Weitere Risse in Osttirol und Abschussbescheid in Nordtirol
29.07.2022
Am Mittwoch (27. Juli) wurden auf einer Alm in Anras 10 tote und 4 verletzte Schafe gefunden, inzwischen gibt es hier weiteree Meldungen über 12 tote und 20 vermisste Schafe. Auch in Obertilliach wurden am 27. Juli zwei tote Schafe behördlich untersucht, weitere 30 Schafe gelten als vermisst. Die Untersuchungen der toten Tiere lassen auf einen Wolf schließen.
In Obertilliach wurde bereits Mitte Juli ein Wolf der italienischen Population nachgewiesen, dieses Tier (151 MATK) steht auch in Verbindung mit einem gerissenen Reh in Kartitsch und einem gerissenen Schaf in Anras. Auch in Prägraten gibt es bei einem Riss am 27. Juli einen aktuellen Verdacht auf einen großen Beutegreifer.
Bescheid für Abschuss von Wolf 158 MATK erlassen
Am Donnerstag wurde der Bescheid für den Abschuss eines Wolfes in Nordtirol erlassen, die Abschussgenehmigung gilt bis Ende Oktober in 39 Jagdgebieten in mehreren Gemeinden hauptsächlich im Bezirk Innsbruck-Land. Gegen diesen Bescheid kann noch Beschwerde eingelegt werden, das hat aber keine aufschiebende Wirkung, teilt das Land mit.
Mattle will Abschuss-Verordnung statt Bescheid
Grundsätzlich will der Tiroler ÖVP-Chef Anton Mattle das Wolfsthema neu angehen, um geplante Abschüsse schneller durch- und umzusetzen. Damit die Landesregierung einen Abschuss auch ohne vorherigen Bescheid verordnen kann, muss das Jagdgesetz novelliert werden. Auch das Fachkuratorium brauche es dann nicht mehr, die Beurteilung könne über die Jagdbehörde erfolgen, erklärt Mattle. Er will alle rechtlichen Spielräume ausreizen. Langfristiges Ziel müsse es sein, den Schutzstatus für den Wolf auf EU-Ebene herabzustufen, da der Wolf im Alpenraum nicht mehr vom Aussterben bedroht sei.
Erst am Dienstag hatte der Klubobmann der Tiroler Freiheitlichen Markus Abwerzger eine Reform des Tiroler Jagdgesetzes gefordert – die Abschussbescheide des Landes bringen nichts, da diese immer wieder beeinsprucht und aufgehoben werden.
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