Der 36-jährige Leszek Za-
gorowski stammt aus dem
rund 1.000 km entfernten
Gebiet um Zakopane in
Süd-Polen. Trotzdem hat
der Geistliche die Her-
zen vieler Lesachtaler im
Sturm erobert, und mittler-
weile fällt es fast schwer,
abgesehen von einem
leichten Akzent, ihn nicht
für einen Lesachtaler zu
halten. Seine klerikale
Laufbahn machte Leszek
Zagorowski zu einem ech-
ten „Kärnten-Kenner“.
OVT: Das Lesachtal und ein
Pfarrer aus Polen - wie passt
das zusammen?
Leszek Zagorowski:
Das ist
eigentlich kein Widerspruch,
denn es ist meinem Zuhause
durchaus ähnlich. Wir haben in
Süd-Polen auch hügelige Land-
schaften, nur die Berge sind nicht
ganz so hoch. Sogar eine ähnli-
che Mentalität konnte ich fest-
stellen, denn auf dem Land sind
Familie und Kirche stark verbun-
den. Ich wurde hier freundlich
aufgenommen und fühle mich
mit den Einheimischen sehr fa-
miliär verbunden.
Wie verlief Ihr Weg nach Lie-
sing?
Nach meiner Studienzeit in
Polen war ich drei Jahre als Ka-
plan tätig. 2001 erfolgte der Ruf
aus Österreich, nach Klagenfurt
zu kommen wo ich beim Bischof
wohnte und kein Wort Deutsch
verstand.Anhand von Sprachkur-
sen an der Universität versuch-
te ich dieses Manko zu beheben.
Im Jahr darauf kam ich als Pfar-
rer nach Gurk und schließlich am
1. September 2004 ins Lesachtal.
Zuerst als Pfarrprovisor für Lie-
sing und Kornat.
Was war Ihre Motivation
Priester zu werden?
Bei uns liegt das in der Fami-
lie, denn schon mein Onkel war
Domherr, eine Tante Kloster-
schwester und mein älterer Bru-
der Jacek schlug ebenfalls die
Kirchen-Laufbahn ein. Bei mir
dauerte es ein wenig länger, da
ich zuerst eine Ausbildung zum
Elektriker machte. Dann zog es
mich hin zur Informatik. Doch
letztlich siegte die Neugier und
ich wollte meine Beziehung zu
Gott erfahren, weshalb ich bald
darauf ins Seminar eintrat.
Johannes Paul II?
Für uns Polen ist er ein Held,
der manche Veränderungen im
ehemaligen Ostblock erst wirk-
lich ermöglichte. Die Menschen
haben immer gespürt, was er
sagt ist nicht nur Gerede sondern
eine von ihm vorgelebte Wahr-
heit. Insbesondere junge Men-
schen waren von ihm angetan, er
hatte eine Gabe für die Jugend.
Persönlich durfte ich ihn das ers-
te Mal 1982 in Tarnow sehen und
gegen Ende der 90er Jahre als er
in meiner Heimat Schwester Ku-
nigunde heilig sprach.
Wohin wird sich die Kirche
im 3. Jahrtausend entwickeln?
Da muss ich ein bisschen aus-
holen: Die Kinder der 60er pro-
pagierten die „Flower Power“
und wie sieht es heute aus? Es
bedarf nicht nur des Geldes und
der Arbeit, sondern auch der Tra-
dition und Kultur, wobei ich spe-
ziell den Westen meine. Für den
Osten hoffe ich, dass vieles mit
Bedacht und nötiger Vorsicht von
statten geht. Die Wahrnehmung
der Kirche ist im Osten ein we-
nig anders, nehmen wir nur die
Schulen, Priester an allen unse-
ren Schulen sind normal.
Hat der Pfarrer von Liesing
auch Hobbys?
Ja natürlich. Alles rund um
den Bereich Informatik, dieses
Interesse ist mir geblieben und
stets präsent. Genauso wie mich
jede neue Digitalkamera begeis-
tert. Vielleicht werde ich auch
mal der „Blumen-Pfarrer“, denn
die Floristik ist ein weiters Ste-
ckenpferd von mir. Und irgend-
wann muss ich noch Ski fahren
lernen.
Welchen großen Wunsch
möchten Sie sich noch erfül-
len?
Den möchte ich gerne als klei-
nes Geheimnis für mich behal-
ten. Als katholischer Pfarrer
wünsche ich mir aber, dass alle
Menschen irgendwann an Gott
glauben.
Wie steht der Lesachtaler
Pfarrer dem OVT gegenüber?
Leider habe ich nicht immer
genug Zeit dafür alle Artikel aus-
führlich zu lesen, doch er ist mir
wohl bekannt und eindeutig zu
den Favoriten zu zählen.
Es ist hier meinem Zuhause
sehr ähnlich
INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Leszek Zagorowski
(Stary Sacz)
Pfarrer von Liesing und Kornat
Diese Woche:
FLIESEN & MARMOR
Debant bei Lienz, Glocknerstr. 12
04852/65155-0
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Vorrat reicht
Seit seinen Kindheitstagen
ist Huby Mayer der heimischen
Musik sehr verbunden. In den
70er Jahren wurden die „fide-
len Mölltaler“ und er zu den
ersten Pionieren der volkstüm-
lichen Szene. Immer schon war
das Schreiben von Liedern sei-
ne Domäne und so spannte sich
im Lauf der Jahre der künst-
lerische Bogen von der „ech-
ten“ Volksmusik bis hin zum
Schlager. Der Träger des Gol-
denen Ehrenzeichens des Lan-
des Kärnten, anlässlich des 50.
Geburtstages erfolgte die Über-
reichung, hat aber noch einiges
im Köcher. „Da gibt es noch
hunderte Lieder, die ich bis
heute nicht anmelden konnte“,
sagt der Flattacher, der glück-
lich und zufrieden mit seiner
Schweizer Gattin Benedikta
und den Söhnen Michael und
Manuel im Mölltal lebt. Eines
Tages ist vielleicht sogar die
„Hausmusik Mayer“ ein The-
ma. Und auch dann wird der
Leitsatz von Huby Mayer zu-
treffen, der da lautet: „Meine
Vision war es, nie besser, son-
dern anders zu sein!“
Text: Herbert Hauser
Huby Mayer schrieb
seinen 2.000. Titel
Der „fidele Mölltaler“ Huby Mayer hat kürzlich seinen
2.000. Titel bei der AKM (diese nimmt die Interessen der
Autoren, Komponisten & Musikverleger wahr) angemel-
det. Mit „Carinthia“ erreicht er eine magische Zahl in der
Musikbranche, getreu seinem Credo: „Visionen zu haben
ist zu wenig, man muss die Visionen leben!“ darf man
vielleicht auch noch zum 3.000er gratulieren.
Huby Mayer schrieb mitteler-
weile seinen 2.000. Titel.