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FODN - 57/02/2014
Hohe Auszeichnung für Kals
Die Beurteilung der Jury im Wortlaut
“In Kals am Großglockner ist es in einem bewundernswert langen Prozess von
zwanzig Jahren gelungen, den verloren gegangenen baulichen Ortskern mit mu-
tiger zeitgemäßer Architektur zu gestalten und damit ein Zentrum für ein starkes
soziales Miteinander zu schaffen.
Gleichzeitig hat man es geschafft, den sensiblen alpinen Lebens- Wirtschafts-
und Erholungsraum zu erhalten und in seinen Funktionen auszubauen.
Besonders hervorzuheben sind dabei neben der mutigen zeitgemäßen bauli-
chen Gestaltung mit Rücksicht auf die noch vorhandene schützenswerte Bau-
substanz auch die damit verbundene Belebung der Gebäude mit höchst wichti-
gen Funktionen für das kulturelle und identitätsstiftende Vereinsleben.
Die erfolgreiche Bewusstseinsbildung und die daraus resultierende Inwertset-
zung von Landschaft und Landschaftshaushalt im Einklang mit einer national-
parkgerechten alpinen Landwirtschaft sind vorbildhaft.
Der schließlich dennoch erreichte wirtschaftliche Erfolg im Tourismus bedeu-
tet hohe Wertschöpfung für Dorf und DorfbewohnerInnen.”
Urteilsbegründung der Jury
D
ie Gemeinde Kals am Großglock-
ner zählt 1.209 Einwohner und
liegt in einem abgeschlossenen
Tal in unmittelbarer Nähe zum höchsten
Berg Österreichs, dem Großglockner.
Die Gemeinde zählt elf Dörfer und ist
rund 30 km von der Stadt Lienz entfernt.
Kals liegt in der Hochgebirgsland-
schaft der Hohen Tauern: Rund 40
Prozent der Fläche sind hochalpin und
nicht nutzbar, 35 Prozent sind Almen
und 20 Prozent Wälder.
Die wirtschaftliche Entwicklung des
Ortes wurde bis in die 1980er-Jahre
Bereits im August 2013 nominierte die Tiroler Dorferneuerung unsere Gemeinde, um am alle zwei Jahre stattfindenden
Bewerb teilzunehmen. Zwischen Dezember 2013 und Jänner 2014 stellte man am Gemeindeamt mit großer Unterstützung
von Michael Linder die Bewerbungsunterlagen zusammen. Im Frühsommer, genauer gesagt am 4. Juni 2014, fand die Jury-
Bereisung statt. Dazu kamen drei Juroren von auswärts nach Kals am Großglockner, um die Gegebenheiten vor Ort in Au-
genschein zu nehmen. Nach einer kurzen Präsentation im Sitzungszimmer im Haus de calce folgte ein Rundgang durch den
Ortskern. Als Highlight wurden die Gäste noch zu Kaffee und Kuchen auf die Adlerlounge gebeten – ein würdiger Abschluss
für die kurze Zeit, die die Jury zur Verfügung hatte.
Offensichtlich hat Kals am Großglockner großen Eindruck bei den Juroren hinterlassen, das zeigte sich spätestens bei der
Preisverleihung in Vals.
Europäischer Dorferneuerungspreis für eine
ganzheitliche, nachhaltige und mottogerechte
Dorfentwicklung von herausragender Qualität