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ummer
58 - D
ezember
2017
A
llgemein
Prädikat „Ausgezeichnet“ für Osttiroler
Innovation und Design
EduardWolffhardt, Grafik-
Designer und ehemaliger
Vizeweltmeister im Kajak
hat das von ihm patentier-
te „Manta Carving Kayak“
gemeinsam mit der Agentur
„Aberjung“ beim Staats-
preis für Design eingereicht.
Sein Projekt, ein Kajak mit
spezieller Kante, die das
seitliche Abtreiben mindert,
ist bis ins Finale der besten
drei Projekte vorgestoßen
und erhielt das Prädikat
„Ausgezeichnet“.
„Ein Slalom-Kajak muss je-
denfalls schnell in den Kur-
ven sein. Wenn es noch dazu
stylish aussieht, ist es noch
besser“, sagt Wolffhardt, der
1979 Vizeweltmeister im Ka-
jakslalom wurde. Diese bei-
den Aspekte unter einen Hut
zu bringen, war die Motiva-
tion am Beginn der Produkt-
und Markenentwicklung.
„Die Vorzüge des entwickel-
ten Wildwasser-Slalomkajaks
liegen in einer verbesserten
Nutzung der Wasserkraft.
Die Strömung beschleunigt
das Boot über den ergono-
mischen Carving Radius“, so
Wolffhardt. Der geringe Tief-
gang und der „Finneneffekt“
tragen zusätzlich zur Perfor-
mance des Karbonkörpers
bei. Die Produktentwicklung
begann im Herbst 2015, im
Winter 2016/2017 hat Wolff-
hardt das Patent angemeldet.
„Das Schöne an diesem Pro-
jekt war, dass ich als Grafiker
und ehemaliger Profi in dieser
Sportart alle beiden Dimensi-
onen mitdenken und entwi-
ckeln kann“, so Wolffhardt,
der sich weitere Osttiroler
Unternehmer sprichwörtlich
mit ins Boot holte. Die 3D-
Daten wurden beispielsweise
von der Firma Micado auf-
bereitet, in der Gestaltungs-
optimierung des Kajaks ließ
Lukas Jungmann (Aberjung)
sein Know-how mit einflie-
ßen. „Für mich bedeutet der
Staatspreis für Design die
höchste Auszeichnung für
Produktgestaltung bundes-
weit. Schon die Nominie-
rung dafür ist eine sehr hohe
Auszeichnung. Vor allem die
anschließende,
öffentliche
Ausstellung im Designforum
Wien gibt innovativen Pro-
dukten und dem Handwerk
der Produktgestaltung eine
große Bühne“, freut sich
Jungmann.
Der Staatspreis Design wird
alle zwei Jahre vom BMW-
FW ausgeschrieben und von
designaustria durchgefuhrt.
Aus insgesamt 266 Einrei-
chungen in drei Kategorien
wurden dieses Jahr 28 Bei-
träge in die Shortlist gewählt.
Daraus wurden drei Staats-
preise sowie der Sonderpreis
DesignConcepts verliehen.
Wenn es für den Sieg schluss-
endlich doch nicht ganz ge-
reicht hat, ist Wolffhardt stolz
auf die Prämierung und sieht
sie als Bestätigung seiner Ar-
beit. Denn die auslaufenden
Kanten am Oberschiff schaf-
fen Platz für die Beine und
sorgen für eine gleichmäßi-
ge Volumenverteilung. Dank
der ergonomischen Formge-
bung entsteht eine Symbiose
von Sportler/Sportlerin und
Sportgerät. „Trotz dieser
technischen Vorzüge spielt
auch die Optik eine entschei-
dendere Rolle bei der Kauf-
entscheidung. Auch da sind
wir ganz vorne dabei“, blickt
Wolffhardt optimistisch der
bevorstehenden Wettkampf-
saison entgegen.
Alle prämierten Projekte wa-
ren bis 22. November in der
Ausstellung „Best of Austri-
an Design“ im designforum
Wien zu sehen.
E
d
W
olffhardt
Lukas Jungmann, Eduard Wolffhardt und Christoph Ascha-
ber (v.l.).
Eduard Wolffhardt entwickelte ein Kajak mit spezieller Kan-
te.
Foto: Regina Unterguggenberger
Foto: Martin Lugger
„Manta“ nennt Eduard Wolffhardt sein Kajak, das bis 22.
November im designforum Wien zu sehen war.
Foto: Jana Madzigon