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FODN - 55/03/2013
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Von Dr. Gunther Greßmann - NPHT
E
s ist immer ein besonderes Er-
lebnis wenn man ihn sieht. Man
staunt, beobachtet und freut sich.
Denn es ist nicht ein alltäglicher An-
blick den weißen Rehbock zu sehen.
Aber warum ist er weiß?
Seine Lichter (Augen), sein Windfang
(Nase)und sein Äser (Maul) haben eine
normale Farbe. Man könnte fast meinen,
er ist ein Albino.
Das Wort Albino stammt von „albus“
und bedeutet weiß. So werden solche
Tiere auch Weißlinge oder gescheckte
Rehe genannt.
Albinismus ist eine angeborene Stoff-
wechselstörung der Pigmentzellen (Me-
lanozyten), die für die dunkle Färbung
von Haut, Fell und Augen zuständig
sind. Verursacht wird die Störung durch
einen erblichen Gendefekt, der dazu
führt, dass der Farbstoff Melanin redu-
ziert oder gar nicht gebildet wird.
Der weiße Rehbock
aus Kals
Seit drei Jahren kennt ihn fast jeder der viel in der Natur unterwegs ist. Während der Winter-
monate sieht man ihn in Staniska und die Sommermonate verbringt er im Ködnitztal.
Der Mythos
Weil echte Albinos so selten sind, ran-
ken sich allerlei Mythen um sie. Der
heilige Hubertus soll von einem weißen
Hirsch mit einem Kreuz im Geweih
bekehrt worden sein. In Indien wer-
den weiße Kühe und weiße Elefanten
verehrt. In Thailand heißt es, je mehr
weiße Elefanten der König besitzt, des-
to glücklicher würden er und sein Volk.
Die nordamerikanischen Indianer be-
trachten einen weißen Büffel als Sym-
bol der Weisheit. Niemals würden sie
ihn jagen.
Sind Haare des Tieres weiß, andere
Körperteile dagegen aber Normalfarben
– wie bei unserem Rehbock, spricht man
von Leuzismus. Solchen Tieren fehlt
aufgrund einer embryonalen Entwick-
lungs- und Verteilungsstörung ein Teil
der Melanozyten.
Leuzismus (von altgr. „weiß“) ist
eine Defekt-Mutation, die dazu führt,
dass das Fell weiß und die darunterlie-
gende Haut rosa ist, da die Haut keine
Melanozyten (farbstoffbildende Zellen)
enthält. Im Gegensatz dazu sind beim
Albinismus die Zellen zwar vorhanden,
aber unfähig den Farbstoff Melanin zu
bilden.
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