RUFTAXIS
PUSTERTALER VOLLTREFFER
OKTOBER/NOVEMBER 2017
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Die Bewohner des Defereg-
gentales dürfen sich freuen:
Jetzt startet mit dem e-defMobil
2.0 eine neue Art der Mobilität.
Egal, ob man etwa zur Bushal-
testelle oder zum Einkaufen,
zum Arzt oder Besuche inner-
halb des jeweiligen Gemeinde-
gebietes machen will, man ruft
eines der drei Elektroautos, die
nun im Tal von Freiwilligen ge-
lenkt werden. Man wird dabei
vor der eigenen Haustüre abge-
holt. „Mit diesem Projekt wird
jetzt das Mobilitätsangebot im
Defereggental bis zur letzten
Meile abgedeckt. Es ist gleich-
sam ein Vorzeigemodell für das
Schaffen der „letzten Meile“ zum
öffentlichen Verkehr und Beitrag
zum Umweltschutz“, freut sich
Bgm. Franz Hopfgartner mit sei-
nen Amtskollegen Vitus Monit-
zer (St. Veit) und Ingo Hafele
(St. Jakob). Von 8 bis 12 Uhr
und von 13 bis 18 Uhr kann man
diese besondere Novität nützen
– nach vorheriger telefonischer
Anmeldung. So wählt man für
das Ruftaxi in Hopfgarten Tel.
0678-1281414, für jenes in St.
Veit Tel. 0678-1283042 und für
das Mobil in St. Jakob Tel.
0678-1280337. Pro Person und
Fahrt zahlt man 1 €.
Keine Konkurrenz
Das e-defMobil 2.0 ist aller-
dings keine Konkurrenz zum
öffentlichen Nahverkehr, son-
dern vielmehr eine Ergänzung
und entwickelte sich aus dem
„defMobil“ heraus, das vor sie-
ben Jahren erstmals seine Run-
den drehte und an bestimmten
Stellen Halt macht. Mittler-
weile gibt es an 60 bis 70 frei-
willige Fahrer für das neue Pro-
jekt, darunter auch viele
Frauen. Die Bürgermeister wol-
len sich künftig ebenso als Len-
ker zur Verfügung stellen. „Das
Projekt ist somit nicht nur Zu-
sammenarbeit unter den Ge-
meinden, sondern auch der Be-
völkerung. Eine tolle Sache“,
freut sich Hafele. Man habe die
vielen Freiwilligen, 70 % sind
Pensionisten, mittels Arbeits-
gruppen gefunden. Die Lenker
holen das jeweilige E-Auto in
der Früh vom Standort im Ort
ab und parken es daheim, bis
sie zu den bestellten Fahrten
ausrücken müssen.
Vermietung am
Wochenende
Am Wochenende wird man
die E-Autos künftig gegen ein
bestimmtes Mietentgelt auslei-
hen können. Die Gemeinden
selbst mieten die E-Autos im
Übrigen auch „nur“ an, nämlich
von der Regionalenergie Ostti-
rol. Für die Finanzierung des
Deferegger Projektes reichen
aber die Fahrteinnahmen frei-
lich nicht aus. Die Gemeinden
werden somit noch jeweils an
die 3.000 bis 4.000 Euro drauf-
legen müssen. „Wir hoffen aber
auf Förderungen.“ Entwickelt
und umgesetzt wurde das neue
Mobilitätsprojekt mit Hilfe des
„Last-Mile“-Projektes (Interreg
Projekt der EU).
Übernahme in den VVT
Eine Besonderheit im Defer-
eggental ist auch, dass das „def-
Mobil“ ab 10. Dezember in den
Verkehrsverbund Tirol über-
nommen wird. „Anfangs gab es
einige Skepsis, was das Def-
mobil anlangt. Jetzt ist es eine
Erfolgsgeschichte“, so Hopf-
gartner. Mit dem „Defmobil“
(fixe Haltestellen) wurden bis-
lang 41.300 Personen transpor-
tiert und 19.000 Fahrten bzw.
550.000 km zurückgelegt.
Martina Holzer
e-defMobil 2.0:
Defereggental punktet
mit Pionierarbeit
Ein Vorzeigeprojekt ist das e-defMobil 2.0 im Defereggental. Dabei dienen
seit 2. Oktober drei Elektroautos – in jeder Gemeinde eines – als Ruftaxis,
die bis zur Haustüre fahren.
V. l.: Bgm. Vitus Monitzer, Fahrer Hermann Prast (St. Veit), Bgm. Franz Hopfgartner, Fahrer Lud-
wig Mariacher (Hopfgarten), Bgm. Ingo Hafele, Fahrer Josef Grimm (St. Jakob) und LA Martin
Mayerl.
Unter
bestimmten
Telefonnum-
mern (siehe
Text) kann
man jetzt im
Defereggental
gesamt drei
E-Autos als
Ruftaxis bis
vor die Haus-
türe kommen
lassen.