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OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

18. DEZEMBER 2017

CHRONIK

Wir danken unseren Kunden für ihre Treue und wünschen allen ein schönes

Weihnachtsfest und für das neue Jahr viel Gesundheit und Erfolg!

42569

www.plankensteiner.at

Anni Kratzer

Ulrichsbichl 33, 9908 Amlach

Tel. 04852-67571 (auch für Fax)

Mobiltel. 0664-1325905

anni.kratzer@aon.at

Frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr wünscht

allen Freunden und Gönnern

das Team der Leukämie- und Kinderkrebshilfe Osttirol

57958

Leukämie- und Kinderkrebshilfe

„FÜR EIN MENSCHENLEBEN“

Athanas und/oder Nonnosus?

Der Maturant Alexander Pichler aus Berg machte sich in seiner vorwissenschaft-

lichen Arbeit auf Spurensuche nach dem tatsächlichen Kirchenpatron der Filialkirche

St. Athanas in Berg. Dafür erhielt er den „Dr. Olaf Colerus-Geldern Preis“ der Diözese

Gurk.

Autofahrern, die auf der B 100

von Spittal Richtung Lienz un-

terwegs sind, sticht unmittelbar

vor der Ortschaft Berg neben der

Straße eine Kirche ins Auge.

Dass diese Kirche mit dem mar-

kanten Turm aus Holz heute dem

heiligen Athanasius geweiht ist,

ist zumindest den Einheimischen

und Kunstinteressierten bekannt.

Weithin unbekannt ist jedoch,

dass diese Kirche „mitten im

Feld“ bis zum 18. Jahrhundert

dem heiligen Nonnosus geweiht

war und demnach eigentlich

zwei Kirchenpatrone aufweist.

Alexander Pichler, Maturant des

BG Porcia Spittal/Drau, ging in

seiner

vorwissenschaftlichen

Arbeit im Rahmen der neuen

Reife- und Diplomprüfungen im

Katholischen Religionsunter-

richt der Frage nach, wieso heu-

te allgemein nur mehr der hl.

Athanasius als Patron und Na-

mensgeber der Filialkirche in

Berg im Drautal angesehen wird,

wo diese doch ursprünglich dem

Lokalheiligen Nonnosus geweiht

war. Der hl. Nonnosus von Mol-

zbichl – er gilt als erster na-

mentlich bekannter Heiliger

Kärntens – war als Diakon tätig

und wurde im Jahr 533 in Molz-

bichl beigesetzt. Nach einem

frühen Nonnosuskult erlosch in

Kärnten die Verehrung mittler-

weile jedoch fast gänzlich.

„Gespaltenes Patrozinium“

In seiner prämierten Arbeit

kam Pichler unter Berücksichti-

gung der historischen Hinter-

gründe sowie der Lebensge-

schichten der beiden Heiligen

zum Schluss, dass die Filialkir-

che im Grunde „ein gespaltenes

Patrozinium“ und demnach zwei

Schutzherrn habe. „Auch wenn

heute Athanasius verantwortlich

für den Namen der Kirche ist, so

ist Nonnosus eigentlich immer

noch der wahre Patron. Eine

Umweihung hat nie stattgefun-

den“, so Pichler in seiner Arbeit.

Aus den Reisetagebüchern des

Juristen und Sekretärs des Bi-

schofs von Caorle, Paolo San-

tonino, ist zu entnehmen, dass

Bischof Pietro Carlo von Caorle,

dem Patriarchen von Aquileia

unterstellt, die Kirche 1443 dem

Heiligen Nonnosus weihte. In

einem Visitationsprotokoll von

1615 taucht erstmals die Be-

zeichnung „Athanasius“ als Pa-

trozinium auf. Während bis 1677

Athanasius oder Nonnosus als

Schutzpatrone genannt werden,

ist ab 1782 nur mehr von „St.

Athanasius“ die Rede. Ein Fra-

gebogen, mit dem der Maturant

im Rahmen seiner Arbeit das

Stimmungsbild der örtlichen Be-

völkerung erhob, liefert interes-

sante Ergebnisse: Demnach ist

der ursprüngliche Schutzheilige

Nonnosus vor allem den jün-

geren Generationen heute mehr-

heitlich nicht mehr bekannt.

Rund 80 % der Befragten wür-

den außerdem nicht wissen, dass

die Filialkirche eigentlich zwei

Patrozinien besitzt. Immerhin

wünschen sich laut Umfrage fast

67 % der Befragten, dass auch

der hl. Nonnosus als zweiter

Kirchenpatron neben dem hl.

Athanasius wieder namentlich

verehrt und in den Festkreis auf-

genommen wird.

Pichler, der in unmittelbarer

Nähe der Kirche St. Athanas

wohnt, war es wichtig, „die et-

was verworrene Geschichte der

Kirche zu strukturieren und dem

Rätsel der zweifachen Patronanz

auf den Grund zu gehen“. Im-

puls für das Thema der Arbeit

sei, so Pichler, ein Theaterstück

der Theatergruppe Berg im

Drautal über die Legende des

hl. Athanasius gewesen, in dem

Pichler selbst mitgespielt hat.

Bei seinen Forschungen habe er

auch die Erkenntnis gewonnen,

„dass es im Letzten die Men-

schen selbst sind, die einen Ort

ausmachen und dessen Ge-

schichte prägen, indem sie über

Jahrhunderte Traditionen begin-

nen, ändern, nicht mehr pflegen

oder neu aufleben lassen“.

Diözesanarchivar und Kir-

chenhistoriker Univ.-Doz. Dr.

Peter Tropper zeigt sich beein-

druckt von der „ambitionierten

Arbeit“ des Maturanten, „die

sich mit der sehr komplexen und

nicht einfachen Geschichte der

Kirche von St. Athanas beschäf-

tigt“. In der Kirchengeschichte

lasse sich, vor allem im Bereich

der Patrozinien, „nicht immer al-

les bis ins letzte Detail klären“.

Der „Dr. Olaf Colerus-Geldern

Preis“ der Diözese Gurk für vor-

wissenschaftliche Arbeiten an

Allgemeinbildenden

Höheren

Schulen (AHS) und Diplomarbei-

ten an Berufsbildenden Höheren

Schulen (BHS) wird jährlich ver-

geben und versteht sich als Bei-

trag zur Förderung von theolo-

gischem Denken und Arbeiten

auf Niveau von Maturanten.

Generalvikar Guggenberger mit Preisträger Pichler und dessen

Eltern bei der Verleihung des „Dr. Olaf Colerus-Geldern Preises“

der Diözese Gurk.

Fotos: Pressestelle/Eggenberger

St. Athanas.

Foto: Pressestelle/Assam

All unseren Kunden

ein besinnliches

Weihnachtsfest,

die besten Wünsche

für das neue Jahr

und herzlichen Dank

für ihre Treue!

Elektrowerk Assling

Oberthal 27 • 9911 Assling

Tel. 04855/8211-0 • Fax DW 80

ewa@ewa.at

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