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Seite 12

‘s Blattl

Juli 2018

Wirtschaft

Die beiden HTL-Absolventen hatten

2 Minuten Zeit, am aufgebauten Mo-

dell das Projekt der Jury vorzustellen.

Anschließend konnten sie in 3 Minu-

ten mit einer Powerpoint-Präsentation

mit dreidimensionaler Animation auch

das Publikum in der RGO-Arena da-

von überzeugen, dass ihre Diplomar-

beit wirklich Optimierungspotential für

ein Sägewerk hat.

Zur Vorgeschichte: Dominic Rindler

hatte bereits vor 2 Jahren die Gele-

genheit, in den Sommermonaten bei

der Waldgenossenschaft Iseltal zu ar-

beiten. Und im vergangenen Sommer

durfte er bereits die „Schnittholzopti-

mierlinie 4.0“ bedienen.

Auf Grund seiner Ausbildung an der

HTL bemerkte Dominic, dass trotz

modernster Ausstattung der Anlage

beim Ausrichten der Bretter durchaus

noch Optimierungsspielraum besteht.

Bestärkt auch durch das Interesse

vom Geschäftsführer der WGI DI Ma-

rio Sinn entwickelte sich aus der Idee

eine Diplomarbeit gemeinsam mit

dem Kollegen aus Matrei.

Weit über 400 Stunden investierte

das Erfinderduo in Planung, Fertigung

und Programmierung. Auf Grund der

bisher zahlreichen Fehleranalysen

machten sich die beiden HTL-Schüler

an die Arbeit, um künftig einen we-

sentlich höheren Brettdurchsatz er-

zielen zu können, d.h. die Bretter op-

timal auszurichten, sodass der bisher

übliche Nachrichtvorgang eingespart

wird.

Die Abweichungen bei der Lage der

Bretter bleiben im Toleranzbereich

und dadurch wird auch der maximale

Ertrag erzielt.

Der Programmablauf steuert das

Vermessen, das Optimieren und Aus-

richten, die Kontrolle, die Position-

skorrektur, das Säumen und erforder-

lichenfalls das Ablängen der Bretter

auf Kurzware.

Dabei ist das Erkennen von Scharf-

kante oder Waldsaum das kleinste

Hindernis für den Hightech-Ausricht-

tisch. Das Programm beherrscht un-

zählige mögliche Ablaufvariationen.

Die Voraussetzungen für die Ent-

wicklung waren nicht immer ganz

einfach, da der Prototyp auf Grund

der Größe des Ausrichttisches immer

wieder zerlegt werden musste. Der

Platz in den Räumen der HTL reichte

dafür nicht aus. Zudem wurden die

Motoren, die die Ausrichtbaken antrei-

ben auch für andere Projekte laufend

benötigt und daher mussten auch di-

ese nach jedem „Arbeitstag“ wieder

abgeklemmt und demontiert werden.

Die Ausrichtbaken mussten die

Schüler zur Gänze selber konstru-

ieren. Ausgangsbasis: Einige Alu-

miniumblöcke, die 5-Achsen-CNC-

Universalfräsmaschine mit Schwen-

krundtisch und vorausgesetzt die

entsprechenden Programmierkennt-

nisse.

Dominic und Martin konnten ihre

Diplomarbeit heuer im Juni mit „Sehr

Gut“ abschließen.

Die Mechatronik mit den Disziplinen

Mechanik, Elektrotechnik, Elektronik

und Informatik ist eine ausgewiesene

Stärke Osttirols.

Diplomarbeit - Schnittholzoptimierung für die Waldgenossenschaft Iseltal

Im Rahmen des Schwerpunktes „innovatives (ost)tirol“ gewinnt Dominic Rindler mit seinem Schulkolle-

gen Martin Unterhuber aus Matrei i. O. den „Best Project Award“ mit dem Ingenieurprojekt „Schnittholzop-

timierlinie 4.0“. Zu dieser Veranstaltung am 29. Mai 2018 lud der Cluster Mechatronik Tirol mit der PHTL-

Lienz, Wirtschaftskammer Osttirol, WIFI, OWP, Vordenken für Osttirol und innos ein.

Martin Unterhuber aus Matrei i. O. und Dominic Rindler aus Schlaiten gewinnen den

„Best Project Award“ für das Ingenieurprojekt „Schnittholzoptimierlinie 4.0“

Auch die Programmierung der CNC-

Fräse müssen die HTL-Schüler absolut

beherrschen.