminkt und gestylt zu wer-
den und die Kleidungsstücke
präsentieren
zu
können“,
schwärmt auch die Designerin.
Zum großartigen Erfolg der
inklusiven Modeschau trugen
auch die hinter den Kulissen
arbeiteten 85 Ehrenamtlichen bei.
Foto: derbeobachtersteinfeld.at