Previous Page  48 / 68 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 48 / 68 Next Page
Page Background

Virgen

Aktiv

48

I

Nationalpark Hohe Tauern

25 Jahre Nationalpark Hohe Tauern Tirol

Unterzeichnung der Vereinbarung von Heiligenblut 1971 zwischen den Ländern Salzburg,

Tirol und Kärnten.

Im Oktober 1991 wurde vom Tiroler

Landtag mit dem Beschluss des Tiroler

Nationalparkgesetzes nach jahrelangen

Verhandlungen und Vorbereitungsarbei-

ten durch die Nationalparkkommission

der Tiroler Anteil des Nationalparks

Hohe Tauern als letzter Teil aus der

Wiege gehoben.

Im Vorfeld haben über 30 Jahre Diskus-

sionen und auch Konflikte rund um eine

energiewirtschaftliche Nutzung speziell

der Bäche des Virgen-, Tauern- und

Kalsertals die Region und die Politik be-

stimmt. Nahezu alle Seitenbäche der ge-

nannten Täler hätten gefasst werden sol-

len und wären über Stollen in den Groß-

speicher ins Kalser Dorfertal geleitet

worden.

Im Jahr 1971 haben sich die drei Lan-

deshauptleute von Tirol, Salzburg und

Kärnten in der sogenannten „Heiligen-

bluter Vereinbarung“ erstmals zu einem

Gebiete dieser drei Länder umfassenden

Nationalpark Hohe Tauern bekannt. In

Tirol sind weitere 20 Jahre ins Land ge-

zogen, bis nach langen und zähen Ver-

handlungen unter dem damaligen Lan-

desrat Ferdinand Eberle und nicht zu-

letzt aufgrund der Initiative der

bekannten „Kalser Frauen“ der Natio-

nalpark Realität wurde.

Mit der Einrichtung der Nationalpark-

verwaltung für den Osttiroler Teil hat

seit 1992 eine beständige – wenn auch

nicht immer konfliktfreie – Entwicklung

des Nationalparks begonnen. Nicht nur

für den Naturschutz wurden Akzente ge-

setzt, sondern auch für die Region und

die Besucher des Nationalparks Hohe

Tauern – nicht zuletzt durch die ge-

schaffene Besucherinfrastruktur und das

Führungsangebot durch das Team der

Nationalparkranger. In der diskussions-

reichen Anfangsphase konnte auch bis

2006 die sogenannte „internationale

Anerkennung“ als Nationalpark durch

die IUCN (Weltnaturschutzorganisa-

tion) in Zusammenarbeit mit den

Grundbesitzern und Nutzern über Ver-

tragsnaturschutzmodelle erreicht werden

und eine verstärkte Orientierung an den

Kriterien der IUCN (Naturschutz und

Besucherangebote/ Bildungsarbeit sind

die beiden gleichwertigen Hauptauf-

gaben) erfolgen.

Mit der Einrichtung der Nationalpark-

verwaltung wurde auch gleichzeitig mit

Diskussion KR Schneeberger, DI Stotter und Bgm. Ruggenthaler.

VomNaturschutzkonflikt zu einer beständigen Entwicklung

für die Region und den Besucher