Ehe Einzel-Fotomotive „in Mode“ kamen, welche die ganze
Seite einer via Lichtdruck massentauglichen Postkarte „be-
spielten“, waren ab etwa 1890 Grußkarten sehr beliebt. Auf der
Basis fotografischer Abbildungen wurden ein- oder mehrfärbige
Lithografien hergestellt; möglichst realistisch zeichneten Litho-
grafen Stadtansichten, Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele,
und das Endprodukt bewarb die neuen Urlaubsdestinationen:
ob die Städte Lienz und Bruneck oder Unterkünfte und ihre
Bergwelten, von Landro bis zum Großglockner. Da die damalige
Vorderseite vollständig für die Empfänger-Adresse reserviert
war, konnte man auf der Rückseite nur die Freiflächen neben
den Bildern für eine Nachricht nützen. Dabei wurden etwa ein-
fache Grüße ausgerichtet oder man teilte sogar die Bezwingung
einer Bergspitze bis hin zur kredenzten Hotelverpflegung mit …
Von Martin Kofler (TAP)
www.tiroler-photoarchiv.euOben:
Lando – Höhlen-
steintal, um 1895
(Kunstanstalt Karl
Schwidernoch; Samm-
lung Monika Weissteiner,
Stadtarchiv Bruneck –
TAP)
Rechts:
Lienz/Tirol,
um 1895
(Kunstanstalt Rosen-
blatt; Sammlung Oliva
Lukasser – TAP)
Grußkarten allerorts
TAP
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JUNI/JULI 2018
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