Etwa 50 Mitglieder waren zur jähr-
lichen Generalversammlung unseres
heimischen Stromversorgers in die
Stube des Bärenwirtes gekommen,
um einerseits Informationen zur wirt-
schaftlichen Entwicklung, zu aktuel-
len Vorhaben zu erhalten aber auch
turnusmäßig einen neuen Aufsichts-
rat zu wählen.
Obmann Markus Lukasser
freute sich
in seinem Bericht über die geglückte
Neuerrichtung und Inbetriebnahme des
neuen EWA-Gebäudes und der ersten
Schnellladestation für Elektroautos in
Thal/Aue. Breiten Raum in seinem
Bericht nahm die Vorstellung eines neu-
en Kraftwerksprojektes ein. Die Planung
und die Bewilligungsverfahren für das
Wehr „Oberstufe 2“ konnten bereits
erfolgreich abgeschlossen werde, sodass
derzeit bereits die Ausschreibung für die
Arbeiten in Angriff genommen werden
konnte.
Die „Oberstufe 2“ wird ihre Wasserfas-
sung bei der „Pedretscher Kaser“ haben
und bis zum Krafthaus bei der Wasser-
fassung der „Oberstufe 1“ eine Fallhöhe
von 192 m aufweisen. Bei einer Wasser-
menge von 350 Sekundenlitern wird das
neue Werk eine Leistung von ca. 500
kWh bringen, was eine Jahreserzeugung
von 2.800.000 kWh erwarten lässt. Der
Baubeginn wird noch im September die-
ses Jahres erfolgen, sodass eine Fertig-
stellung für den Herbst 2019 realistisch
erscheint. Die Gesamtkosten werden bei
etwa 3,5 Millionen Euro liegen.
Geschäftsführer Harald Stocker
erläuterte in seinem Bericht ausführlich
den Rechnungsabschluss 2017 und
konnte trotz einer Mindererzeugung
wegen des extrem trockenen Jahres von
15,2% (gemessen am langjährigen
Durchschnitt) eine stabile Entwicklung
der Genossenschaft mitteilen. Fast eine
halbe Million Euro konnte im Unterneh-
men investiert werden. Es gelang aber
auch die Verbindlichkeiten deutlich zu
senken und den bisherigen Strompreis-
vorteil für die Gemeindebürger auf
gleich hohem Niveau zu halten. Der Jah-
resabschluss 2017 wies letztendlich
einen Bilanzgewinn von ca. 144.000
Euro auf.
Betriebsleiter Konrad Jungmann berich-
tete zum derzeit laufenden Projekt der
Erschließung und Versorgung des
Gemeindegebietes mit einem flächen-
deckenden Glasfasernetz für breitbandi-
ge
Internetversorgung.
Dieses
ambitionierte Vorhaben, das in Koope-
ration mit der Gemeinde Assling ausge-
führt wird, soll noch im Jahr 2018
abgeschlossen werden. Alle Gebäude
sollen dann die Möglichkeit haben an
das LWL-Netz angeschlossen zu wer-
den. Im Zuge der Grabarbeiten dafür
bietet sich auch die Gelegenheit die rest-
lichen Freileitungen durch Erdkabel zu
ersetzen, sodass eine weitere Sicherung
der Stromversorgung erreicht werden
kann.
Aufsichtsratsvorsitzender Josef Ober-
hauser
berichtete von zahlreichen Sit-
zungen, bei denen der Aufsichtsrat
seiner Kontrollfunktion nachgekommen
ist. Es gab dabei keinerlei Beanstandun-
gen und Oberhauser konnte dem Vor-
stand und der Geschäftsleitung korrekte
Führung der Genossenschaft bestätigen.
Die Entlastung der Funktionäre und der
Geschäftsführung erfolgte daher ein-
stimmig. Lobende Worte fand der Auf-
sichtsratsvorsitzende
für
die
Inangriffnahme des Projektes „Oberstu-
fe 2“ und des Ausbaues der LWL-Ver-
sorgung in Zusammenarbeit mit der
Gemeinde. Beides sollte zur weiter posi-
tiven Entwicklung des Unternehmens
beitragen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende stellte eine
Neuausrichtung von Vorstand und
Aufsichtsrat
zur Diskussion. Die
Agrargemeinschaftsobmänner hatten ein
neues Konzept ausgearbeitet, das einen
hauptberuflichen Vorstand vorsieht.
Zukünftig sollen drei Vorstände das
EWA operativ führen. Der Aufsichtsrat
wird aufgewertet – jede Agrargemein-
schaft und auch die Gemeinde sollen
einen Sitz im Aufsichtsrat bekommen.
Das Konzept wurde eingehend, teilweise
auch sehr kontrovers diskutiert. Schließ-
lich wurde mit überwältigender Mehr-
heit beschlossen, bis zur nächsten
Generalversammlung eine entsprechen-
de neue Satzung auszuarbeiten.
Die turnusmäßige Neuwahl des Auf-
sichtsrates bestätigte einstimmig die bis-
herige Zusammensetzung: Vorsitzender
Oberhauser Josef, Stellvertreter Fuchs
Thomas, Mitglieder: Oberwasserlechner
Josef, Passler Andreas, Theurl Josef und
Vergeiner Peter
Bürgermeister Bernhard Schneider
dankte in seinen Grußworten für die
gute Zusammenarbeit mit der Gemein-
de, vor allem bei der Umsetzung des
LWL-Projektes. Er gratulierte auch zur
geplanten Umstrukturierung der Satzung
zur Schaffung eines hauptberuflichen
Vorstandsteams und einer Aufwertung
des Aufsichtsrates. Dieser Gratulation
schloss sich auch
LA Hermann Kuenz
an, der als Vertreter des Raiffeisenver-
bandes an der Sitzung teilnahm.
Text: SW, Bilder:EWA
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06/2018
Elektrowerk Assling: Vollversammlung
Umfangreiche Grabarbeiten im Zuge der
Erschließung des gesamten Gemeindegebie-
tes mit Lichtwellenleiter für das schnelle Inter-
net.