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Sanierung der Wasserversorgungsanlage Bichl

Projekt der Gemeinde Prägraten a.G.

Bereits im Jahre 1961 wurde der Gemeinde Prägraten

a.G. die wasserrechtliche Bewilligung für die Wasser-

versorgungsanlage (WVA) Bichl erteilt. Im Wesentlichen

wurden folgende Anlagenteile bewilligt: Quellfassung

Bretterwandquelle, Hochbehälter Bichl mit einem Nutz-

volumen von ca. 10 m³, erforderliche Zu- und Ableitungen

sowie Überlauf- und Entleerungsleitungen, das Versor-

gungsnetz mit 2 Hydranten im Anschlussbereich.

Im Zuge einer periodischen Überprüfung der Abt. Was-

serwirtschaft im Amt der Tiroler Landesregierung wurde

festgestellt, dass die WVA nicht mehr bescheidgemäß

betrieben wird. Gegenüber dem Bewilligungsbescheid

beinhaltet das Versorgungsgebiet heute mehr als

doppelt soviele Objekte. Zusätzlich wurde ein Löschwas-

serbehälter an das Versorgungsgebiet angeschlossen.

Aus siedlungswasserfachlicher Sicht wurde festgestellt,

dass der Hochbehälter der WVA zu erneuern ist. Die

Gemeinde Prägraten a.G. reichte daraufhin mit Unterstüt-

zung des Zivilingenieurbüros DI Arnold Bodner im Jahre

2017 bei der BH Lienz Unterlagen für die wasser- und

naturschutzrechtliche Bewilligung für die Erweiterung

der öffentlichen WVA Bichl durch die Neuerrichtung des

Hochbehälters Bichl und eines Unterbrecherschachtes

ein. Zusätzlich wird aus dem Ortsnetz ein Feuerlöschbe-

hälter gespeist, aus welchem auch Beschneiungswasser

für die Beschneiungsanlage Bichl entnommen wird.

Der mittlere Tageswasserbedarf beträgt derzeit in der

Fraktion Bichl ca. 22.300 Liter pro Tag. Dieser ergibt

sich aus Personen, Gästebetten, Großvieheinheiten,

Kleinvieheinheiten und Sitzplätzen in Gästebetrieben.

An verbrauchsreichen Tagen wird vom 1,8 fachen dieses

Bedarfs, also von ca. 40.000 Liter Tagesbedarf ausge-

gangen. Das Nutzvolumen des neuen Hochbehälters

soll einen mittleren Tagesbedarf haben, was diesen

40 m³ entsprechen würde. Aufgrund der konstant guten

Schüttung der Bretterwandquelle wird der Hochbehälter

vorerst mit offener Trennwand zwischen Schieberkammer

und Speicherraum ausgeführt, wodurch sich das Nutz-

volumen auf ca. 30 m³ verringert. Bedarfsweise könnte

die Trennwand geschlossen und mit einer Druckplatte

nachgerüstet werden. Geplant ist die Errichtung eines

Fertigteil-Trinkwasserspeichers in liegender Ausführung

mit einer integrierten Schieberkammer, 11,23 Meter

Länge und 2,50 Meter Innendurchmesser. Der Unterbre-

cherschacht stellt u.a. sicher, dass im Bedarfsfalle durch

Umschalten im Hochbehälter die Wasserversorgung in

Betrieb bleiben kann.

Beim Bichler Trinkwasser handelt es sich gemäß Gutach-

ten TWV (Trinkwasserverordnung) um „weiches Wasser

mit sehr geringer organischer Belastung“. Die Details

dieser Untersuchungen (auch für alle übrigen Wasserver-

sorgungsanlagen) können für die jeweils letzte Beprobung

im Internet eingesehen werden:

www.trinkwasserinfo.at

Wir hoffen, dass die wasser- und naturschutzrechtliche

Bewilligung alsbald erteilt wird, sodass einem Baubeginn

im Frühsommer 2018 nichts mehr im Wege steht.