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OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

19. NOVEMBER 2018

CHRONIK

MEINE

G

ESCHICHTE

Meisterhafter Musik- und Lichtzauberer

Mag. Georg Stampfer,

Steinfeld im Drautal:

Hunderttausende Menschen in vielen Ländern der Welt sahen und erfreuten sich an seinen Musiktheaterproduktionen. Er ist ein

Multitalent mit internationalen Erfolgen: der Drautaler Dirigent, Komponist und Lichtdesigner Georg Stampfer.

Er ist ein Multitalent mit inter-

nationalen Erfolgen: der Drau-

taler Dirigent, Komponist und

Lichtdesigner Georg Stampfer.

Sein künstlerisches Schaffen ist

überaus umfangreich. Heuer

ist er bzw. sein Werk, wiede-

rum stark präsent an den Auf-

führungsorten in Kärnten – als

Musiker und Produzent des

Historien-Musicals 200 Jahre

„Stille Nacht. Ein Notenblatt

des Himmels“. Er und sein kon-

genialer Kooperationspartner,

der Autor Hans Müller, sind der

Erfolgsgeschichte des Liedes

„Stille Nacht“, das bekanntlich

ein Welthit wurde, nachgegan-

gen und haben ein mitrei-

ßendes, berührendes Bühnen-

stück geschaffen. Die Musik

wird hier von einer fantas-

tischen Lichtinszenierung be-

gleitet. Begeistert zeigte sich

das Publikum bereits bei der

Uraufführung im Maria Saaler

Dom im Dezember des Vor-

jahres. Text, Musik, Bilder,

Licht, Farben – der auch orga-

nisatorisch und technisch ver-

sierte „Kombinationskünstler“

Stampfer versteht es, die volle

Wirkung und die ganze Wucht

einer Geschichte auf die Bühne

zu bringen.

Vielen ist der Lichtdesigner ein

Begriff aufgrund seiner spekta-

kulären Lichtshows bei Top-

Events, wie u. a. dem Wiener

Opernball, den Champions

League-Highlights in Madrid,

Barcelona, Prag usw. Stampfer

ist ein Allround-Unternehmer.

„Ich komponiere und illustriere

meine Musik auch selbst“, er-

klärt er. Selbst gemalte Bilder

werden von ihm projiziert. Da-

mit schafft er in Teamarbeit

Gesamtkunstwerke, taucht das

Publikum in Erlebniswelten

ein, begeistert mit Bühnenbild,

Musik, Licht und Text.

Gefragter Dirigent

Stampfer,

Jahrgang

1956,

stammt aus Steinfeld im

Drautal. Als Kind einer musika-

lischen Familie lernte er schon

mit sechs Jahren das Klavier-

spiel. Auch zeichnet ihn von

Kindheit an eine große bildne-

rische Begabung aus. Mit 13

Jahren gewann er den ersten

Preis beim europäischen Schü-

lerwettbewerb für Malerei. An

Musikschule, Konservatorium

und Kunstuniversität in Graz

erwarb er eine umfassende

Ausbildung in den Bereichen

Dirigieren, Komposition und

Bühnendesign. In vielen euro-

päischen Ländern, von Slowe-

nien über Italien, ebenso in

Deutschland, Bulgarien und Al-

banien war er als Dirigent von

Konzerten mit namhaften Or-

chestern im Einsatz. Sein Kom-

positionsprofessor Karl Haid-

mayer förderte ihn sehr, eben-

so der renommierte Dirigent

Prof. Milan Horvat. 1983 be-

geisterte Stampfer mit einem

außergewöhnlichen Konzerter-

eignis in Graz. Die Stadt Graz

verlieh ihm den Kulturpreis für

Musik. Nun folgten ein Lehrauf-

trag für Beleuchtungstechnik

und eine Assistentenstelle für

Aufführungspraxis Alter Musik

an der Kunstuniversität Graz.

Nebenbei schuf er als Kompo-

nist viel beachtete Werke, wo-

für er 1986 mit dem hochdo-

tierten Dombrowski Kompositi-

onspreis ausgezeichnet wurde.

Seine erste Oper war „Mystery“,

die 1995 vom weltweit be-

rühmten Chefbühnenbildner un-

ter Herbert von Karajan, Prof.

Günther Schneider-Siemssen am

Slowenischen Nationaltheater

als Regisseur und Bühnendesi-

gner aus der Taufe gehoben

wurde. Der Erfolg war enorm,

Stampfer avancierte zum Lieb-

lingskomponisten des Großmeis-

ters und wurde sein engster

Mitarbeiter. Damit öffneten sich

für ihn weltweit die Tore zu den

großen Opernbühnen, wie den

Salzburger Festspielen, der Are-

na von Verona u. a. Die Erfah-

rungen, die er in dieser höchs-

ten Liga des Opernbetriebs

machte, nutzte er mutig für

seine weitere Karriere. Erfolg-

reich aufgeführt wurden seine

Bühnenwerke „Dorian Gray“

und „Empress Sissi“.

Große Bühnenwerke

Mit dem Musical „Sissi – Liebe,

Macht und Leidenschaft“ wird

die großartige „Sissi“, Kaiserin

Elisabeth von Österreich, ge-

würdigt und ihr bewegendes

Schicksal, ihre tragische Le-

bensgeschichte nachgezeich-

net. Stampfer – bei ihm liegt

die künstlerische Hauptverant-

wortung – zaubert mittels ein-

zigartiger Licht- und Projekti-

onstechnik die Originalschau-

plätze auf die Bühne, lässt

damit die Welt von damals mit

ihrem Glanz und Prunk wieder

lebendig werden, verstärkt mit

seinen eindrucksvollen Melo-

dien, Walzer- und Operetten-

klängen aus Österreich und

ungarischen Csárdás. Darüber

hinaus hat Stampfer auch die

„Apokalypse“, die Offenbarung

des Johannes, mit seinen

gigantischen Lichtprojektionen

im Zusammenspiel mit Musik,

Farbe und Sprache inszeniert,

was für die Besucher zu einem

besonderen Erlebnis für alle

Sinne wurde. Ein anderes Pro-

jekt war 2003 „Seerosenfie-

ber“, ein Musikschauspiel über

das Schicksal der unglücklichen

Kärntner Liedschöpferin Ottilie

von Herbert. Stampfer – ein

unglaublich kreativer, aktiver

und international erfolgreicher

Künstler, ein freundlicher, ent-

gegenkommender

Maestro

von Welt mit starker regionaler

Verbundenheit. Er ist viel un-

terwegs, und wenn Zeit bleibt,

erfreut er sich auch am Fuß-

ballspiel.

Karl Brunner

Mag. Georg Stampfer ist als Dirigent, Komponist und Lichtdesigner

international unterwegs.

Foto: GS