Previous Page  26 / 68 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 26 / 68 Next Page
Page Background

26

Die Sonnseiten

Nummer 59 - Mai 2018

Gratulationen

„Ich heirate ja keine Nonne“...

…sagte Fritz Steiner zu seiner

Braut Hannelore Meschnig

und bestand auf einem kurzen

Brautkleid. Das erwies sich

als weitsichtige Anordnung,

denn ein langes hätte durch

den vielen Schnee wohl einen

total durchnässten Saum nach

sich gezogen…im wahrsten

Sinn des Wortes. Fritz, am 9.

Feber 1938 geboren, vollen-

dete am Freitag sein 30. Le-

bensjahr, das 31. begann er

am Samstag mit „Heiraten“!

Es war ein toller Wintertag,

dieser 10. Februar 1968, als

Fritz seiner Hannelore „Mu-

cki“ am Standesamt in Lienz

das Ja-Wort gab und sie die-

ses freudig bestätigte (es war

übrigens die erste Trauung

des Standesbeamten Her-

mann Eppacher). Das Hoch-

zeitsmahl fand „nach bewähr-

tem Brauch und alter Sitte“

im Kreise der Familien und

Freunde im Gasthof „Hai-

denhof“ statt, wo der „Taurer

Bruno“ mit seiner Begleitung

zum Tanze aufspielte. „Mu-

cki“ sah im Tanzen generell

eine Herausforderung, meis-

terte diese aber blendend.

Hannelore arbeitete bei der

Fa. Mayreder im Büro und

Fritz Steiner kam dorthin öf-

ters, um seine Schwester zu

besuchen. So lernte er seine

zukünftige Frau kennen. Der

gebürtige Mallnitzer war in

den 60er Jahren noch auf der

Gasteiner Seite bei den ÖBB

beschäftigt und ging im Jahre

1991 als ÖBB-Bediensteter in

Spittal a. d. Drau in Pension.

Die „Mucki“ war in weiterer

Folge bei der Fa. Kutzelnig

beschäftigt, ab 1980 bis 1999

dann bei der Fa. DIG. Man

begann bereits im Jahre 1968

mit dem Hausbau in Gaim-

berg, im August 1973 zogen

Hannelores Eltern, Emil und

Käthe Meschnig, ein, im Ok-

tober auch Fritz mit seiner

„Mucki“. Das Ehepaar Me-

schnig gehörte somit auch

viele Jahre zum vertrauten

Bild im Gaimberger Ortsteil

Grafendorf. (Emil Meschnig

verstarb 2001, seine Frau Kä-

the 2010)

Dem Ehepaar Steiner wurden

die Söhne Klaus und Werner

geschenkt. Werner lebt mit

seiner Familie in Hall in Ti-

rol und die Großeltern Mucki

& Fritz freuen sich über die

Enkelkinder Moritz und Paul,

zwei und vier Jahre alt.

Klaus lebt in Klagenfurt, hält

sich aber oft bei seinen Eltern

in Gaimberg auf.

„In Gaimberg haben wir uns

von Anfang an wohlgefühlt.

Dazu trug wesentlich die gute

Nachbarschaft bei, viele Kin-

der tummelten sich um unse-

ren Teich, da war ich schon

öfters „auf Nadeln“, jetzt ist

meine Leidenschaft das „Gar-

teln“ um die Teichlandschaft.

Mit dem Wohnmobil fahren

wir nach Kroatien, wir genie-

ßen das Älterwerden in dem

Maße, wie es uns halt ge-

fällt“, sagt Mucki. Und Fritz

pflichtet ihr bei, setzt aber

hinzu, dass man früher doch

viel mehr „Freiheiten“ genie-

ßen konnte, die Reglemen-

tierungswut sei heute schon

sehr fortgeschritten. Und den

jungen Leuten sei vieles „nix

mehr zu gut“, sie müssen mit

manchem zurechtkommen,

das der vorigen Generation

erspart gewesen ist.

Stichwort „Generationen“:

Unter der Sportunionsfüh-

rung von Paul Steiner und Jo-

sef Tschurtschenthaler wurde

in den 70er Jahren das

„Gu-

gelhupfrennen“

durch Fritz

Steiner aus der Taufe geho-

ben. „Das war mit viel Enga-

gement verbunden; wir haben

die Torstangen aus Haselnuss

gehackt, die Frauen nähten

die Fahnln dazu, im „Moala-

Anger“ herrschte an diesen

Tagen immer fröhliches Trei-

ben und eine familiäre Atmo-

sphäre, die auch Pfr. Adolf

Jeller sehr schätzte und diese

voll genoss“, betont der Fritz.

10 Jahre betreute er das

„Gugelhupfrennen“, diesen

„Import aus Mallnitz“, den

es bis heute gibt, allerdings

technisch

professioneller

„aufgezogen“ und nun, den

Schneeverhältnissen geschul-

det, am Zettersfeld. „Das

Fußballspielen mit den Kin-

dern, noch auf dem „Alten

Sportplatz“ gehörte auch zu

meinen Aufgaben bei der

Sportunion Gaimberg, das

habe ich ebenfalls gerne ge-

macht“, fügt Fritz hinzu.

Er bedauert das heutige Kom-

munikationsverhalten. „Ich

bin oft mit Bus und Bahn

unterwegs, jeder „starrt &

wischt“ nur mehr vor sich

hin, es ist still geworden!“

Umso mehr schätzt das Ehe-

paar Steiner nun die kleinen

Pläuschchen mit Freunden,

sich spontan ergebende Wie-

dersehen mit alten Bekannten

und den

zufriedenen und

dankbaren „Blick zurück“

auf 50 gute Ehejahre!

Die Gemeinde Gaimberg

wünscht beiden Ehepaaren

noch zahlreiche erfüllte Jah-

re und viele sonnige Stunden

im Kreise der Familie und in

der Dorfgemeinschaft.

Elisabeth Klaunzer

Das Jubelpaar Hannelore und Fritz Steiner flankiert von

Bezirkshauptfrau-Stv. Dr. Karl Lamp und Bürgermeister

Bernhard Webhofer anlässlich der Ehrung im Hotel Holun-

derhof.

Foto: Gemeinde Gaimberg

Hannelore und Fritz Steiner

gaben sich am 10. Februar

1968 am Standesamt Lienz

das Ja-Wort.

Foto: privat