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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
21. JÄNNER 2019
CHRONIK
noch einen anderen Vorteil: Sie
weckt den Spieltrieb der Kinder.
Allerdings warnt der deutsche
Bildungsexperte Franz Fischer
davor, digitale Hilfsmittel zu oft
einzusetzen. Wie Studien der
letzten Jahre belegen, gilt in
diesem Fall nicht „je mehr, desto
besser“. Für den Mathematik-
unterricht zeigen sich laut bis-
heriger Forschung die besten
Effekte, wenn 30-75 Minuten in
der Woche Lösungen digital un-
terstützt erarbeitet werden.
Beim Leseverständnis sind es
etwa 75 Minuten pro Woche, die
z. B. mit interaktiven E-Readern
gearbeitet werden. „Der wicht-
igste Mehrwert der digitalen
Medien für das Lernen besteht
darin, die Schüler aus einer pas-
siven Haltung herauszuholen und
zu aktiven, selbstgesteuerten
Lernern zu machen.“
„Bildung 4.0“
in Kärnten
Bereits 2016/17 wurde das Jahr
der digitalen Bildung ausgerufen.
Die Ergebnisse aus dem
„Masterplan Digitali-
sierung“ werden 2018/19
umgesetzt. Die Verbind-
liche Übung „Digitale
Grundbildung“ wird in
diesem Schuljahr erstmals
an allen Kärntner Schulen
der Sekundarstufe 1
unterrichtet. Sie kann als
eigener Gegenstand oder
integrativ in anderen
Fächern unterrichtet
werden. Ein Beispiel hier-
für ist die IT-Mittelschule
Spittal mit den Schwer-
punkten Informatik, Me-
dienkommunikation und
Ökologie. Auch die HLW
Spittal stellt ihre digitale Kompe-
tenz mit ihrer erst kürzlich instal-
lierten Medienklasse unter Beweis,
im Kreativ- und Medienlabor er-
lernen Schüler den Umgang mit
den neuen Medien – im Speziellen
Foto und Film. Besonders auf die
digitalen Kompetenzen des Lehr-
körpers wird eingegangen. An den
„Tagen des digitalen Lernens“ an
der Pädagogischen Hochschule
Kärnten, am 21. Feber werden
neue bundesweite Entwicklungen
zu diesem Thema vorgestellt. Auch
die Lehrerausbildung im digitalen
Bereich wird intensiviert und für in
der Praxis stehendes Lehrpersonal
umfassende Weiterbildungs-
angebote bereitgestellt.
WISSEN & BILDUNG
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