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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
13. MAI 2019
CHRONIK
Musical um Ottilie von Herbert
„I tua wohl, als wånn mir nix war…“: dieses erste Kärntnerlied in Moll stammt von Freifrau Ottilie von Herbert (1825
-1847). Das Lied und die berührende sowie mysteriös-tragische Geschichte ihres kurzen Lebens stehen im Mittel-
punkt des Musicals „Seerosenfieber“, inszeniert vom Steinfelder Komponisten und Lichtdesigner Georg Stampfer.
Stampfer machte Ottilie von
Herbert bereits 2003 und 2004
auf der Wörthersee-Bühne mit
berührender und dramatischer
Musik zur Musical-Heldin. Jetzt
bringt er sein Kärntner Musical
wieder auf die Bühne, Veranstal-
tungspartner ist das Kärntner
Landesmuseum. Mit diesem
Musical wird auch das Umfeld
der Ottilie von Herbert näher be-
leuchtet, denn die Herberts hat-
ten damals Beziehungen und Zu-
gang zum Weimarer Kreis, wie
Stampfer erläutert. Damit werde
nun auch das damalige Kulturle-
ben Klagenfurts und Kärntens in
Erinnerung gerufen. Das Mu-
scial wandert auf den Spuren
dieser begnadeten Kärntnerin,
die nur 22 Jahre alt wurde. Text-
autor ist wiederum der vielfache
Buchautor Hans Müller, er hat
u.a. auch den Text zum Stamp-
fer-Musical „Stille Nacht“ ge-
schrieben.
Tragischer Tod im See
Hans Müller sagt zum Inhalt
Folgendes: „ ‚Seerosen eber‘ ist
der Stoff, aus dem die Träume
sind. Die Träume eines jungen
Mädchens. Schauplatz das Herz
Kärntens, die Seenlandschaft um
Maria Wörth. Ottilie Freifrau
von Herbert wurde am 19. Juli
1825 in Reifnitz als dritte Toch-
ter des Ignaz Freiherrn von Her-
bert und seiner Frau Maria gebo-
ren. Ottilie war erst zehn Jahre
alt, als die Mutter starb, doch die
Haushälterin war eine ‚Perle‘.
Sie schaukelte das Wohl der Fa-
milie mit Elan. Der Vater Ignaz
war ein Lebemensch im posi-
tiven Sinne und ermöglichte sei-
nen Mädchen die beste Ausbil-
dung. Ottilie war sehr musika-
lisch, spielte Klavier und war
auch bildnerisch sehr begabt.
Aber ihr Steckenpferd war das
Komponieren, und die herrlichs-
ten Melodien galoppierten aus
Der Komponist und Lichtdesigner Georg Stampfer bringt die
Geschichte um Ottilie von Herbert auch in Spittal auf die Bühne.
Foto: k. b.
dem Füllhorn ihres musika-
lischen Talentes.“ „I tua wohl,
als wånn ma nix war...“, dieser
Ohrwurm fesselte das Mädchen
in ein Stimmungskarussell und
daraus entstand das erste Kärnt-
nerlied in Moll. Als Ottilie am
26. September 1847 bei einer
Bootsfahrt von einem Sturm
überrascht wurde und das her-
renlose Boot im Schilf später
entdeckt wurde, rankten sich
Gerüchte von Suizid und un-
glücklicher Liebe um die Tragö-
die. Ottilie war auf mysteriöse
Weise verschwunden, vermut-
lich ertrunken im Wörthersee.
Man sagt, aus einer unerfüllten
Liebe zu einem nicht standesge-
mäßen Bauernburschen. In ih-
rem Salon in Reifnitz fand man
am Klavierpult eine Melodie für
eine Singstimme, der ein trau-
riger Text unterlegt war: „I tua
wohl, als wånn ma nix war“.
Das Musical
„Seerosen eber“ ist eine Wan-
derung durch Gemütszustände
von „himmelhoch jauchzend bis
zu Tode betrübt“. Einsamkeit
und ausgeprägte Lebenslust
schaffen die Bilder in zwei Ak-
ten. Bauernmarkt und Kirchtags-
szenen sorgen für den dramatur-
gischen Schwung. Ausbreitende
Melancholie begleitet Ottilie im
Umgang mit ihrer verbotenen
Beziehung zu dem Bauernbur-
schen. Ottilie von Herbert wird
verkörpert durch die bekannte
Kärntner Sängerin Margot Loib-
negger, der Bauernbursche Rog-
genbauer Franz von Johannes
Mucher. In den weiteren Rollen
spielt ein Top-Aufgebot an
Kärntner Stimmen, die alle soli-
stisch in verschiedenen Chören
engagiert sind. Aufgeführt wird
das Musical Anfang Juni im
Schloss Porcia in Spittal.
Karl Brunner
Der Langzeit-Obmann des
Schiclub Mallnitz, Hans Roßkopf
(4. v. re.), von allen „Heck“ ge-
nannt, feierte seinen 70. Ge-
burtstag. Bgm. BR Günther
Novak gratulierte im Namen der
Gemeinde Mallnitz und be-
dankte sich gleichzeitig für
seinen intensiven Einsatz bei der
örtlichen Lawinenkommission,
sowie die vielen freiwilligen
Stunden, welche er mit Leiden-
schaft und Herzblut für den
Schiclub leistet. Dem schloss
sich auch der Vorstand des
Schiclub mit Obfrau Verena Ler-
ner an, wie auch die Trachten-
gruppe, eine Abordnung der
Freiwilligen Feuerwehr mit
Kommandanten Bernd Lerch-
baumer, eine Abordnung der
Bergrettungsstelle Mallnitz mit
Obmann Walter Huber, sowie
natürlich auch viele Verwandte
und Freunde.
Foto: Brucker