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OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

2. NOVEMBER 2015

CHRONIK

A Liadle

in mein Herzle drin …

Ein Kirchenchor mit ungewöhnlich hohem Niveau

Chorleiter

Fritz Unter-

weger, aus-

gebildeter

Musikkine-

siologe und

Stimmbild-

ner im In-

und Aus-

land.

Die Sänger und Musiker hatten

schon in den Anfängen des Chores

einen sehr guten Ruf und wurden

oft von den Nachbarpfarren einge-

laden. Die Terminanzahl war da-

mals wesentlich höher als heute,

denn der Chor gestaltete jeden

Sonn- und Feiertag das Hochamt,

den ganzen Advent hindurch die

Rorate, sang bei vielen Andachten,

und bei Begräbnissen wurde ein

lateinisches Requiem aufgeführt.

Eine Besonderheit war die jährliche

Aufführung eines großen Werkes

für die Passionszeit, die so genann-

te „Grabmusik“ mit Chor und Or-

chester, ein aus der Barockzeit

stammender Brauch. Seit der Mitte

des 19. Jahrhunderts hatte durch

viele Jahrzehnte die Familie Simo-

ner das Organisten- und Chorleiter-

amt inne. Auch in dieser Ära zeigte

der Chor ein hohes Niveau. Sieg-

fried Seiwald übernahm im Jahr

1929 für 55 Jahre den Dienst als

Chorleiter und Organist und brachte

den Chor zu beachtlichen Leistun-

gen. Als Sänger, Organist- und Chor-

leiter-Stellvertreter engagierte sich

OSR Josef Zojer ganz besonders.

66 Jahre lang Organistin

Von 1984 bis 2002 leitete Ida Lusser

mit viel Liebe, Einsatz und Können

den Chor, an der Orgel begleitet

von Anni Dabernig. Ida Lusser war

übrigens sagenhafte 66 Jahre lang

als Organistin tätig. Seit 2002 leitet

nun der pensionierte Lehrer Fritz

Unterweger die gesanglichen Ge-

schicke und bringt die derzeit 42

Sängerinnen und Sänger durch sei-

ne Leidenschaft und Begeisterung

zur Musik immer wieder zu gesang-

lichen Höchstleistungen. „Dem

großartigen Können des Chorleiters

ist es zu verdanken, dass seit eini-

gen Jahren große Werke mit So-

listen, Chor und Orchester zur Auf-

Der Kötschacher Kirchenchor wurde vermutlich von Servitenpatres in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gegründet. Auch heute ist der Chor aus dem

geistlichen und kulturellen Geschehen der Marktgemeinde nicht mehr wegzudenken.

führung gelangen, wie das „Tede-

um“ von Charpentier, das „Gloria“

von Vivaldi oder Mozarts „Krö-

nungsmesse“. „Wir sind bei ihm in

sehr guten Händen“, erzählt Doris

Warmuth, die gemeinsam mit Man-

fred Lederer die organisatorischen

Geschicke des Chores leitet. Orga-

nist ist seit 1987 Christian Lederer.

Im Repertoire hat der Chor auch

weltliche und Kärntner Lieder, die

musikalische Gestaltung der Feier-

tagsgottesdienste wie Weihnach-

ten, Ostern oder Pfingsten erfolgen

meist mit einem Orchester. Bei

Rorate oder Novene wird ebenso

gesungen wie heuer beim Advent-

markt in Kötschach am Sonntag vor

Weihnachten. Der Kirchenchor war

auch einige Male bei den Gesund-

heitstagen in Kötschach zu hören

und besucht gern befreundete

Chöre in Italien.

„Gailtaler Weihnacht“

OSR Willi Millonig hatte vor einigen

Jahren die Idee zur „Gailtaler Weih-

nacht“, die heuer zum ersten Mal

seit längerer Zeit wieder zur Auf-

führung gelangt. Die Texte stam-

men von OSR Arnold Ronacher.

Diese Texte, überlieferte Weih-

nachtsbräuche und Lieder aus dem

Gailtal, bildeten die Grundlage für

die „Gailtaler Weihnacht“, die mu-

sikalischen Teile stammen von Gün-

ther Mittergradnegger. Dieser hatte

1990 das unvollendete Manuskript

an Prof. Reinhard Kühr übergeben,

mit dem Wunsch, „daraus etwas zu

machen“. Mittergradnegger voll-

endete den Instrumentalsatz unter

Einbeziehung einiger bereits be-

kannter und selbst verfasster

Lieder, 1993 wurde dann die „Gail-

taler Weihnacht“ von der Singge-

meinschaft

Kötschach-Mauthen

unter der Leitung des damaligen

Chorleiters Fritz Unterweger urauf-

geführt. Am Freitag, 27. November,

ist die „Gailtaler Weihnacht“ gleich

zweimal im Gailtaler Dom zu hören,

um 17.30 und um 20 Uhr. Ergänzt

werden die Aufführungen von ei-

ner

Schulklasse

der

NMS

Kötschach-Mauthen und dem

Quintett St. Lorenzen/Lesachtal.

Karten sind im Vorverkauf bei den

Sängern um 8 Euro erhältlich. Wer

sich vom hohen musikalischen

Niveau des Kötschacher Kirchen-

chores überzeugen will, kann das

am 15. November in Timau wäh-

rend der Messe beim „Gertrudefest

tun. Übrigens: Wer Lust bekommen

hat, sich dem Chor anzuschließen,

möge keine Scheu haben und ein-

fach bei den Proben (mittwochs um

19.30 Uhr in der Kirche oder im

Kloster) vorbeikommen.

Kurzmeldung

Jugendmesse

Die Musikschule Oberes Drautal ge-

staltet am Samstag, 7. November,

um 15 Uhr eine Jugendmesse in der

Kirche St. Athanas in Berg. Anschlie-

ßend folgen Darbietungen der Jung-

musiker.