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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
18. MÄRZ 2019
CHRONIK
MEINE
G
ESCHICHTE
„Musik ist (s)ein Lebenselixier“
Spitzenmusiker Prof. Hubert Waldner,
St. Daniel/Gailtal:
Der Spitzenmusiker aus dem Gailtal, Hubert Waldner, trat mit vielen österreichischen und internationalen Stars auf die Konzert-
bühnen. Der leidenschaftliche Komponist und Musikpädagoge sieht sich einfach als „Musikant“.
Hubert Waldner (Jg. 1953) er-
innert sich an seine tolerante,
liebevolle Mutter Aloisia, die
zu ihm und seinem älteren
Bruder Wilfried gesagt hat:
„Mir ist lieber, ihr machts´s
eure laute Musik als ihr geht´s
ins Gasthaus“. Das war in den
1960er Jahren zuhause in St.
Daniel im Gaital und das taten
sie auch.
Hubert wurde Musiker, Kom-
ponist und Musikpädagoge.
Genauer gesagt: Prof. MMag.
Hubert Waldner ist Vollblut-
musiker und als jahrzehnte-
lang tätiger Musikpädagoge in
Wien nun im „Unruhestand“
und gerne wieder zuhause im
Gailtal. Er gehört zu den be-
gabtesten und umtriebigsten
Musikern des Landes. Jazz,
Rock, Blues, Pop, Electro-
nic music, experimentelle
Musik – das war und ist seine
Musikwelt. Er spielt Saxophon,
Querflöte, diverse Holzflöten,
Mundharmonika, Klavier/Key-
board, Gitarre (mit Lehramts-
prüfung), Schlagzeug und di-
verse Perkussionsinstrumente.
Er ist auch begeisterter Sänger
und kann auf sehr viele Auf-
tritte mit heimischen Größen
und internationalen Stars zu-
rückblicken.
Im Vorjahr wurde Waldner für
seine Verdienste um die Musik
mit dem Österreichischen
Ehrenkreuz für Wissenschaft
und Kunst geehrt. Zuvor schon
hatte er für seine Leistungen
um die musikalische Jugend
Wiens den „Goldenen Rat-
hausmann“ (1996) erhalten,
2014 wurde ihm auch das
Ehrenzeichen des Landes Kärn-
ten verliehen. Sein erstes
Instrument war eine Ziehhar-
monika. Bereits als Jugend-
licher interessierte er sich für
Blues, Rock und Jazz- also für
die Musik „über den Gailtaler
Bergen“.
Mit Stars auf der Bühne
Um studieren zu können, nahm
er einige Anläufe, bis es ihm
letztendlich gelang. Sein Ausbil-
dungs- und Berufsweg führte
ihn von St. Daniel im Gailtal
über Volks-, Hauptschule und
Gymnasium in Hermagor nach
Graz (Musikhochschule Graz,
Abteilung Jazz), weiter auf die
Uni von North Texas/USA, von
dort als „Master in Music Edu-
cation“ 1982 nach Wien und
letztlich – im Vorjahr – wieder
retour ins Gailtal. 1978 gründe-
te er in Graz seine erste Jazz
Rock-Band „Collage“. Nach dem
Studium ging er 1980 nach Te-
xas und lernte dort die be-
rühmten Jazz-Trompeter Dizzy
Gillespie und Donald Byrd ken-
nen. Er gründete ein Jazz-
Streichorchester, was an der
dortigen Uni ein Novum war.
1982 kam Waldner wieder nach
Wien zurück. An einem Gymna-
sium war er nunmehr als Mu-
siklehrer sowie als Lehrbeauf-
tragter für Popularmusik an der
Wiener Musikhochschule tätig.
Als gefragter Musiker spielte er
bei diversen österreichischen
Gruppen und Stars mit, wie Ge-
org Danzer, Wilfried, Opus, STS,
Fendrich, Ambros, Bukowski
u.v.m. Musizierend mit dabei
war er auch 1983 beim Papst-
besuch im Wiener Praterstadi-
on. 1985 veröffentlichte er sei-
ne erste Langspielplatte „Star-
light“, komponierte auch für TV
und Film (Zwei Kinofilme, Kin-
derserien, Werbesports, Dance-
Performances u. a.) und für
Musikgruppen. Waldner hat
vielseitige Projekte ins Leben
gerufen, u.a. die Pop-Jazzband
„Hypersax“ (1986) und den „Vi-
enna School Act“. Stets neue
Begeisterung löst Waldner mit
„Double Sax“ aus, wenn er vir-
tuos auf zwei Saxophonen
spielt. 2002 absolvierte der Ma-
gister (in Jazzkomposition und
Arrangement) ein weiteres Stu-
dium in "Musikpädagogik und
Instrumentalmusik" in Graz.
Schnellster
Flötenbauer
Mit seiner Idee, eine Querflö-
te in einer Minute aus einem
PVC Rohr zu bauen und darauf
kunstvoll zu spielen, berei-
cherte er Castingshows wie
„Die große Chance“ im ORF
2011 und das „Supertalent“
auf RTL 2012, wo er von
45.000 Bewerbern ausgesucht
wurde. „Auch mit einfachen
Mitteln kann man musizieren“,
will Waldner dazu animieren.
Mit Schülern im Gail- und
Lesachtal machte er bereits
Musikprojekte, u.a. bot er In-
teressierten auch einen Pop-
Musikworkshop an. Der Mu-
sikprofi tritt bei ausgewählten
Veranstaltungen auf. Waldner
ist mit Gattin Delia, einer
Volksschullehrerin, verheira-
tet, hat zwei erwachsene Kin-
der aus früherer Ehe und die
dreieinhalb jährige Mayleen,
die bereits Geige lernt.
Der weltoffene, innovative
Musiker – er nennt sich lieber
„Musikant“ – der auch Gar-
tenarbeit, Heimwerken, Wan-
dern und Skifahren zu seinen
Freizeitaktivitäten zählt, ist
heimat- und naturverbunden.
„Musik ist ein besonderes Le-
benselixier“, unterstreicht er.
Sie fördere Konzentration, sei
auch für Kopf und Körper be-
sonders wertvoll und sollte
uns alle von Kindheit an bis ins
hohe Alter begleiten. Der be-
geisterte und ehrgeizige Musi-
ker versteht sich als Musik-
Motivator und zeigt sich stets
offen für Neues. Unter ande-
rem komponierte er kürzlich
einen tollen Song, in dem er
seine Heimat und das Leben
im Gailtal etwas idealisiert in
seiner Idylle besingt. Tref-
fender Titel des Liedes: „Ich
bin a Gailtola“.
Karl Brunner
Prof. Hubert Waldner, sehr bekannt als Bühnen- und Studiomusi-
ker, Saxophonist, Querflötist, Komponist und „schnellster Flöten-
bauer Europas“.
Foto: hw