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Die Sonnseiten

Nummer 60 - August 2018

Chronik

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Nummer 61 - Dezember

Vor 60 Jahren - 1958

Bau und Inbetriebnahme des 1. Steinermandl-Liftes sowie des ÖAV-Jugendheimes

Im Osttiroler Bote vom 4.

Dezember 1958 wird von der

Weihefeier der Bergstation

der Seilbahn berichtet, wei-

ters hieß eine Teilüberschrift

„Schlepplift zum Steiner-

nen Mandl vor der Fertig-

stellung“. Folgend wird ge-

schrieben, dass der Bau des

Schleppliftes trotz ungüns-

tiger Witterung planmäßig

weitergegangen sei, sodass

die Aussicht besteht, dass mit

der Inbetriebnahme der Bahn

am 13. Dezember auch dieser

betriebsfähig sein wird.

Vom Transport des Schlepp-

seiles wird folgend berichtet:

Das Schleppseil, geliefert von

der Fa. Teufelbauer, wurde bis

zur Talstation der Güterseil-

bahn Tschappler-Happriegel

mittels Lkw geliefert und von

dort entlang der Trasse mit-

tels Winde hinaufgezogen.

Die Spitze hatte am Samstag

die Bergstation der Güter-

seilbahn erreicht. Details des

Schleppliftes: Antrieb durch

einen 140 PS-Elektromotor,

Fahrgeschwindigkeit 3 m pro

Sekunde, Fahrzeit 6 Minuten,

Fahrpreis 5 Schilling. Ange-

kündigt wird die Errichtung

eines Babyliftes mit ca. 200

m Länge, damit den Anfän-

gern und Kindern das Erler-

nen des Skifahrens erleichtert

werden kann. Weiters wird

erwähnt, dass der ehemalige

Skiweltmeister Hans Nogler

und „unser“ internationaler

Läufer Pepi Stiegler bereits

am Zettersfeld trainieren.

In der Ausgabe des Osttiro-

ler Boten vom 25. Dezember

wird berichtet, dass am Zet-

tersfeld eine gute Schneela-

ge herrsche und dass es am

vergangenen Sonntag schon

lebhaftes Skitreiben gab,

nachdem der neue Schlepp-

lift zum Steinernen Mandl

das erste Mal verkehrte. Mit

59 Gehängen würden die Ski-

fahrer einzeln oder paarweise

auf schöner, glatter Bahn die

1.330 m bergwärts gezogen.

Erwähnt wird auch, dass die

meisten Skifahrer die Abfahrt

über den Wartschenbrunn be-

nützen und dass unter den zur

Höhe Beförderten auch die

Lienzer Schikanonen Pepi

Stiegler, Zambra, Hohenwar-

ter und Grißmann vertreten

waren.

Im Osttiroler Boten vom 18.

Dezember wird die Eröffnung

des Jugendheimes angekün-

digt, wobei am Programm

rund um den Eröffnungstag

auch das Angebot für Fort-

geschrittene genannt wird, 2

½ Tage mit Pepi Stiegler zu

trainieren. Anmeldung dazu

beim Osttiroler Boten.

In der nächsten Nummer

wird von der weihevollen

Eröffnung berichtet, wovon

hier kurze Auszüge widerge-

geben werden: Der Obmann

der Gesellschaft zur Errich-

tung des Heimes, Bezirks-

Schulinspektor Waschgler,

erzählte treffend vom jahre-

langen Plan des Führers der

Lienzer Alpenvereinsjugend,

Prof. Louis Oberwalder, dass

dieser der Motor gewesen

sei, der trotz aller Schwie-

rigkeiten den Optimismus

bewahrt und mit selbstauf-

opferndem Fanatismus den

Plan in die Tat umgesetzt

hätte. Waschgler zählte auch

eine Reihe von Helfern und

Förderern namentlich auf, u.

a. die freiwilligen Helfer am

Bau. Mit der Eröffnung des

Heimes zu Winterbeginn sei

etwas kaum glaublich Schei-

nendes Wirklichkeit gewor-

den (Baubeginn 10. Juli, also

Ferienbeginn). Schmunzeln

lässt einen bei der Beschrei-

bung des Hauses, wenn vom

„Bubenschlafraum mit wei-

cher Schaumgummiunterlage

für 26 Schläfer - mit Wasch-

gelegenheit“

geschwärmt

wird.

Zur Einweihung war der

Hochwürden Dekan Buda-

maier selber gekommen,

assistiert wurde er vom Gra-

fendorfer Pfarrer Wiedemayr.

Eine lange Reihe „von das

Werk ehrenden Teilnehmern“

an der Feierlichkeit wird auf-

gezählt, wozu NR Kranebitter

und auch unser Bürgermeister

Johann Klaunzer gehörten.

Dekan Budamaier lobte in

seiner väterlich warmen Art

die Jugend, meinte aber, dass

sie Führung brauche und der

Weg in die Höhen hinauf ein

Weg sei, die Jugend recht zu

führen.

Der damalige erste Teil des Jugendheimes.

Der Schlepplift im Bau.

Der Schlepplift zum Steinermandl in Betrieb.

Foto: Pepi Stiegler

Fotos: Gemeindechronik