OBERLIENZerlesen 21
Seit 25 Jahren in Oberlienz tätig
Massivholztischlerei
Tom Kratzer
von Reinhard Lobenwein
Für Tischlermeister Tom Kratzer
ist Holz mehr als ein Werkstoff,
es ist eine Philosophie.
„Jedes unbehandelte Holz tut den
menschlichen Körper gut“, sagt
Tischlermeister Tom Kratzer
bestimmt. Über der Werkstatt in
Oberlienz hängt ein Duft von
Wald. Bis zu 80 Kubikmeter
Zirbenholz sind hier ständig
gelagert.
Das ist das Reich, in dem Thomas
an seinen Erfindungen tüftelt,
unter anderem entstand hier in
mehrjähriger Entwicklungszeit
gemeinsam mit seinem Vater das
innovative Schlafsystem „Florino“
aus Zirbe.
Erfahrungen von Testschläfern
und 39 Jahre Arbeit im
Massivholzbereich
sind in das nachhal-
tige Schlafsystem
eingef lossen.
T i s c h l e r me i s t e r
Florin Kratzer grün-
dete den Betrieb im
Oktober 1978 und
hat im August 1992
die Betriebsstätte in
der Tratte in Ober-
lienz bezogen.
Als viele Tischlerei-
betriebe den Trend
hin zu Furnierplat-
ten und exotischen
Hölzern
folgten,
zeigte man sich in
Oberlienz der Werk-
statt Kratzer unbe-
eindruckt und fertig-
te weiterhin Möbel
ausschließlich massiv und aus
heimischen Hölzern.
Das Zirbenholz wird bis zu fünf
Jahre in der Werkstatt gelagert.
So bleiben die wohltuenden äthe-
rischen Öle und gesunden Harze
erhalten. Mit dem Schlafsystem
„Florino“ bringt Thomas die
Zirbe ins Schlafzimmer.
Durch die Verknüpfung von tra-
ditionellem Handwerk mit mo-
derner Technologie wird Zirben-
holz zu stabilen Einlegerahmen
verarbeitet. Das Federelement aus
Zirbenlamellen, die Naturlatex-
matratze und eine Auf lage aus
Schafwolle machen das System
zu einem Ort für nächtliche Er-
holung.
In einer wissenschaftlichen Studie
vom Joanneum Research in Weiz
wurde die gesundheitsfördernde
Wirkung von Zirbenholz bewie-
sen.
Jedes Jahr gehen rund 120
Schlafsysteme von Oberlienz an
Kunden in den deutschsprachigen
Raum.
Die Zirbe kommt aus dem Natio-
nalpark Hohe Tauern, geschnitten
wird in Osttirol.
Die Matratze wird in Außer-
villgraten genäht und die Wolle
kommt aus dem Ötztal.
Für Tom Kratzer spielen Nach-
haltigkeit und Regionalität eine
große Rolle.
„Kurze Wege, regionale Wert-
schöpfung, Tiroler Qualität“ so
Tom, der den Betrieb 2001 von
seinem Vater übernommen hat.
Das 25-Jahr Jubiläum der Firma
am Standort in Oberli-
enz will Meistertischler
Thomas Kratzer nicht
als „Zirbe-Ruhekissen“
gedeutet wissen, er
möchte immer weiter
tüfteln und innovativ
sein.
„Ich darf nicht in der
Entwicklung
stehen
bleiben, sondern mein
Anspruch ist es, für
jeden Kunden indivi-
duelle Möbel mit Per-
sönlichkeit zu bauen“,
betont Thomas Kratzer.
In der Werkstatt in
Oberlienz entstehen
Möbel mit Persönlichkeit
Tischlermeister Thomas Kratzer in seinem Element
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