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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
7. NOVEMBER 2016
CHRONIK
MEINE
G
ESCHICHTE
Ein Herzens-Gailtaler
Dr. Erasmus Zöckler,
Treßdorf:
Dr. Erasmus Zöckler (Jg. 1925) und seine Gattin Friederike zieht es immer wieder ins Gailtal nach
Treßdorf, Marktgemeinde Kirchbach. Hier steht sein Ferienhaus, das er vor 50 Jahren errichtet hat.
In Erinnerung an seine Mutter
trägt es den Namen „Wutzl-
haus“. Wutzl, so nennt sich ein
Roman seiner Mutter, der
einst sehr bekannten, aus
Triest stammenden, in Kärnten
beheimateten Schriftstellerin
Rose Planner-Petelin (1900-
1969). Mit bürgerlichem Na-
men hieß sie Hedwig (Hedi)
Zöckler-Kotz. In einem ihrer
vielen Bücher, das den Namen
„Wutzl“ trägt, geht es um
den gleichnamigen däumling-
großen Kobold, einen Haus-
geist, der allerhand Schaber-
nack treibt. Es war ein erfolg-
reiches Kinderbuch.
Erasmus Zöckler verbringt mit
Familienangehörigen alljähr-
lich mehrere Wochen im
Gailtal, wo er sich besonders
wohlfühlt und die Region
bestens kennt. Zöckler war ein
überaus aktiver Chirurg und
Schriftsteller. Ein nach wie vor
umtriebiger, sehr freundlicher
und sozialer Mensch, mit viel
Humor. Und einer der unglaub-
lich viel erlebt hat und viel er-
zählen kann. „Ich bin ein Ab-
kömmling der K.u.K.-Monarchie
in zweiter Generation“, be-
schreibt er sich knapp und tref-
fend. Er hat die beeindruckende
Lebensgeschichte seine Groß-
vaters Theodor Zöckler (1867-
1949) anhand persönlicher
Briefe und Tagebucheinträge
niedergeschrieben. Mit dem
Buch „Ihr sollt leben!“ gelang
ihm ein lebendiges Zeugnis von
Menschenliebe und Gottver-
trauen. Damit hat er seinem
Großvater ein literarisches
Denkmal gesetzt. Theodor
Zöckler aus Greifswald war
nach Galizien, Stanislau, ge-
kommen und errichtete hier ein
Waisenhaus. Später kamen wei-
tere Einrichtungen dazu, so er-
stand ein „Bethel des Ostens“,
das damals größte Hilfswerk im
Osten. Kinder, Alte und Kranke
aller Konfessionen und Ethnien
fanden dort liebevolle Zuwen-
dung und Hilfe. Bis zu seinem
Tod kümmerte sich sein Vater
unermüdlich um seine Lands-
leute aus Galizien. Der Zweite
Weltkrieg brachte das Ende der
Stanislauer Anstalten. 59 Jah-
re später hat Erasmus Zöckler
Stanislau (das nun Iwanow-
Frankiwsk heißt) wieder ge-
sehen. Damals begannen mit
seiner Unterstützung viele
Hilfsaktionen und -transporte,
um den hilfsbedürftigen Men-
schen, vor allem Kindern, in
Stanislau zu helfen.
Erasmus Zöckler hatte einen
zweijährigen Kriegsdienst und
eine fünfjährige russische Ge-
fangenschaft zu überstehen.
Seit 1954 war er in der Chirur-
gie und von 1971 bis 1989 als
Leiter einer Chirurgischen Kli-
nik tätig. Neben medizinischen
Publikationen ist er ein groß-
artiger Autor von Erzählungen
und Kurzgeschichten (u. a. Zur
Entscheidung verurteilt, Drei
Tage und drei Nächte, Die klei-
ne alte Dame). Im Roman „Das
Bildnis von Fildes“ beschreibt
Zöckler ein Krankenhaus, die
Erfolge der technischen Medi-
zin, aber auch die mensch-
lichen Schwächen. Er ist mehr
als ein Gailtal-Freund, er ist
ein Herzens-Gailtaler und
fühlt sich hier zuhause.
Karl Brunner
Dr. Erasmus Zöckler, Chirurg
und Autor, schätzt das Gail-,
Gitsch- und Lesachtal.
Foto: kbrunner
Budgetklausur der Feuerwehren für das Jahr 2017. Ende Oktober
fand die Besprechung mit den Kommandanten und deren Stellver-
tretern der Feuerwehren der Marktgemeinde Kötschach-Mauthen
und Bgm. und Feuerwehrreferenten Walter Hartlieb statt. Dabei
wurden die einzelnen Budgets analysiert, wobei man feststellen
konnte, dass die Vertreter der einzelnen Feuerwehren sparsame
Budgets erstellten.
Kärntner Blumenolympiade
Kürzlich fand die Siegerehrung in der Marktgemeinde
Kötschach-Mauthen statt.
Jährlich findet im Sommer die
Kärntner
Blumenolympiade
statt. Bei dieser Aktion können
Gemeindebürger mit ihrem Blu-
menschmuck zur Attraktivität,
Ausstrahlung und Schönheit ih-
rer Gemeinde beitragen. Traditi-
onell lädt Bgm. Walter Hartlieb
die Teilnehmer zu einem ge-
meinsamen Mittagessen ein.
Dieses Jahr wurde die Verlei-
hung der Teilnehmer-Urkunden
im Restaurant Mühlsteiger
durchgeführt und als Danke-
schön ein Blumenstrauß mit
Gutschein überreicht.
Die Teilnehmer der diesjährigen Blumenolympiade. V. l.: Franziska
Donner, Annemarie Aneter, Gertraud Rieder, Mathilde Wilhelmer,
Sabine und Stefan Leiler und Bgm. Walter Hartlieb. Nicht im Bild:
Astrid Schellander, Helene Oberguggenberger und Monika Kunze.