Die diesjährige Forsttagsatzung fand am Freitag, 27. Jän-
ner 2017 im Kultursaal statt. Die anwesenden 90 Waldbe-
sitzer wurden vom Forstpersonal über die neuesten
Entwicklungen innerhalb der Forstwirtschaft informiert.
Der Leiter der Bezirksforstinspektion Lienz, DI Sint Hubert
erklärte eingangs, dass die geschlägerte Holzmenge im Bezirk
mit 179.000 Festmetern dem nachhaltigen Holzeinschlag in
Osttirol entspräche. Der Bruttowert dieser Holzmenge ist mit
15 Millionen Euro anzusetzen und ergibt mit der darauffolgen-
den Verarbeitung einen starken Wirtschaftszweig in Osttirol.
Die Sägeindustrie in Bezirk Lienz verarbeitet die 3- bis 4-
fache Holzmenge und sichert damit viele Arbeitsplätze in der
Region.
Für die Aufforstung, Dickungspflege und Durchforstung kön-
nen nationale Geldmittel in Anspruch genommen werden. Die
nationalen Mittel können wesentlich schneller und unbürokra-
tischer abgerechnet werden.
Dass die Größe der Schläge und die Vorschriften bei geförder-
ten Seilbringungen im Schutzwald durchaus ihr Berechtigung
haben, zeigten die durchgeführten AMA-Kontrollen in Teilen
des Bezirkes.
DI Sint Hubert
ging auch auf das Eschentriebsterben, das in
Osttirol im vergangenen Jahr vermehrt aufgetreten ist, ein.
Durch einen aus Japan eingeschleppten Pilz wird diese Krank-
heit ausgelöst und kann durch kein Mittel behandelt werden.
Einige Eschen sind resistent gegen diesen Pilz und diese soll-
ten dann für die Gewinnung von Pflanzmaterial verwendet
werden.
Bezirksförster Ing. Anton Stocker
erläuterte in seinem Bei-
trag die rechtliche Bedeutung der Holzmeldung und Schläge-
rungsbewilligung.
Die Forsttagsatzungskommission, die für die nächsten fünf
Jahre neu bestellt wurde, bewilligt mit Umlaufbeschluss die
Schlägerungsansuchen der Waldbesitzer.
Besonders im Schutzwald und bei geförderten Seilbringungen
sind die rechtlichen Vorgaben strikt einzuhalten.
Für den Forstwegebau bzw. Wegeumbau ist in Zukunft die
fachliche Planung und Aufsicht durch den Bezirksförster bzw.
durch ein Planungsbüro zwingend vorgeschrieben und diese
wird dann auch mit einem Kostenbeitrag pro Laufmeter Weg
verrechnet. Zu besonderer Vorsicht mahnte Stocker Anton bei
Wegsperren für Holzarbeiten bzw. Wegbauten. Die vorgege-
benen rechtlichen Bestimmungen sind einzuhalten, damit
eventuelle Haftungsansprüche abgewendet werden können.
Gemeindewaldaufseher
Hainzer Herbert
zeigte anhand von
Bildern die durchgeführten Arbeiten in den Asslinger Wäl-
dern. Von den 11.032 Festmetern Holz, die in der Gemeinde
Assling geschlägert wurden, sind ca. 7000 FM mit Seilliefe-
rung zum LKW-Weg gebracht worden.
Drei Jahre nach dem großen Schneedruck und Schneebruch ist
im vergangenen Jahr 2016 vermehrt Käferholz angefallen. Nur
durch rasches Schlägern und rechtzeitige Abfuhr aus dem
Wald kann die weitere Massenvermehrung des Borkenkäfers
hintanhalten werden.
47.000 Forstpflanzen wurden in Assling im vergangenen Jahr
gepflanzt. Die rasche Wiederaufforstung ist sehr wichtig, um
die Kahlflächen wieder zu bewalden. Als gesicherte Verjün-
gung betrachtet man den Bestand mit einer Baumhöhe von 1,3
Meter.
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt war die Dickungspflege. Auf
ca. 26 ha wurden, hauptsächlich durch die Forstarbeiter des
Maschinenringes, die Dickungen durchgeschnitten. Unter-
stützt wurde diese Arbeit auch durch ein Beteiligungsprojekt
des EWA.
DI Mitterberger Horst
, stellvertretender Leiter der BFI
Lienz, berichtete über den Status der Waldwirtschaftspläne.
Alle Agrargemeinschaften und die Gemeinde Assling haben
sich entschlossen, die 20 Jahre alten Pläne zu überarbeiten und
haben die Fa. Revital beauftragt neue Waldwirtschaftspläne zu
erstellen. Die Pläne sind knapp vor der Fertigstellung und wer-
den bei den diesjährigen Vollversammlungen der Agrarge-
meinschaften vorgestellt.
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02/2017
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Forsttagsatzung 2017
Wald, ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der GemeindeAssling
Dickungspflege wurde großteils von den Männern des Maschinenrin-
ges durchgeführt.
Maschinelle Holzernte hat auch in Assling Einzug gehalten.