Previous Page  8 / 28 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 8 / 28 Next Page
Page Background

8

OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

14. DEZEMBER 2015

CHRONIK

„Schean still fallt dar Schnea...“

Beeindruckendes Konzert

„Is schon still uman See“ oder das Weihnachtslied „Schean still fallt dar

Schnea...“ sind zwei sehr bekannte, viel gesungene Lieder aus der Feder

von Professor Gerhard Glawischnig (1906-1995).

„Wenn Bilder zu Musik und Sänger zu Malern werden, dann ist man bei

einem Ambidravi Weihnachtskonzert!“ So lautete der Kommentar einer

begeisterten Besucherin nach dem heurigen Adventkonzert von Ambidravi

vocal im ausverkauften Spittl.

A Liadle

in mein Herzle drin …

Viele seiner Mundarttexte wurden

zu wunderschön vertonten Lied-

texten und gehören zum Reper-

toire von Kärntens Chören und da-

rüber hinaus. Weitere Lieder bzw.

Texte von ihm sind u. a.: „De Liab is

a Traman“, „Drautal auf, Drautal

ab“, „Ja ins Liesertal eine“, „Wanns

grean weat“, „Werst mei Liacht

ume sein“. Glawischnig war evan-

gelischer Pfarrer. Er ist von St.

Veit/Glan über den Glantalboden

gewandert, den sein von Justinus

Mulle vertontes Gedicht besingt

(„Übarn Glantalbodn“). Glawisch-

nig, Justinus Mulle und Günther

Mittergradenegger bildeten den

Es war ein 3-D-Erlebnis, wie es der

Sprecher Herbert Gugl ankündigte

– mit einer Bildprojektion über die

gesamte Stirnfläche des Saales,

von Erich Auer zusammengestellt,

genau eingepasst in die Architek-

tur und angepasst an die heuer

ausschließlich deutschsprachigen

Weihnachtslieder. Besonders be-

rührend das „Maria durch ein

Dornwald ging“ – das einen Bezug

zu den Stacheldrähten an den

Grenzen schuf. Der bezaubernde

Chorklang von Ambidravi vocal, ge-

fühlvoll geleitet von Margit Zlattin-

ger, die klaren Stimmen des Quar-

sogenannten „St. Veiter

Kreis“ und schufen –

dann auch mit weiteren

Liedschöpfern – eine

neue Form des Kärntner-

liedes.

Heiter und

grüblerisch

Glawischnigs Wirken ver-

band weltoffene Fröm-

migkeit, die Liebe zur

Heimat und humorvoll

feinsinnige Beobachtung

des ländlichen Lebens. Er

war heiter, volksverbun-

den, aber auch grüb-

lerisch. Der erfolgreiche

Kärntner Mundartdichter

(mit viel Glantaler Dia-

lekt) schrieb auch hoch-

deutsche Gedichte. Gla-

wischnig war Super-

intendent der Diözese

Kärnten-Osttirol A.B. mit

Sitz in Villach. Er wurde

am 7. Dezember 1906 in

Kreuth ob Rattendorf ge-

boren. Eine Gedenktafel

dort erinnert daran, dass

er in der „Alten Schule"

geboren wurde, und „unter dem

Lindenbaum spielte er und viele

Gedanken wurden zu Lyrik und be-

kannten Kärntnerliedern“. Sein

Wunsch war es auch, den Linden-

baum als sein Denkmal zu betrach-

ten. Der Schöpfer zahlreicher be-

kannter Kärntnerlieder hatte auch

den Kulturpreis des Landes

Kärnten erhalten. Als Vermächtnis

unterhalb der Büste am Linden-

baum sind die knappen Worte zu

lesen: „...was bleibt sind Schwin-

gungen“. Glawischnig verstarb vor

zwanzig Jahren (28. Dezember

1995) und wurde auf dem Stadt-

friedhof von St. Veit an der Glan

begraben.

Karl Brunner

Der Kirchenchor Kötschach unter der Leitung von Fritz Unterwe-

ger lud Ende November zur Aufführung der „Gailtaler Weihnacht“

in den Gailtaler Dom. Diese Kantate von Günther Mittergradn-

egger und Reinhard Kühr mit Mundarttexten von OSR Arnold

Ronacher, uraufgeführt 1993, kam nach über zehnjähriger Pause

wieder zur Aufführung. Alte Weisen, gesungen vom Männerquintett

St. Lorenzen/Lesachtal, gespielt von Harfe und Steirischer Harmo-

nika, bereiteten das Publikum zum Innehalten und Besinnen vor.

Gestalter der „Gailtaler Weihnacht“ waren neben dem Kirchenchor

der 3m-Klassenchor der NMS Kötschach und ein Orchester mit

Streichern, Flöten und Gitarren der Musikschule Kötschach-

Mauthen/Lesachtal. Für die wunderbare Adventstunde dankte das

Publikum allen Mitwirkenden mit herzlichem Applaus.

Kurzmeldung

Advent- und

Weihnachtskonzerte

Die Singgemeinschaft Unterhaus

lädt am Mittwoch, 16. Dezember,

um 19.30 Uhr zum Weihnachtssin-

gen unter dem Motto „Bald kimp

die stille Heill´ge Nacht“ in die Evan-

gelische Kirche Unterhaus. Am

Sonntag, 20. Dezember, gibt es das

Adventkonzert des Gemischten

Chores Obervellach zum Thema

„Weihnachten einst und jetzt“ in

der Pfarrkirche St. Martin um 16

Uhr. Mitwirkende sind der Ge-

mischte Chor Obervellach (Leitung

Reinhard Sacher) sowie die Bläser

und die Chorwerkstatt der Musik-

schule Mölltal. Das Weihnachtssin-

gen des „Vokalkreis Karnia“ findet

am 26. Dezember um 19.30 in der

Stadtpfarrkirche Hermagor statt.

tetts mit Christian Gaberscek, Her-

bert Gugl, Martin Maké und

Wolfgang Olsacher sowie die

Irschener Weisenbläser unter Rein-

hard Schneeberger schufen eine

stimmungsvolle Klangwelt und die

zweite Dimension, Herbert Gugl

mit seinen berührend vorgetra-

genen Gedichten die dritte. Das

Publikum dankte gerührt mit lang-

anhaltendem Applaus für diesen

meditativen Advent-Nachmittag.

„Ich freu mich so, dass ich das

miterleben durfte“, war von eini-

gen Besuchern beim Hinausgehen

zu hören.