Seite 9 - Gemeindezeitungen

Basic HTML-Version

Seite 9
09/2014
Bauernhöfe und Teile der Gemeinde mit Strom versorgt. Der
stetig steigende Strombedarf und das große Interesse an der
Erweiterung auf das gesamte Gemeindegebiet von Assling
führten in den Folgejahren immer wieder zu vorausschauen-
den Investitionen wie der Netzerweiterung auf die gesamte
Gemeinde und die Errichtung weiterer Wasserkraftwerke
(Unterstufe in Thal, Werk III in Mittewald und Oberstufe bei
der sogenannten „Weißen Mühle“ im Wilfernertal). Derzeit
betreibt das EWA mit zwölf Mitarbeitern somit vier eigene
Wasserkraftwerke mit zusammen 6.000 kW Leistung, das
umfangreiche Versorgungsnetz über die ganze Gemeinde Ass-
ling, einen eigenen Installationsbetrieb und in der Ortschaft
Thal eine Fernwärmeversorgung.
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, gab die Veröffentli-
chung der Solarpotentialstudie Anfang des Jahres 2012 für die
verantwortlichen Vertreter des EWA den Anstoß, Überlegun-
gen zur Errichtung einer Photovoltaikanlage zu Stromerzeu-
gung anzustellen. Im Juli desselben Jahres wurde zunächst im
Dorf Unterassling eine Demonstrationsanlage errichtet,
gleichzeitig aber bereits die ersten Schritte für die Planung und
Errichtung einer Großanlage unternommen.
Zunächst ging es unter Einbeziehung der Mitglieder des EWA
um die Suche nach geeigneten Standorten. Von den angebote-
nen Flächen wurden mit Hilfe des Planers Ing. Lobnig von der
Fa. Solartec schließlich die vier Standorte Bannberg (Unter-
dorf), Bichl, Kosten (Herol) und Unterassling nach Kriterien
der Umsetzbarkeit ausgewählt. Zu diesem Zeitpunkt wurde
auch bereits die Einbeziehung der Asslinger Bevölkerung in
das Projekt angedacht und Regeln für das Bürgerbeteiligungs-
modell
„Asslinger Sonnenscheine“
ausgearbeitet (siehe hiezu
auch Beitrag in der ACHSE vom 3. Juni 2013). Das Echo und
Interesse auf und für dieses Angebot war überraschend groß.
Über die gesamte Gemeinde und aus allen Bevölkerungs-
schichten wurden
„Asslinger Sonnenscheine“
gezeichnet.
Rund 10 % der Gesamtbaukosten von 3,2 Mio. EURO konn-
ten auf diese Weise finanziert werden.
Für das elektrizitäts- und naturschutzrechtliche Bewilligungs-
verfahren fand am 29. November 2012 die mündliche Ver-
handlung statt und bereits am 30.12.2012 wurde für alle vier
Anlagen der letzte behördliche Genehmigungsbescheid ausge-
stellt.
Ausschlaggebend für die Verwirklichung der Anlage war
schließlich aber das Erlangen der staatlichen Förderung durch
die Abwicklungsstelle „Ökostrom AG“. Dies wurde am 1.
Jänner 2013 zu einemWettlauf mit anderen Bewerbern um das
begrenzte Fördervolumen. Dazu meinte Obmann Lukasser
Markus: „Pünktlich um Mitternacht saßen wir zu fünft im
Büro vor dem Computer und versuchten so rasch als möglich
für unsere vier Projektanlagen die Förderanträge einzubringen.
Unsere Hoffnung war es zumindest eine Anlage durchzubrin-
gen. Die Freude war daher riesengroß als sich herausstellte,
dass wir schließlich alle vier Anlagen in die Reihung der
geförderten Projekte gebracht haben“.
Der Baubeschluss zur Errichtung aller vier Anlagen fiel im
Vorstand des EWA im Februar 2013. Auf die Ausschreibung
zum Bau des Stromparks gingen insgesamt neun Angebote
ein. Den Zuschlag für die Ausführung ging als Generalunter-
nehmer an die Fa. S-TECH aus Bayern. Die notwendigen
Netzverstärkungen zur Ableitung der erzeugten Energie und
die Errichtung der erforderlichen vier Trafostationen wurden
in Eigenregie durch das EWA mit den eigenen Mitarbeitern
durchgeführt.
Baubeginn durch die
Fa. S-TECH für die
erste Anlage in Unter-
assling war am 19.
August 2013. Nach nur
drei Monaten Gesamt-
bauzeit konnte bei
allen vier Anlagen am
21. November 2013
der Probebetrieb auf-
genommen werden.
Bürgermeister Bern-
hard Schneider zeigte
sich in seiner Grußan-
sprache sehr stolz auf
die Tatsache, dass mit
der Schaffung dieser
Fortsetzung von Seite 1
Fortsetzung Seite 10
Photovoltaikanlage in Unterassling
Photovoltaikanlage in Bannberg
Photovoltaikanlage in Kosten (Herol)