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Die Sonnseiten
Nummer 59 - Mai 2018
Gratulationen
„Ich heirate ja keine Nonne“...
…sagte Fritz Steiner zu seiner
Braut Hannelore Meschnig
und bestand auf einem kurzen
Brautkleid. Das erwies sich
als weitsichtige Anordnung,
denn ein langes hätte durch
den vielen Schnee wohl einen
total durchnässten Saum nach
sich gezogen…im wahrsten
Sinn des Wortes. Fritz, am 9.
Feber 1938 geboren, vollen-
dete am Freitag sein 30. Le-
bensjahr, das 31. begann er
am Samstag mit „Heiraten“!
Es war ein toller Wintertag,
dieser 10. Februar 1968, als
Fritz seiner Hannelore „Mu-
cki“ am Standesamt in Lienz
das Ja-Wort gab und sie die-
ses freudig bestätigte (es war
übrigens die erste Trauung
des Standesbeamten Her-
mann Eppacher). Das Hoch-
zeitsmahl fand „nach bewähr-
tem Brauch und alter Sitte“
im Kreise der Familien und
Freunde im Gasthof „Hai-
denhof“ statt, wo der „Taurer
Bruno“ mit seiner Begleitung
zum Tanze aufspielte. „Mu-
cki“ sah im Tanzen generell
eine Herausforderung, meis-
terte diese aber blendend.
Hannelore arbeitete bei der
Fa. Mayreder im Büro und
Fritz Steiner kam dorthin öf-
ters, um seine Schwester zu
besuchen. So lernte er seine
zukünftige Frau kennen. Der
gebürtige Mallnitzer war in
den 60er Jahren noch auf der
Gasteiner Seite bei den ÖBB
beschäftigt und ging im Jahre
1991 als ÖBB-Bediensteter in
Spittal a. d. Drau in Pension.
Die „Mucki“ war in weiterer
Folge bei der Fa. Kutzelnig
beschäftigt, ab 1980 bis 1999
dann bei der Fa. DIG. Man
begann bereits im Jahre 1968
mit dem Hausbau in Gaim-
berg, im August 1973 zogen
Hannelores Eltern, Emil und
Käthe Meschnig, ein, im Ok-
tober auch Fritz mit seiner
„Mucki“. Das Ehepaar Me-
schnig gehörte somit auch
viele Jahre zum vertrauten
Bild im Gaimberger Ortsteil
Grafendorf. (Emil Meschnig
verstarb 2001, seine Frau Kä-
the 2010)
Dem Ehepaar Steiner wurden
die Söhne Klaus und Werner
geschenkt. Werner lebt mit
seiner Familie in Hall in Ti-
rol und die Großeltern Mucki
& Fritz freuen sich über die
Enkelkinder Moritz und Paul,
zwei und vier Jahre alt.
Klaus lebt in Klagenfurt, hält
sich aber oft bei seinen Eltern
in Gaimberg auf.
„In Gaimberg haben wir uns
von Anfang an wohlgefühlt.
Dazu trug wesentlich die gute
Nachbarschaft bei, viele Kin-
der tummelten sich um unse-
ren Teich, da war ich schon
öfters „auf Nadeln“, jetzt ist
meine Leidenschaft das „Gar-
teln“ um die Teichlandschaft.
Mit dem Wohnmobil fahren
wir nach Kroatien, wir genie-
ßen das Älterwerden in dem
Maße, wie es uns halt ge-
fällt“, sagt Mucki. Und Fritz
pflichtet ihr bei, setzt aber
hinzu, dass man früher doch
viel mehr „Freiheiten“ genie-
ßen konnte, die Reglemen-
tierungswut sei heute schon
sehr fortgeschritten. Und den
jungen Leuten sei vieles „nix
mehr zu gut“, sie müssen mit
manchem zurechtkommen,
das der vorigen Generation
erspart gewesen ist.
Stichwort „Generationen“:
Unter der Sportunionsfüh-
rung von Paul Steiner und Jo-
sef Tschurtschenthaler wurde
in den 70er Jahren das
„Gu-
gelhupfrennen“
durch Fritz
Steiner aus der Taufe geho-
ben. „Das war mit viel Enga-
gement verbunden; wir haben
die Torstangen aus Haselnuss
gehackt, die Frauen nähten
die Fahnln dazu, im „Moala-
Anger“ herrschte an diesen
Tagen immer fröhliches Trei-
ben und eine familiäre Atmo-
sphäre, die auch Pfr. Adolf
Jeller sehr schätzte und diese
voll genoss“, betont der Fritz.
10 Jahre betreute er das
„Gugelhupfrennen“, diesen
„Import aus Mallnitz“, den
es bis heute gibt, allerdings
technisch
professioneller
„aufgezogen“ und nun, den
Schneeverhältnissen geschul-
det, am Zettersfeld. „Das
Fußballspielen mit den Kin-
dern, noch auf dem „Alten
Sportplatz“ gehörte auch zu
meinen Aufgaben bei der
Sportunion Gaimberg, das
habe ich ebenfalls gerne ge-
macht“, fügt Fritz hinzu.
Er bedauert das heutige Kom-
munikationsverhalten. „Ich
bin oft mit Bus und Bahn
unterwegs, jeder „starrt &
wischt“ nur mehr vor sich
hin, es ist still geworden!“
Umso mehr schätzt das Ehe-
paar Steiner nun die kleinen
Pläuschchen mit Freunden,
sich spontan ergebende Wie-
dersehen mit alten Bekannten
und den
zufriedenen und
dankbaren „Blick zurück“
auf 50 gute Ehejahre!
Die Gemeinde Gaimberg
wünscht beiden Ehepaaren
noch zahlreiche erfüllte Jah-
re und viele sonnige Stunden
im Kreise der Familie und in
der Dorfgemeinschaft.
Elisabeth Klaunzer
Das Jubelpaar Hannelore und Fritz Steiner flankiert von
Bezirkshauptfrau-Stv. Dr. Karl Lamp und Bürgermeister
Bernhard Webhofer anlässlich der Ehrung im Hotel Holun-
derhof.
Foto: Gemeinde Gaimberg
Hannelore und Fritz Steiner
gaben sich am 10. Februar
1968 am Standesamt Lienz
das Ja-Wort.
Foto: privat