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Kraftwerke Innervillgraten

Projekte

In einer sehr gut besuchten Presse-

konferenz am 25. September 2015

im Gemeindeamt wurde die Öffent-

lichkeit ausführlich über das Projekt

informiert, die heimischen Zeitun-

gen haben darüber mehrheitlich äu-

ßerst positiv berichtet.

Kurzer Überblick zum Projekt:

Das Kraftwerksprojekt der Gemein-

de Innervillgraten beinhaltet zwei

einzelne Ökostrom-Kleinwasser-

kraftwerke: Einmal unter Nutzung

des Stallerbaches und einmal unter

Nutzung des Alfen- und Roßtalba-

ches. Es handelt sich um sogenann-

te Ausleitungskraftwerke, bei denen

das Triebwasser über Wasserfas-

sungen, ohne jeglichen Rückstau

aus dem Bach entnommen wird.

Über die Triebwasserleitungen wird

es dann den Turbinen zugeführt.

Die beiden Peltonturbinen (mit ei-

ner Vertikalachse) treiben Genera-

toren an, über welche elektrischer

Strom erzeugt wird. Die Maschi-

nensätze befinden sich in einem ge-

meinsamen Krafthaus, welches am

Zusammenfluss der beiden Bäche

situiert ist. Hier wird das abgearbei-

tete Triebwasser auch wieder dem

Bach zugeführt.

Das Triebwasser beinhaltet aber

nur einen Teil der gesamten Was-

serführung. Die behördlich vorge-

schriebene Restwassermenge läuft

weiterhin im natürlichen Bachbett

und garantiert, dass das Gewäs-

serökosystem wie bisher, voll auf-

rechterhalten bleibt.

Neben der Nutzung des Stallerba-

ches für die Produktion von Öko-

strom kann auch die Wegelatesäge

weiterhin den Schaubetrieb durch-

führen. In diesem Bereich ist noch

dazu die Schaffung eines aufgewer-

teten Ensembles geplant.

Das Leitungsnetz und die Steue-

rungseinrichtungen sind so ausge-

legt, dass bei einer Unterbrechung

der Stromzufuhr aufgrund eines

Stromausfalles die Versorgung mit

Strom in der Gemeinde Innervillgra-

ten durch die Kraftwerke weiterhin

gewährleistet ist.

Die Ökostromproduktion soll jähr-

lich ca. 8,6 Mio kWh betragen. Zur

Veranschaulichung ein paar Ver-

gleiche dazu:

das ist der ca. 6-fache Stromver-

brauch der Haushalte in Innervill-

graten

das sind ca. 10 % des Strombedar-

fes der Haushalte in ganz Osttirol

das ist jene Menge, für die ca.

34.000 m² Photovoltaikpaneele er-

richtet werden müssten

damit könnten jährlich ca. 2.800

Elektroautos betrieben werden

Projektverlauf 2015:

Im heurigen Jahr wurden die Aus-

schreibungen für die Bauarbeiten,

sowie jene für die elektrotechni-

sche und maschinelle Ausstattung

durchgeführt und in einem zeitauf-

wändigen Auswahlverfahren die

Bestbieter ermittelt. Die Aufträge

für die Errichtung der Triebwasser-

leitungen und der Baumeisterarbei-

ten für das Krafthaus und die Was-

serfassungen wurde an die Firma

TEERAG ASDAG, Niederlassung

Kärnten - Osttirol, vergeben. Die Ar-

beiten zur elektro- und maschinen-

technischen Ausstattung (Turbinen,

Generator, Elektrotechnik und Steu-

erung) wurde an die Firma Geppert

GmbH, Hall in Tirol, vergeben. Als

Subunternehmer der Firma Geppert

für die Elektro- und Steuertechnik

ist das in Südtirol ansässige Unter-

nehmen EN-CO tätig. Aufgrund der

günstigen Angebotspreise ist davon

auszugehen, dass die prognosti-

zierten Gesamterrichtungskosten

von € 6,8 Mio. unterschritten wer-

den.

DieAusschreibungundVorbereitung

der Verträge für die Firmen wurde

vom Büro Steinbacher+Steinbacher

ZT GmbH durchgeführt, welche als

Generalplaner seit vielen Jahren für

die Gemeinde Innervillgraten tätig

ist und auch die örtliche Bauaufsicht

durchführt, unterstützt durch das TB

Ing. Erwin Pirker.

Aufgrund von Vorschreibungen aus

den Bewilligungsbescheiden waren

für folgende Bereiche durch die Be-

hörde folgende Fachbauaufsichten

zu bestellen: Naturschutz, Gewäs-

serökologie, Wasserbautechnik so-

wie Geologie und Hydrogeologie.

Für die übergeordneten Belange

der Arbeitssicherheit musste ein

Baukoordinator bestellt werden.

Für die Absicherung von allfälligen

Das Projekt zur Errichtung von den Kleinwasserkraftwerken am Stallerbach und am Kalk-

steinbach verläuft sehr gut. Die mehrmaligen Versuche der Kraftwerksgegner, Unfrieden

in das Vorhaben zu bringen waren letztendlich erfolglos. Der Bürgermeister und die politi-

schen Mandatare haben sich hier sehr erfolgreich zur Wehr gesetzt.