Gegenwärtig sind in Südtirol rund
10.000 Bürger von Demenz betroffen
und jedes Jahr kommen an die 1.000
Neuerkankungen hinzu. Die Versor-
gung von Demenzkranken stellt vor
dem Hintergrund des demographi-
schenWandels eine immer größere He-
rausforderung für das Gesundheits-
und Sozialwesen dar. Demenzen um-
fassen ein breites Spektrum von Er-
krankungen, die mit gravierenden ko-
gnitiven und psychischen Beeinträchti-
gungen einhergehen. Die Zahl der
Demenzkranken nimmt auch weltweit
kontinuierlich zu.
Wanderausstellung
Um verstärkt die Aufmerksamkeit auf
die Probleme und die Bedürfnisse der
Betroffenen und ihrer Familien zu len-
ken, wurde die Foto-Ausstellung „Au-
genblicke“ zum Thema „Demenz“ im
Krankenhaus Innichen Mitte August er-
öffnet. Die Wanderausstellung organi-
sierte die Vereinigung „Alzheimer Süd-
tirol Alto Adige – ASAA“ und die Lan-
desabteilung Gesundheitswesen und
läuft in KH Innichen bis 22 September.
„Mit den Fotografien gelingt es einfach
stärker als mit anderen Medien Lebens-
und Krankheitszustände zu vermitteln“,
ist Prof. Marco Trabucchi, Präsident der
Alzheimer-Vereinigung Südtirol, über-
zeugt. Die Ausstellung wird an allen
Südtiroler Krankenhäusern gezeigt. Die
Fotos stammen von Manuela Tessaro
und Alberto Franceschi.
Info-Veranstaltung
Die Ausstellung läuft noch bis 22.
September. An diesem Tag wird bei der
Abschlussveranstaltung um 16 Uhr im
Josef-Resch-Haus im Beisein von Ge-
sundheitslandesrätin Martha Stocker
eine Info-Veranstaltung für die Bevöl-
kerung zu spezifischen klinischen Fra-
gen im Hinblick auf die Versorgung
und Pflege von Menschen mit Demenz
im KH Innichen stattfinden. Dazu sind
alle Interessierten herzlich eingeladen.
Ausstellung über
„Demenz“ in Innichen
Derzeit läuft im Krankenhaus Innichen die Foto-Ausstellung „Augen-
blicke“ zum Thema „Demenz“.
Infos für Ihr Wohlbefinden
Wann wird das Ver-
halten des Kindes
zum Problem?
Was kann man
dagegen tun?
Stampfl: „Problematisch wird ein
Verhalten immer dann, wenn dieses
Verhalten nicht nur den Eltern oder
Mitmenschen Probleme bereitet, son-
dern auch dem Kind selbst. Solches
dies ist nicht immer der Fall. Freunde
können ein Problemverhalten vorle-
ben oder auch verstärken. Zudem
entsprechen die benutzten Medien
manchmal nicht dem Entwicklungs-
stand des Kindes, was sich natürlich
zum Nachteil des Kindes auswirkt.
Trotzdem können Eltern nicht einfach
den Freunden, der Schule oder den
Medien die Schuld für unerwünschtes
Verhalten geben. Die Eltern selbst
müssen sich ihrer Verantwortung als
Erzieher bewusst sein. Sie haben es
nämlich bis zu einem gewissen Grad
selbst in der Hand, in welchem Aus-
maß ihr Kind verschiedene Kontakte
pflegt oder bestimmte Medien nutzt.
In einem ersten Schritt geht es also
darum, dass sich Eltern des schädi-
genden Einflusses bewusst werden
und versuchen, diesen Einfluss durch
geeignete Alternativen zu ersetzen.
Darum ist es unumgänglich, dass El-
tern ihrenWerten treu bleiben und zu
Hause vorleben, wovon sie überzeugt
sind. Kinder können dadurch besser
mit den von außen kommenden Ein-
flüssen umgehen. Sobald die Kinder
zusätzlich erleben, welche negativen
Auswirkungen und Konsequenzen
unangemessenes Verhalten von an-
deren hat, können sie sich besser ori-
entieren und sich eine eigene Mei-
nung bilden. Mit zunehmendem
Alter wird dann der Einfluss von
Freunden immer größer und wichti-
ger, in der Pubertät ersetzt er immer
mehr die Beziehung zu den Eltern.
Probleme können hier am ehesten
vermieden werden, wenn das Kind
seine Freunde mit nach Hause brin-
gen darf und die Eltern diese in
einem angenehmen Klima willkom-
men heißen. Im Idealfall kennen die
Eltern diese Freunde auch schon teil-
weise und haben zu den Freunden
ihrer Kinder eine Beziehung aufge-
baut. Dies erleichtert es, wenn es
darum geht, auftretende Probleme
oder negative Einflüsse offen mit den
Kindern und ihren Freunden zu be-
sprechen.“
Lea Stampfl,
Family
Support
Südtirol,
Vorstand,
Trainerin,
Lehrerin, Dipl.
Lebens- und
Sozial-
beraterin
Verhalten kann entweder aggressives
Verhalten wie Beißen, Schlagen, Tre-
ten sein oder auch störende Ange-
wohnheiten wie die Verwendung von
Schimpfwörtern oder Grimassen
schneiden. Die Familie ist ein System,
das inWechselwirkung mit seiner Au-
ßenwelt steht. Einflüsse von außen
beeinflussen oder verändern die Fa-
milie und umgekehrt. Besonders
starke Einflüsse gehen von Freunden,
Schule und Kindergarten sowie von
den Medien (Bücher, Fernsehen,
Computerspiele, Mobiltelefon, Inter-
net) aus. Sind die Einflüsse positiv,
kann das Kind nur profitieren. Doch
Sie greift in jene molekularen Vor-
gänge ein, die eine zentrale Rolle bei
der Krebsentstehung und beim Tumor-
wachstum spielen. Im Unterschied zu
den klassischen Krebstherapien wie
Chemo oder Bestrahlung richten sie
sich gezielt gegen ausgewählte An-
griffspunkte des Tumors und beein-
flussen damit Prozesse, die fast aus-
schließlich in Krebszellen ablaufen.
Derzeit stehen zielgerichtete Therapien
vor allem für die Behandlung von
Darm-, Nieren-, Lungen-, Haut- und
Brustkrebs sowie für bestimmte For-
men von Lymphdrüsen- und Blutkrebs
zur Verfügung.
Stets mit Chemo
Ob ein Tumor mit zielgerichteten The-
rapien behandelt werden kann, muss
im Vorfeld individuell ausgetestet wer-
den. Sie müssen aber immer mit einer
Chemotherapie kombiniert werden.
Der Chemotherapie-Wirkstoff ist dabei
direkt an den Antikörper gebunden und
wird so nur in der Zielzelle (Tumorzelle)
wirksam. Das hat zur Folge, dass es
dabei fast keine Nebenwirkungen gibt.
Hoffnung für Krebspatienten
Eine relativ neue Behandlungsmethode von Krebserkrankungen ist
die zielgerichtete Therapie.
Zielgerichtete Krebstherapien sind derzeit großer Hoffnungsträger.
Angehörige stehen vor großen Herausforderungen wenn ein Familienmit-
glied an Demenz erkrankt.
Foto: M. Tessaro & A. Franceschi
GESUNDHEIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
AUGUST/SEPTEMBER 2015
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