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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
25. MAI 2015
CHRONIK
MEINE
G
ESCHICHTE
Er haucht der „Galerie im Drauknie“ Leben ein
Wilfried Kuss,
Sachsenburg:
Wilfried Kuss ist der treibende Motor rund um Historie und Kunst in Sachsenburg. Mit der Galerie im historischen Forsthaus in Sach-
senburg will er den Zugang zur Vielfalt der Kunst fördern.
„Eigentlich bin ich ein Klagenfur-
ter“, erzählt Kuss. Aber er lebt
schon sehr lange in Sachsen-
burg, in diesem, wie er sagt,
„wunderschönen Ort an der Rö-
merstraße“. Auch seine Frau, mit
der er seit 1977 verheiratet ist,
stammt aus dieser Gemeinde.
Die Kunst war immer schon sein
großes Thema. Begonnen jedoch
hat alles mit seiner Lehre als
Schriftsetzer. „Ich bin ein Anhän-
ger der Typographie“, erklärt er.
Grafik, Design, Formensprache –
das alles stieß bei Kuss von jeher
auf höchstes Interesse. Er be-
suchte die Kunstgewerbeschule,
war Berufsschullehrer, unterrich-
tete in Gymnasien den Gegen-
stand „Bildende Kunst“ – und
wurde für seine Arbeit und die
seiner Schüler häufig ausge-
zeichnet. Davon zeugen unzäh-
lige Zeitungsberichte, die, akri-
bisch gesammelt, von Jahr-
zehnten der künstlerischen
Tätigkeit berichten. Er arbeitete
mit seinen Schützlingen Themen
wie etwa „Menschenrechte“
künstlerisch auf und fand damit
viel Beachtung, gestaltete Kinder-
bücher, verschönerte mit den
Schülern Fassade, die zum Teil
heute noch, etwa an Kindergär-
ten, zu bewundern sind. Der in-
zwischen pensionierte Lehrer ge-
staltete Kinderbücher, hielt Kurse
in Holz- und Linolschnitt-Technik
ab und unterrichtete an der
Abendschule. Für ein Kunstpro-
jekt ließ er sich sogar von Kopf bis
Fuß eingipsen, was in ihm aber
eine unangenehme Erinnerung
wachruft.
Maria Theresia
Auch in Sachsenburg hinterlässt
Wilfried Kuss seine künstlerischen
Spuren. Er entwarf nicht nur das
Logo zur 800-Jahr-Feier, sondern
auch 14 Tafeln, die an den wich-
tigsten Gebäuden des Ortes ange-
bracht sind. Im Zuge der Renovie-
rung des 700 Jahre alten Forst-
hauses gab es einen einzelnen
Raum, für den die Verwendung
noch unklar war. „Das ist eine Ga-
lerie“, sagte er zu Bgm. Wilfried
Pichler – inzwischen ist die „Gale-
rie im Drauknie“ fixer Bestandteil
des künstlerischen Lebens. „Ich
will Verständnis für die bildende
Kunst wecken. Egal ob für Zeich-
nungen, Aquarelle, Druckgrafik
oder andere Kunstrichtungen. Die
Schwellenangst wird abgelegt
und der Horizont erweitert, weil
bei allen Ausstellungen der Künst-
ler während der Öffnungszeiten
anwesend sein soll“, so Kuss.
Gerade bei moderner, abstrak-
ter Kunst sei dies wichtig, denn,
so erklärt er, „die wenigsten
können z. B. mit dem
Schwar-
zen Quadrat
von Kasimir Male-
witsch was anfangen!“ Im Juli
stellt Jan Reuding aus, auch eine
Ausstellung von Hans Peter Pro-
funser ist noch für heuer ge-
plant. An einer Präsentation im
August arbeitet Wilfried Kuss
derzeit besonders intensiv: an
„Maria Theresia anno 1765“.
Denn vor genau 250 Jahren hielt
sich die Kaiserin im Forsthaus in
Sachsenburg auf und nahm Bit-
ten und Beschwerden entgegen.
Sie war auf dem Weg nach Inns-
bruck zur Hochzeit ihres Sohnes
am 5. August 1765. Wenige Tage
später, am 18. August 1765,
starb ihr Gemahl Franz I. Ste-
phan. Den Aufenthalt von Ma-
ria Theresia in Sachsenburg
nimmt Wilfried Kuss nun zum
Anlass für eine Ausstellung, die
sich mit diesem Zeitraum im
Leben der Kaiserin beschäftigt.
Neuer Teilnehmerrekord beim 6. PorciaLauf
Bei herrlichem Laufwetter fand zum bereits sechsten Mal der PorciaLauf im Herzen
von Spittal statt. So viele Teilnehmer wie noch nie – 300 Läufer und 120 Kinder – stell-
ten sich der Herausforderung und erzielten Spitzenergebnisse.
1.000 Zuschauer und Schlach-
tenbummler ließen sich das Spit-
taler Laufevent, organisiert vom
Heeressportverein (HSV) Spittal
in Kooperation mit der Stadtge-
meinde Spittal, nicht entgehen.
Bei den Herren überquerte Dani-
el Hackhofer aus Südtirol als
Erster die Ziellinie, knapp vor
Christoph Nageler und Stefan
Linseder. Die Damenwertung ge-
wann Theresa Moser, die auch
Triathletin im österreichischen
Nationalteam ist, vor Irmgard
Huber und Andrea Oberbichler.
Die Labestation des Bundes-
heeres, die Österreichische Al-
penvereinsjugend mit Hupfburg
und Kletterturm sowie die Leis-
tungsschau des Jägerbataillons
26 rundeten die sportliche Veran-
staltung in der Spittaler Innen-
stadt ab. Es wurde aber auch für
den guten
Zweck gera-
delt. Domi-
nik Pacher
und Alexan-
der Radin
konnten mit
ihrer Chari-
t y - Ak t i o n
und mit Auf-
rundung von
Bfgm. Ger-
hard Pirih
und dem HSV Spittal rund 700
Euro lukrieren. Der Betrag
kommt dem fünfjährigen beein-
trächtigen Matthias zugute, der
eine Reittherapie benötigt.
Foto: HSV –
Kleinsasser
Kurzmeldungen
Fragen nach dem Glück
Orgelmusik von B. Plattner und Text-
Gedanken von B. und H. Berger sind
bei der „Langen Nacht der Kirchen“
am Freitag, 29. Mai, um 20 Uhr in
der Kath. Stadtpfarrkirche Herma-
gor zu hören. Anschließend Agape!
Die Spenden des Abends kommen
einem Schulprojekt in Nepal zugute.
Bewegend still
Die Besucher in der Stadtpfarrkirche
Spittal erwartet bei der „Langen
Nacht der Kirchen“ am Freitag, 29.
Mai, um 20 Uhr ein qualitativ hoch-
wertiges Programm von zwei Künst-
lerinnen aus Oberösterreich. Claudia
Woldan (Barockvioline) bringt Fanta-
sien für Violine solo von Georg Phi-
lipp Telemann, Ingrid Schiller (Stim-
me und Visualisierung) präsentiert
Texte vom Ruhe geben und nehmen.
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