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Seite 54

A

LLGEMEIN

Martha wurde am 29. April 1944 in

die Großfamilie von Maria und Jo-

hann Forcher hineingeboren und

wuchs mit ihren elf Geschwistern

in Thurn auf. Nach der Volksschule

besuchte sie die Haushaltungsschule

und arbeitete danach als Haushalts-

hilfe in Lienz.

1961 lernte sie Franz Mayr aus Stras-

sen kennen, den sie am 1. Mai 1968

heiratete. Sie schenkte zwei Kindern

das Leben: Mario und Helga.

Nach drei Jahren in Strassen und

sechs Jahren in Lienz zog die Fami-

lie 1976 ins Dachgeschoss der Thurner Volksschule, wo Franz

als Hausmeister der Gemeinde arbeitete. Ab dem Jahr 2000 be-

wohnte Martha mit ihrem Mann das gemeinsam mit Sohn Mario

errichtete Haus in der Zauche und freute sich über ihre vier En-

kelkinder.

Marthas Tage waren mehr als ausgefüllt. Sie machte sich einen

Namen als Tortenbäckerin und war eine erstklassige Köchin.

Zur Erinnerung an Frau Martha Mayr

Als Osttiroler schnell und einfach im Internet Hilfe

finden: Das verspricht das Projekt „SozioTHEK Lienz/

Osttirol“, das von der Stadtgemeinde Lienz ins Leben

gerufen wurde. Umgesetzt und betreut wird es von

Evelyn Müller.

Lienz ist ein Bezirk in dem Hilfsbereitschaft gegenüber Schwä-

cheren großgeschrieben wird. Ein breites Netz an Sozialen Dien-

sten kümmert sich kompetent um die Osttiroler und ihre Nöte.

Manchmal weiß man aber trotzdem nicht wohin man sich wen-

den muss.

Für solche Fälle wurde die Webseite „www.soziothek-osttirol.

at“ ins Leben gerufen. Auf dieser findet man, genauso wie auf

einem dazugehörenden Folder, einen Überblick über zahlreiche

Kontaktdaten. Diese reichen von sozialen Einrichtungen und So-

zialvereinen bis hin zu Selbsthilfegruppen und Freiwilligen, die

im Bezirk ihre Hilfe anbieten.

„Bislang wurden 126 Kontaktadressen in der SozioTHEK ge-

sammelt, viele weitere sollen noch dazukommen“, betont Bür-

germeisterin Elisabeth Blanik. Für die Osttiroler, die nach sozi-

alen Einrichtungen suchen, stellt die digitale Plattform jedenfalls

eine immense Erleichterung dar.

Aber auch für Personen, die ihren Mitmenschen gerne ihre Hilfe

anbieten möchten. Sie können sich rasch und unkompliziert mit-

tels Online-Formular eintragen. „Es war uns wichtig, dass jeder

selbst entscheiden kann, welche Inhalte er der Öffentlichkeit be-

reitstellen möchte. Jeder Privatperson und Institution ist es selbst

überlassen, wie sie sich präsentieren möchte“, erklärt Projektbe-

treuerin Evelyn Müller.

Zusätzlich besteht auf der Seite die Möglichkeit Veranstaltungs-

termine einzutragen, Aufrufe zur Mithilfe zu starten oder aktu-

elle Informationen zu gewissen Themen zu teilen. „Mit der So-

zioTHEK wurde eine zeitgemäße Plattform geschaffen, auf der

sich die Osttiroler besser untereinander vernetzen können“, so

Blanik.

Der kostenlose Folder mit den Kontaktdaten liegt ab Juni im Bür-

ger/innenservice der Stadtgemeinde Lienz auf und wird bezirks-

weit über den Lesezirkel verteilt. Finanziert wird das Projekt

(Kostenpunkt 7.500 Euro) durch die Stadtgemeinde und durch

Fördermittel des Leader-Programms.

Besonders wertvoll ist auch die Unterstützung des Freiwilligen-

zentrums Osttirol unter der Leitung von Alexandra Harles: Sie

installierten in jeder Gemeinde des Bezirks eine Ansprechper-

son für soziale Anliegen. Diese fungiert als Bindeglied zwischen

Hilfesuchenden und den sozialen Einrichtungen der jeweiligen

Gemeinde.

Bernd Lenzer, Öffentlichkeitsarbeit Stadt Lienz

Ansprechperson in der Gemeinde Thurn ist

Pfarrgemeinderats-Obmann DI Christian Kurzthaler,

Tel-Nr. 0664 1528715.

Eigene Plattform für soziale Hilfsstellen

V.l.: Bgm.

in

Elisabeth Blanik. Projektinitiatorin Evelyn Müller

und Alexandra Harles vom Freiwilligenzentrum Osttirol.

Foto: Stadt Lienz/Lenzer

Jeder war willkommen und wurde von ihr kulinarisch verwöhnt.

Auch die Tiere rund ums Haus – Katzen, Vögel, Hunde – berei-

teten ihr viel Freude und sie kümmerte sich gerne darum.

Sie liebte die Natur, ihren Garten und sie verstand es meisterlich,

aus einfachen Feldblumen wunderschöne Sträuße zu binden. Ihre

große Leidenschaft war auch das Sammeln von Pilzen und Bee-

ren. Sie war stets großzügig, uneigennützig und bescheiden und

lebte den Spruch: Die Freude, die wir geben, kehrt ins eigene

Herz zurück.

Geben war für sie so selbstverständlich wie der wöchentliche Be-

such bei ihrer Mutter (bis sie starb), der sonntägliche Kirchgang,

das Anzünden vieler Kerzen in ihrer geliebten Adventszeit und

der Besuch der Christmette. Doch es sollte nicht mehr sein.

Als sie sich vergangenes Jahr im Sommer einer Chemotherapie

unterziehen musste, waren sie und ihre Familie noch voller Hoff-

nung auf Heilung. Doch die Krankheit breitete sich aus und mit

jedem Tag wich die Kraft mehr aus ihr. Als sie am 9. Dezem-

ber die Augen schließen durfte, war es Advent und Advent heißt

nichts anderes als: Ankommen.

Liebe Martha, danke für die schöne Zeit mit dir.

Familie Mayr

Foto: privat