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OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

13. AUGUST 2018

CHRONIK

Der „Hackl-Zug“ wird auch

heute noch verwendet

Der „Hackl-Zug“ ist ein besonderes Werkzeug, das es heute noch in vielen Betrieben

und Bauernhöfen gibt. Benannt ist er nach seinem Erfinder Hieronymus Hackl. Er kam

am 31. Dezember 1907 in Liesing im Lesachtal zur Welt.

Über den Graben, wo Hackl

zur Welt kam und die alte

Schmiede seiner Vorfahren stand,

führt seit 1969 die große Hackl-

graben-Brücke. Hackl – er er-

lernte das Schmiedehandwerk –

zog später nach Kötschach und

baute dort seine Werkstätte auf.

Anfang der 1960er Jahre erfand

der Schmiedemeister den legen-

dären „Hackl-Zug“, der damals

ein Renner wurde. Denn mit des-

sen Hilfe kann man die mensch-

liche manuelle Zugkraft (rund

100 kg) ohne zusätzliche Kraft-

quelle um das rund Zehnfache

(also auf 1.000 kg) verstärken.

Das Gerät bzw. Werkzeug – es

gab auch Varianten für Lasten

von 750 bzw. 500 kg – war über-

aus praktisch zu bedienen, so

konnte man durch das Auf- und

Abbewegen des Hebels Lasten

ziehen und heben. Man konnte

u.a. Holzstämme verladen bzw.

befestigen, Heufuhren zusam-

menbinden, Drähte spannen, Ge-

länder ausrichten oder schwere

Deckel heben. Auch beim Vieh-

verladen war er oft im Einsatz.

Der innovative Schmiedemeister

war zeitlebens ein Tüftler, er ver-

starb am 29. April 1991 in

Kötschach-Mauthen.

Der „Hackl-Zug“ wurde auch

zusammen mit einem Zusatzge-

rät, dem so genannten „Eisteufel“

angeboten, damit konnte man im

Winter Lasten bewegen oder ein

im Schnee steckengebliebenes

Auto aus der Position herauszie-

hen, indem Schnee oder Eis als

Widerpart ausgenutzt wurde. Der

„Hackl-Zug“ war damals patent-

rechtlich geschützt. Unter ande-

rem wurde er auch auf der Kla-

genfurter Messe präsentiert.

Hackl und seine Gattin Frieda

waren sehr sozial eingestellte

Menschen, sie hatten ein großes

Herz für junge Menschen. Meh-

rere Kinder wurden großgezo-

gen, bis zur Lehre oder bis sie

sich wirtschaftlich selbst erhalten

konnten, auch viele P egekinder

Professor Werner

Lexer aus

Strajach im

Lesachtal ließ

vom Künstler

Richard

Kaplenig, der

internationales

Ansehen genießt

und auch Lesach-

taler Wurzeln

hat, ein Gemälde

mit dem Hackl-

Zug als Auftrags-

arbeit malen.

Das Gemälde

(Öl auf Lein-

wand) ist in der

Volksmusik-

akademie in

Liesing im

Lesachtal zu

bestaunen.

wurden im Hackl-Haus in

Kötschach neben der Gailtalstra-

ße (Abzweigung ins Lesachtal)

betreut. Ein Ziehsohn war Her-

bert Dunkl aus Mauthen, der sich

gerne zurückerinnert. Bis zum

Alter von 22 Jahren war er in der

Obhut seiner Familie Hackl und

hat selbst eißig in der Werkstät-

te mitgearbeitet, selbstverständ-

lich auch bei der Erzeugung der

Hackl-Züge. Jeder „Hackl-Zug“

war ja ein selbst gemachtes und

unverwüstliches Einzelprodukt.

Karl Brunner

Kurzmeldung

10 Jahre

Art Space Stift Millstatt

Andrea K. Schlehwein und das

Netzwerk AKS feiern heuer das

zehnjährige Bestehen als Künstler-

kollektiv.

„Als ich vor zehn Jahren begann,

mein internationales Künstlerkol-

lektiv Netzwerk AKS in Millstatt auf-

zubauen, existierte in ganz Kärnten

kein zeitgenössischer Tanz auf pro-

fessionellem Niveau mehr“, so die

Choreographin, die sich selbst eher

als „Stückemacherin“ bezeichnet.

Bis heute gibt es keine vergleich-

bare Tanzkompanie in Kärnten, der

es gelungen wäre, sich unter den

bekannten und nicht immer ganz

leichten Produktionsbedingungen

im Land zu etablieren. Das Netz-

werk AKS schaffte es dank einer

starken inneren Verbindung einer

Truppe aus Individualisten und Ein-

zelkünstlerinnen in den vergange-

nen Jahren auf wundersame Weise

und unter budgetären Eigenlei-

stungen immer wieder, regelmäßig

zusammen zu kommen und Kon-

zepte zu realisieren. Premieren wer-

den konsequent in Kärnten, anfangs

in Gmünd, später im Art Space Stift

Millstatt gefeiert, bevor sie von hier

aus in die Welt gehen. Der Blick in

die Zukunft ist positiv, aber sachlich

und praxisorientiert: „Solange wir

mit Einjahresverträgen und stagnie-

renden Budgets hantieren, bleibt es

schwierig und die Begrenzung ist

strukturimmanent und täglich spür-

bar. Als ich mit meinem Team hier

begann, hatte ich keinen Zeitbegriff,

sondern den schlichten Wunsch,

Konzepte zu realisieren, die schlus-

sendlich auch die Menschen inte-

ressieren, die sie anschauen. Das

machen wir so gut es geht in Mill-

statt ebenso wie in Yogjakarta oder

Seoul“, so Andrea K. Schlehwein.

Todesfälle

Hermagor:

Berta Platzer

(91)

Irschen: Anna Ebner

(86)

Krems:

Wilhelm Dullnig

(90)

Lendorf: Johann Hofer

(71)

Liesing:

Josefa Christler

(96)

Millstatt: Erich Moser

(90)

Molzbichl:

Willibald Lagger

(91)

Obervellach:

Jose ne Benc

(96)

Sachsenburg:

Adelheid Mihaljeciv-Hauser

Spittal: Harald Eder

(60)

Franz Zmölnig

(78)

Techendorf:

Rosa Maria Draxl

(80)

Die zum Bauernhof der Familie Sebastian Guggen-

berger vulgo Mitterberger gehörende Kapelle am

Xaveriberg (nahe St. Lorenzen im Lesachtal) ist ein

Schmuckstück unter den vielen Kapellen im Lesach-

tal. Das Kirchlein Maria Hilf wurde von der Fami-

lie Guggenberger in den letzten Monaten vollstän-

dig außen renoviert und das Dach mit Holzschin-

deln gedeckt. Innen wird es geschmückt von

Wandermalereien von Christoph Brandstätter d. J.

aus dem Jahr 1855.Das Mittelbild im Schiff zeigt

die Heiligen Chrysanth und Sebastian mit Land-

schaftsprospekt des Xaveriberges, im Altarraum ist

die Krönung Mariä zu sehen. Ein Vorfahre, eben-

falls ein Sebastian Guggenberger, soll die Kapelle

um 1855 errichtet haben. Der Hof vulgo Mitterber-

ger ist übrigens ein Anwesen, das seit mindestens

1640 ununterbrochen im Besitz der Familie Gug-

genberger ist. Am Xaveriberg befindet sich auch

noch das etwas höher gelegene und ältere Filial-

kirchlein zum Hl. Franz Xaver.

Text und Foto: k.brunner