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Juni 2017

Unsere Verstorbenen

Hannes Unterluggauer erblickt am 29. Jänner 1963 als

dritter Sohn von Loise und Erich im Hause „Miller Schneider“

das Licht der Welt. Als Kind lebte er mit seinen Großeltern,

Eltern und mit seinen Brüdern Markus, Fred und Toni ge-

meinsam in dem Haus, in dem er sich bis zu seinem Lebens-

ende stets wohl fühlte.

Nach den Pflichtschuljahren begann der Ernst des Le-

bens. Er trat die Lehre als Bankkaufmann in der Raika Lienz

an. 35 Jahre arbeitete er dort und schaffte es durch Fleiß

und Ehrgeiz bis zum Marketingleiter. Mit viel Freude und

Sorgfalt ging er tagtäglich seiner Arbeit nach und hatte stets

ein offenes Ohr für alle. Seine Genauigkeit und seine Worte

„tuats ma den Bogen jo richtig nieda“ sind noch in aller Mun-

de. Seine große Leidenschaft war die Kunst. Hannes war

nicht nur für das RLB Kunst Atelier verantwortlich, er hatte

auch selbst eine Hand für die Malerei und Schnitzerei. Und

beim Roten Kreuz in Lienz machte er einige Jahre freiwilli-

gen Nachtdienst.

1987 lernte Hannes seine Anni kennen. Hannes liebte

das Außergewöhnliche und so fand sechs Jahre später die

Hochzeit der beiden auf Gran Canaria statt. Kurz darauf kam

ihr Sohn David zur Welt, zwei Jahre später wurde Simon ge-

boren. Die beiden waren Hannes‘ ganzer Stolz. Seine Freizeit

teilte er gerne bei Sport und Spiel mit seiner Familie. Beim

Malen und Basteln mit seinen Jungs konnte er seine Kreati-

vität ausleben.

Auch das Vereinsleben lag Hannes am Herzen. Er war

Vereinsgründer des Fußballklubs Gösser-Team Tristach. Er

war jahrelanger Obmann des Squashclubs Lienz, Vorstands-

mitglied des Sportvereins, Gründungsmitglied des Schott-

seitna Krampusvereins und auch Mitglied der Alten Knaben.

Hannes war aber auch ein Lebemensch. Der alljährliche Be-

such am Tristacher Kirchtag mit anschließender Speckjause

in der Kuchl bei der „Trattn Mame“ war ein Pflichttermin.

Fast das ganze Jahr fieberte er auch auf die Krampustage

hin und verkürzte sich die

Wartezeit durch Larven-

schnitzen. Seinen „Fünf-

ziger“ feierte er mit vielen

Freunden noch ausgelassen

im „Wastla Stadl“.

Einige Monate später

schlug das Schicksal erbar-

mungslos zu. Hannes erlitt

einen Herzstillstand und

war auf einen Rollstuhl und auf Hilfe angewiesen. Für die-

se schwierige Aufgabe stellte seine Anni ihr Leben um und

widmete sich mit viel Herz der Pflege und Betreuung von

Hannes. Auch David und Simon unterstützten sie dabei und

halfen, wo und wann immer sie konnten.

Der wohl schwierigste Lebensabschnitt für Hannes hat-

te begonnen. Der Gedanke nie mehr laufen oder seinem

geliebten Hobby dem Tennisspielen nachgehen zu können,

nahm ihm in den letzten Monaten den Lebensmut. Nur die

Spaziergänge und Pausen bei einem kleinen Bier konnten

Hannes kurz von seinem Schicksal ablenken und ihm ein

Lachen entlocken. Dankbar war er stets denen, die ihm das

ermöglichten.

Gerne erinnern sich seine Familie und Freunde an viele

glückliche Stunden mit Hannes, an lustige Erlebnisse und

gemeinsame Feste. Doch auch seine schwere Krankheit und

schwere Stunden gehören zu den Erinnerungen an Hannes.

Hannes Unterluggauer verstarb am 25. März 2017. Lieber

Hannes, du hinterlässt Spuren und bist jetzt unterwegs in

ein Land, das wir nicht kennen. Mit dem Wunsch im Herzen,

dass es dort so ist, wie du es dir erträumt hast, bleiben wir

zurück. Die Erinnerung an dich, Hannes, schenkt uns ein

lachendes und ein weinendes Auge.

Hannes Unterluggauer, † 25.3.2017

Frau Maria Klocker, geb. Leitgeb, kam 1921 als drittes

von vier Kindern in Brixen / Südtirol zur Welt.

Ihre Eltern waren Obst- und Gemüsehändler und betrie-

ben dort ein Geschäft. Da für die Kinder neben dem Geschäft

nicht viel Zeit verblieb, wurden Kindermädchen engagiert. Da-

runter war auch die Tristacherin, Frau Marianne Moser (später

verheiratete Oberhuber). Sie nahm die kleine Maria wieder-

holt bei Heimatbesuchen zu ihren Eltern mit. Diese wohn-

ten damals als Untermieter

am Bauernhof beim Unter-

wutzer/Amort. Der kleinen

Maria gefiel es dort so gut,

dass sie sich als 11-jähriges

Mädchen den Verbleib bei

der Mutter des Kindermäd-

chens „ertrotzte“.

Maria Klocker,

geb. Leitgeb

† 18.5.2017