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OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

24. AUGUST 2015

CHRONIK

Trennen Sie ihren Müll korrekt?

Andrea Mauberger (48), Oberdrauburg

Sternzeichen: „Waage“

Ja. Ich wasche etwa Yoghurtbecher aus, staple

sie, um Platz zu sparen, oder wasche Gläser,

wegen späterer Geruchsbelästigung. Bei Tetra

Paks entferne ich sogar den Plastik-Ausguss, so

kann ich mehr in der Öko-Box stauen. Für die

„Gesundheit der Erde“. Und beim Supermarkt

werfe ich gern Plastikabfall in eine spezielle

Tonne, weil es einem karitativen Zweck dient.

Manuel Marinelli (30), Spittal

Sternzeichen: „Skorpion“

Für mich ist es mittlerweile weniger eine Option

als etwas Selbstverständliches. Durch das

Trennen machen wir die weitere Nutzung von

Müll – oder vielmehr Rohstoffen – einfacher oder

überhaupt erst möglich! In einer Zeit, in der

bereits mehr Plastik als Plankton in den Meeren

ist, gibt es aus meiner Sicht keine Entschuldi-

gung, Einweg-Verpackungen nicht zu recyceln.

Roswitha Baumgartner (53), Spittal

Sternzeichen: „Skorpion“

Selbstverständlich – Altpapier kommt zu Alt-

papier, Plastik zu Plastik und der Kompost wird

auch richtig entsorgt. In meiner Kindheit aller-

dings war es noch nicht so, aber mit zuneh-

mendem Alter wird man in dieser Hinsicht

einfach aufmerksamer. Bei meinen drei Kindern

ist die korrekte Mülltrennung übrigens ebenfalls

ein großes Thema.

Anton Fasching (85), Irschen

Sternzeichen: „Krebs“

Bei uns wird korrekt getrennt, so, wie es per

Gesetz vorgeschrieben ist. Und meine Enkel

„ermahnen“ mich schon, wenn ich was falsch

ablege. Bereits in meiner Jugend – den Kriegs-

jahren – war unser damaliger Direktor bei der

Mülltrennung genau. Und zu Hause wurden vom

Schwein die Knochen zu Leim verarbeitet und

auch die Borsten verwendet.

Die Volltreffer-Umfrage der Woche

von Herbert Hauser

Im Laufschritt vom Großglockner bis an die Adria

667,8 km lang ist der Alpe-Adria-Trail. Dominik Pacher und Andreas Gindlhumer liefen diese Strecke von der Franz

Josefs-Höhe bis nach Muggia in zwei Wochen, um einem Freund zu helfen.

In diesen Tagen bewältigten

die beiden Extremsportler 29.791

Höhenmeter im Anstieg und

32.336 imAbstieg. Das ist so, als

würde man drei Mal den Mount

Everest und einmal den Großglo-

ckner besteigen – und das im

Laufschritt. Angetrieben wurden

Pacher und Gindlhumer von dem

Ziel, nicht nur ein sportliches

Highlight zu erleben, sondern

auch davon, Spenden für Vinko

Najdek zu sammeln und ihn so

seinem Traum von einem behin-

dertengerechten Auto näher zu

bringen. Das gelang ihnen: Die

karitative Aktion erbrachte rund

6.000 Euro. „Es war sensatio-

nell“, erklärt der Flattacher nach

der ungewöhnlichen Reise. „Vom

ersten bis zum letzten Tag gingen

wir körperlich an unser Limit,

aber es war eine

unglaubliche Er-

fahrung“, so Pa-

cher. Er habe

bisher schon das

Leben und die

Gesundheit ge-

schätzt,

aber

jetzt habe er er-

lebt, wie man

sich mit den

kleinsten Din-

gen, wie dem

Gedanken

an

eine warme Dusche am Abend,

die Aussicht auf eine „Eierspeis“

oder ein Bett zum Schlafen zu-

frieden geben kann. Es gab sehr

viel positives Feedback während

des Alpe-Adria-Runs und viele

Begegnungen mit sehr netten

Menschen, aber auch anstren-

gende Stunden. So schrieb etwa

Andreas Gindlhumer am Tag 13:

Der Tag war hart am Limit, die

Temperaturen stiegen ins uner-

messliche. Jeder Schritt war mit

höchster Konzentration verbun-

den. Es ist so, als wenn man zehn

Stunden in der Sauna verbringt.

Der Asphalt fühlt sich an, als

bläst einen der Föhn von unten

an“. Doch dann kam ein ganz be-

sonderer Moment. Der, als die

beiden zum ersten Mal das Meer

sahen. Immer mit dem Ziel vor

Augen, ließen sich auch die letz-

ten Kilometer bis nach Muggia

leicht bewältigen. Nach dem Er-

reichen des letz-

ten Etappenziels

wurden Pacher

und Gindlhumer

von ihren Fami-

lien und Freun-

den empfangen.

„Eine Reise von

zwei Freunden

am Alpe-Adria-

Trail für Vinko

ist heute zu Ende

gegangen. Aber

unser Weg, an-

deren Menschen zu helfen, wird

weiter gehen“, sind die Sportler

überzeugt.

Nach der Ankunft in Muggia.

Der Alpe-Adria-Run begann am 2. August bei

sehr kühlen Temperaturen und leichtem Regen.

Auf ihrer Lesetour machten der Autor

Engelbert Obernosterer (r.) und sein

Freund, der Schauspieler Franz Günther

Heider (l.) auch Station im Lesachtal und

im Gailtal. Beide sind gebürtige Lesach-

taler. Engelbert Obernosterer stellte sein

neues Buch „Der Kampf mit dem Engel"

(Kitab-Verlag) vor, Franz Günther Heider

steht dem kritischen Heimat-Autor dabei

stimmlich als Rezitator zur Seite, sodass

die Lesungen für den Zuhörer zum Genuss werden. Das Buch enthält

kleine und größere Prosastücke, die der beobachtbaren ländlichen und

kleinstädtischen Umgebung entnommen sind. Der Autor, er war Lehrer an

mehreren Orten im Gailtal, beschreibt beispielsweise die Übermacht der

einengenden Schulbürokratie und wie er damit umging. Seine eigenwil-

ligen Blickwinkel, die scharfe Beobachtungs- und Sprachkraft mit viel

Ironie ergeben eine Lektüre, die viel Schmunzeln auslöst, aber auch sehr

nachdenklich machen kann. „Als Obernosterer auf die Welt gekommen,

nostere ich eben so vor mich hin, wenn auch selten im Ober-Bereich", liest

man darin ebenso wie diesen Satz: „Meine Heimat fällt weitgehend mit

Heumahd zusammen".

Karl Brunner