WIRTSCHAFT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
NOVEMBER/DEZEMBER 2016
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Wirtschaftsmeldungen
Mit der Erhöhung der Bahn-
steige und mit dem Bau eines
Aufzuges wird nun auch der
Bahnhof Franzensfeste barriere-
frei gestaltet. Die italienische
Betreibergesellschaft für das
Schienennetz (RFI) startete mit
den Bauarbeiten. „Damit er-
hält nun ein weiterer wichtiger
Bahnhof an der Brennerlinie
einen erleichterten Zugang,
was speziell für Menschen mit
eingeschränkter Mobilität, für
Fahrgäste mit Kinderwägen
oder Gepäck eine große Er-
leichterung ist“, betont Mobili-
tätslandesrat Florian Mussner.
Erhöhung
Für die geplante Barrierefrei-
heit werden die Bahnsteige 2 und
3 erhöht. Vorgesehen sind dann
in einem nächsten Schritt der
Bau eines Aufzugs an der Bahn-
steigunterführung, einige damit
verbundene Anpassungsarbeiten
sowie die Errichtung von Bahn-
steigüberdachungen. Die Kosten
für Projektierung und Ausführung
betragen rund 1,1 Mio €. Seit ge-
raumer Zeit wurde auf eine An-
passung des Bahnhofes Fran-
zensfeste gedrängt. Denn die
Nutzung der Bahn nahm laut
Mussner im Eisack- und Wipptal
in den vergangenen Jahren stark
zu: Allein von 2013 bis 2014 gab
es zwischen Waidbruck und
Brenner einen Zuwachs der Fahr-
gastzahlen von 14 %, im Jahr
darauf einen weiteren Zuwachs
von nochmals 5 %, wobei im
Abschnitt Franzensfeste-Brenner
die größten Steigerungen
verzeichnet wurden.
In Zahlen
Ausgedrückt in Zahlen stie-
gen die Entwertungen auf der
Bahnstrecke zwischen Waid-
bruck und Brenner von 1,57 Mio
im Jahr 2013 auf knapp 1,9 Mio
im Jahr 2015 an. Im laufenden
Jahr seien weitere Steigerungen
zu verzeichnen, heißt es aus der
Landesabteilung Mobilität.
„Gerade auch für die
Anschlussverbindungen ins
Pustertal ist der Bahnhof
Franzensfeste ein viel genutz-
ter Umstiegsknoten, an dem
monatlich bis zu 30.000 Fahr-
gäste ein- oder umsteigen,
werktags sind es etwa
1.500 Fahrgäste pro Tag“, er-
klärt Landesrat Mussner.
Bahnhof Franzensfeste wird barrierefrei
Künftig ist auch der Bahnhof Franzensfeste barrierefrei. Der Startschuss für
die Arbeiten fiel bereits.
Aktuell arbeitet das Land
Tirol an einer Machbarkeits-
studie, um Möglichkeiten
einer Kandidatur für die
Olympischen Winterspiele
2026 auszuloten. „Bei einer
Kandidatur hätte es mit
Sicherheit seinen Reiz, auch
grenzüberschreitend in der
Dimension der Europaregion
Tirol-Südtirol-Trentino zu
denken“, informiert Tirols
Sportlandesrat Josef Geisler.
„Antragsteller müsse zwar
ein Nationales Olympisches
Komitee sei, dennoch sei
aufgrund der geringen Ent-
fernung zwischen den drei
Ländern zum gegebenen
Zeitpunkt eine Zusammenar-
beit möglich“, betonen die
von der Idee begeisterte
Sportlandesrätin Martha
Stocker (Südtirol) und Tamara
Gasperi (Trentino), Direktorin
des Amtes für Sport im
Trentino, in Vertretung von
Landesrat Tiziano Mellarini.
Damenfußball fördern
Die Landesräte wollen sonst
auch im sportlichen Bereich
noch näher zusammenrücken.
So denkt man etwa an die
gemeinsame Förderung des
Damenfußballs, auch will man
Daten zu Bewegung und Sport
sammeln oder beliebte Sport-
arten in den jeweiligen Län-
dern an einem Messestand
der Euregio im Rahmen der
„Trentino Sport Days“ vorstel-
len und anderes mehr. Auch
diskutierte man die Idee,
Sportstätten von touristischem
Interesse in einer gemein-
samen Landkarte zu sammeln.
Man will zudem bereits beste-
hende erfolgreiche Projekte
wie das Euregio Sportcamp
(findet abwechselnd in den
drei Ländern unter dem Motto
„Bewegung und Begegnung“
für 60 sportliche Mittelschüler
statt) weiterführen.
„Dabei sein ist alles“ – das
wollen auch Tirol, Südtirol
und das Trentino, wenn es
um die Olympischen Winter-
spiele geht.
Matthias Ausserer aus Prad
am Stilfser Joch bleibt für
seine zweite Tochter Paula
daheim. Das war bei seiner
ersten, mittlerweile zwei Jahre
alten, Tochter Lina nicht der
Fall. „Das neue ‚Familiengeld
+‘ bot mir nun den Anreiz
dafür“, erklärt der Familienva-
ter. Auch sein Arbeitgeber An-
dreas Egger der Firma „Luis
Egger – Heizung & Sanitäre
Anlagen“ aus Schenna hatte
ein offenes Ohr für das Anlie-
gen seines Mitarbeiters, sich
eine kurze berufliche Auszeit
zu nehmen.
Für Väter
„Mit dem ‚Landesfamilien-
geld +‘ unterstützen wir
Väter, die eine berufliche
Auszeit nehmen. So gibt es
seit 1. September 2016 zu-
sätzlich bis zu 800 € monat-
lich für Väter, die in der Pri-
vatwirtschaft angestellt sind
und in den ersten 18 Lebens-
monaten des Kindes für
einen Zeitraum von mindes-
tens zwei und höchstens drei
aufeinanderfolgenden vollen
Monaten die Elternzeit in
Anspruch nehmen“, erklärt
Familienlandesrätin Waltraud
Deeg
Noch zögerlich
Noch gehen die Ansuchen
für das neue „Landesfamilien-
geld +“ aber zögerlich ein.
„Es muss sich natürlich das
Rollenverständnis ändern“,
meint Deeg. Weitere Infos
zum „Landesfamiliengeld +“
und zu allen weiteren Unter-
stützungsmaßnahmen für
Familien gibt es auf der neuen
Familienwebseite unter
www.provinz.bz.it/familie.Gemeinsam in Richtung
olympische Spiele
Tirol, Südtirol und Trentino wollen im Bereich
„Sport“ enger zusammenarbeiten. Die jeweili-
gen Sportlandesräte denken dabei auch an
eine gemeinsame Austragung der Olympischen
Winterspiele 2026.
Familien-
landesrätin
Waltraud
Deeg (r.)
stattete
Familie Aus-
serer kürzlich
einen Besuch
ab. Sie ist
der erste
Antragsteller
für das neue
„Familiengeld
+“ in Südtirol.
Foto: LPA
Matthias Ausserer „bleibt daheim“
Als einer der ersten Väter in Südtirol suchte
Matthias Ausserer aus Prad für das neue
„Familiengeld +“ an und beansprucht nun zwei
Monate Elternzeit.