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Gesundheit

Gesundheit aus der Apotheke Gottes -

Löwenzahn (Taraxacum oicinale)

Wir inden in der Natur eine solche Fülle von Heilkräutern vor, dass es mir eigentlich schwer

fällt, aus all diesem Überluss eine Planze herauszugreifen. Am liebsten würde ich alles auf

einmal vor Ihnen ausbreiten, was mir am Herzen liegt. Ich komme jetzt auf eine Planze zu

sprechen, die ein überaus wertvolles Heilkraut für die leidende Menschheit darstellt.

Sie blüht auf allen Rainen, Wiesen und Graslächen als gelber Blütenteppich.

Es ist der Löwenzahn.

Man sammelt die Blätter vor der Blü-

tenzeit, die Blüte im Mai, die Wurzel

im Frühjahr oder Herbst, den Stiel in

der Blütezeit. Es ist die ganze Plan

-

ze heilkräftig. Ich selber habe es mir

zur Gewohnheit gemacht, gleich im

Frühjahr die ganze Planze als Salat

auf den Tisch zu bringen, oder zum

Abendbrot ebenfalls einen Salat zu

richten, mit Kartoffeln vermengt und

halbhart gekochten Eiern garniert.

Als ich in Jugoslawien auf Kur war,

bekamen wir täglich neben anderen

frischen Salaten ein Schüsselchen

Löwenzahnsalat auf den Tisch. Der

Arzt, ein berühmter Leberspezialist,

erzählte mir auf meine diesbezügli-

che Frage, dass der Löwenzahn die

Leber bestens beeinlusse. Heute

weiß ich, dass frische Blütenstängel

(die Blüte entfernt man) täglich fünf

bis sechs Stück roh genossen, bei

chronischer Leberentzündung (hef

-

tig stechender Schmerz bis unter

das rechte Schulterblatt) rasch Hilfe

bringen. Auch helfen sei bestens bei

Zucker. Zuckerkranke sollten solan-

ge diese Stängel täglich essen, so-

lange der Löwenzahn in Blüte steht.

Aber auch bei anderen Beschwer-

den helfen sie. Sie nehmen Haut-

jucken, Flechten und Ausschläge,

verbessern die Magensäfte und

reinigen den Magen von allerlei

verhockten Stoffen. Die frischen

Stängel lösen schmerzlos Gallen-

steine, regen Leber- und Gallen

-

tätigkeit an. Wenn ewigkränkelnde

Menschen, die sich müde und ab-

geschlagen fühlen, eine 14-tägige

Kur mit frischen Löwenzahnstän

-

geln machen, werden sie über die

vorzügliche Wirkung erstaunt sein.

Der Stängel schmeckt anfänglich

etwas bitter, aber er ist resch und

nimmt sich angenehm. Der bittere

Geschmack verliert sich bald.

Neben Mineralsalzen birgt der Lö

-

wenzahn wichtige Heil- und Aufbau-

stoffe, die auch bei Stoffwechseler-

krankungen helfen. Der Löwenzahn

hilft durch seine hohe blutreinigen-

de Wirkung auch bei Gicht und

Rheuma. Auch Drüsenschwellun-

gen gehen zurück, wenn man die

Kur mit den frischen Stängeln drei

bis vier Wochen durchhält. Ebenso

hilft Löwenzahn bei Gelbsucht und

Milzleiden.

Ich selbst mache jedes Jahr aus

Löwenzahnblüten einen Sirup,

der ganz vorzüglich schmeckt und

gleichzeitig der Gesundheit zugute-

kommt. Mein weihnachtlicher Leb

-

kuchen wird nur aus Löwenzahnsi

-

rup bereitet.

Meine Mutter begegnete einmal

einer Frau, die in ihrer gerafften

Schürze Löwenzahnblüten trug.

Das interessierte meine Mutter und

so erfuhren wir von dem köstlichen

Löwenzahnsirup. Hier die Anwei

-

sung zur Nachahmung:

Zwei gehäufte Doppelhände Blüten

werden in einem Liter kaltem Was

-

ser zugestellt und langsam zum

Sieden gebracht. Man lässt einmal

aufwallen, zieht den Topf von der

Platte und lässt das Ganze über

Nacht stehen. Am nächsten Tag

lässt man die Blüten über einem

Sieb abtropfen und presst sie mit