GZ_Thurn_2020_04

Seite G EMEINDE Thurn Flurnamen in der TIRIS-Flurnamenkarte - https://maps.tirol.gv.at/ Landesrätin Beate Palfrader und Bezirkshauptfrau Olga Reisner eh- ren langjährige Chronistinnen und Chronisten aus dem Bezirk Lienz. Von den guten alten Zeiten ist noch viel über. Und dies vor allem, weil über 300 Frauen und Männer seit 50 Jahren als Ortschronisten in den Tiroler Gemein- den Aktuelles sammeln, dokumentie- ren, digitalisieren und archivieren. Sie verfassen eine Zeitchronik, begeben sich auf Spurensuche, verknüpfen die Gegenwart mit der Vergangenheit und pflegen damit Erinnerungskultur. Chronisten vor den Vorhang Das Tiroler Bildungsforum lud zum Festakt in den Panoramasaal der BH Lienz. Chronisten, die seit über 20, 30 oder sogar 40 Jahren aktiv sind, kamen. Sie wurden von den Bürger- meistern ihrer Gemeinde begleitet. Kultur- und Bildungslandesrätin Beate Palfrader beschrieb im Rahmen des Festaktes das Chronikwesen als das wichtigste Element der lokalen kultur- geschichtlichen Überlieferung. „Häufig wird diese Tätigkeit in der Gemeinde nicht wahrgenommen, stehen die Chronisten kaum in der Öffentlichkeit. Sie sind stille, manchmal auch einsam Tätige“, so Palfrader. Sie bedankte sich im Rahmen des Festaktes bei den ehrenamtlichen Chronisten und ihren Teams und zeichnete gemeinsam mit Bezirkshauptfrau Olga Reisner und dem Landeschronisten Ossi Wörle lang gediente Mitarbeiter im Chronik- 50 Jahre Chronikwesen in Tirol Ehrung zum Chronikwesen in Lienz. V.l.: Landeschronist Oswald Wörle, Bezirks- hauptfrau Olga Reisner, Ortschronist Raimund Mußhauser, LR in Beate Palfrader, Bgm. Reinhold Kollnig, Bezirkschronist Josef Wurzer. Foto: Christian Walder wesen aus. Welche Bedeutung das Chronikwesen auch für den universitären Bereich hat, zeigt beispielhaft das Projekt der Flur- namenerhebung. Chronisten konnten in Tirol gemeinsam mit der Bevölke- rung über 120.000 Flurnamen sichern. Das Projekt wurde in die Liste des im- materiellen UNESCO Kulturerbes Ös- terreichs aufgenommen. Im Rahmen des Festaktes konnten an die Bürger- meister der Osttiroler Gemeinden die UNESCO Urkunden übergeben wer- den. Die Geschäftsstelle des Tiroler Bil- dungsforums unterstützt das Chronik- wesen und die Kommunalarchive als örtliche Gedächtniseinrichtungen. Sie bietet individuelle Beratung vor Ort hinsichtlich archivischer oder samm- lungstechnischer Fragen. Laufende Fortbildungen, wie das Lesen alter Schriften, die Digitalisierung und die digitale Archivierung oder das Arbeiten mit geographischen Informationssyste- men locken auch jüngere Menschen in das Chronikwesen. Margarete Ringler

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