FODN - 62/01/2016
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Von Rotes Kreuz Osttirol
I
n Osttirol sind wir – bekanntlich - et-
was anders … Seit acht Jahren gibt
es bei uns das Gemeinschaftsprojekt
„just do it“, das von Jugendrotkreuz,
dem Bezirkskrankenhaus Lienz und
dem Roten Kreuz durchgeführt wird.
Dabei werden Schüler der 7. Schulstu-
fe (Gymnasium und Hauptschulen) 3
Stunden in Theorie und Praxis hinsicht-
lich der Wiederbelebung (und am Defi-
brillator = Elektroschockgerät) geschult.
Kinder gelten als Multiplikator! Ex-
perten gehen davon aus, dass sie ihr
Wissen in die Familien tragen und dabei
„Erziehungsarbeit an Eltern“ leisten –
und sie sind im Ernstfall durchaus auch
in der Lage, selbst ein Leben zu retten …
Grundlage dafür sind die richtigen
Handgriffe – beim Absetzen eines Not-
rufes über die Leitstelle, gibt diese auch
telefonisch die genauen Handlungsana-
weisungen an Ersthelfer weiter!
Was jedoch wirklich Sicherheit ver-
leiht und die oftmals erwähnte „Angst,
das Falsche zu tun“ mindert, ist ein
aktueller Erste Hilfe-Kurs. Dabei lernt
man neben der Herz-Lungen-Wieder-
belebung auch die notwendigsten Maß-
nahmen nach Unfällen (Blutstillung,
Schock, Wundversorgung …) oder er-
fährt mehr über die selbständige Erste
Hilfe bei plötzlich auftretenden Erkran-
kungen (Schlaganfall, Herzinfarkt …),
beschäftigt sich mit den verschiedens-
ten Unfallursachen (Knochen- und Ge-
lenksverletzungen …) oder auch deren
Verhütung. (Aktuelle KURSTERMINE
und die Anmeldung dazu finden Sie auf
unserer Homepage unter: www.rotes-
kreuz-osttirol.at)Als MULTIPLIKATOR kann und
soll auch das im kommenden Frühjahr
in Lienz statt findende Schulpartner-
schaftsprojekt „helfmo mitnondo“ (*)
wirken. Schon im Vorfeld werden bis zu
80 Lehrkräfte aus Südtirol von Lehrbe-
auftragten des Roten Kreuzes und Ju-
gendrotkreuzes (Osttirol) in Erster Hil-
fe ausgebildet, damit diese in weiterer
Folge ihre Schüler entsprechend unter-
weisen. Am 24. Mai dann werden
bis zu 1.000 Schülerinnen und Schüler
aus den beiden Regionen in praxisnahen
Erste Hilfe-Stationen und beim „Reani-
mations-Highlight“ ihr Können de-
„just do it“
15 von 100 Österreichern legen „Hand an“ und leisten im Notfall Erste Hilfe.
Das ist weitaus weniger als in skandinavischen Ländern, wo Reanimation verpflichtend in der
Schule unterrichtet wird.
monstrieren und ihre Bereitschaft „zum
Helfen“ unter Beweis stellen.
(* Initiatoren und Durchführung: Ju-
gendrotkreuz, Rotes Kreuz sowie Wei-
ßes Kreuz und Schulverbund Pustertal).
Hier möchten wir unbedingt ein
weiteres Glied in der oftmals lebens-
entscheidenden Rettungskette nennen:
FIRST RESPONDER – die Nachbar-
schaftshilfe für den Notfall
Das flächendeckende First-Respon-
der-System in Osttirol besticht vor al-
lem durch seine Einsatzbereitschaft
rund um die Uhr, die unmittelbare Nähe
zum Notfallort sowie bester Ortskennt-
nisse. Das seit mehr als 15 Jahren gut
funktionierende und auch in einigen
Teilen Tirols etablierte System beweist
sich vor allem in manch geographischen
„Randlagen“ unseres Bezirkes und gilt
als notwendiges Bindeglied einer gut
funktionierenden Rettungskette. Der
Einsatz eines First Responders dient der
Überbrückung bis zum Eintreffen eines
Notarzt- und Rettungsmittels und wird
über die Leitstelle Tirol disponiert (d.h.
auch alarmiert).
INFORMATION AUS DER GEMEINDE