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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
24. OKTOBER 2016
CHRONIK
MEINE
G
ESCHICHTE
Alpiner „Kraft“-Mensch
Sepp Lederer,
Mauthen:
Sepp Lederer (Jg. 1948) aus Mauthen im Gailtal ist Bergsteiger, Alpinist, AV-Funktionär, Bergretter,
Lawinenhundeführer, Sänger, Pädagoge. Ein Idealist, ein Mann mit sehr vielen Verdiensten, ein
ungeheures Energiebündel, viele bringen ihn auf die Kurzformel, aber sagen es voller Wertschät-
zung: „Ein wilder Hund“.
Darin sind seine vielen Stärken
und Erfolge miteingeschlossen,
denn er ist ein großer Initiator,
Organisator, Motivator, einer
mit Führungsqualitäten. Ein al-
piner Vorreiter. Manche attes-
tierten ihm dann und wann
auch eine gewisse „Demokra-
tur“. Lederer war Lehrer an
mehreren Schulen im Gailtal,
dann ab 1999 Leiter der VS
Kötschach-Mauthen und wur-
de Oberschulrat. Er kam zur
Alpenvereinsjugend, trat 1967
in den Bergrettungsdienst und
wurden ab 1970 jüngster Orts-
stellenleiter. 30 Jahre lang übte
er diese Aufgabe aus, bei hun-
derten Einsätzen gab es viele
dramatische und dann auch
wieder gesellige Momente. Es
habe zu viele Alpinunfälle von
Jugendlichen gegeben und nur
eine gut ausgebildete Jugend
könne auf dem Berg bestehen.
Er war auch 25 Jahre lang ak-
tiver Chor- und Kleingruppen-
sänger und leitete sieben Jahre
lang den MGV Mauthen. Al-
penvereins-Obmann ist er seit
25 Jahren, von 1991 bis 1994
der Ortsgruppe Obergailtal und
dann ab 1994 ist er Obmann
der wiedererstandenen Sek-
tion Obergailtal-Lesachtal. Er
kämpfte erfolgreich für die
Neugründung der Sektion
Obergailtal-Lesachtal
und
konnte damit, hundert Jahre
nach der Erstgründung, einen
Meilenstein setzen. Die „Section
Obergailthal“ des DÖAV war
1894 gegründet worden, ging
dann nach dem Ersten Welt-
krieg in der Wiener Sektion Aus-
tria auf. „Dieser Schritt der Wie-
dererstehung der eigenen Sekti-
on Obergailtal-Lesachtal 1994
war richtig und wichtig“, sagt Le-
derer und verweist auf die vie-
len Initiativen und Pläne, die
umgesetzt wurden, wie der Auf-
und schrittweise Ausbau des
ÖAV-Freizeitparks (u. a. mit Eis-
turm, Hochseilgarten) und des
ÖAV-Jugend-Ausbil-
dungszentrum in
Mauthen, der Kauf
der Zollnersee Hütte
sowie die Bemü-
hungen um ein ge-
pflegtes
Wegenetz,
Schaffung neuer Klet-
tersteige und Kletter-
gärten,
die
zahl-
reichen Jugendcamps,
Veranstaltungen und
Bewerbe.
Internationaler
Solidaritäts-
preis
Die Zollnersee Hütte
(vormals Dr. Stein-
wender Hütte), sie
wurde 2006 gekauft,
wurde durch frei-
willige Arbeit vieler Idealisten
mustergültig renoviert. Grenzü-
berschreitende
Begegnung,
„senza confini“ praktizierte er
mit seinen Mitstreitern und
Freunden schon immer wie
selbstverständlich. 2006 wurde
Sepp auch mit dem internatio-
nalen Solidaritätspreis (Premio
Internazionale Solidarieta Alpina
– 35° Targa d´Argento) ausge-
zeichnet. Viele Veranstaltungen
zur sportlichen Förderung und
sinnvoller
Freizeitgestaltung
(Valentingletscherlauf mit Fest
der Sieger, Klammfeste, Gedenk-
gottesdienste, Umweltbaustel-
len, usw.) erfolgten durch seinen
unermüdlichen Einsatz. Der ge-
sellige Berg- und Sangesfreund
ist auch sehr geschichtskundig.
Auf seine Initiative hin gibt es
das „Bergsteigerdorf Mau-
then“ (seit 2011) wegen seiner
großen alpinistischen Bedeu-
tung. Mauthen war die alpine
Wiege, von hier aus war die
Erschließung der Karnischen
Alpen durch die Sektionsgrün-
dung (1894) sowie den Bau der
ersten Wolayerseehütte (1896)
erfolgt. Seine Liebe zu den Ber-
gen begann schon in frühester
Jugend. „unsere alpine Heimat
war während der Jugendzeit
die Hütte beim Wolayersee, wo
wir fast jedes Wochenende an-
zutreffen waren.“ Er ist seiner
Gattin und den beiden Söhnen
gegenüber sehr dankbar und
sagt, dass die gesetzten Ziele
nur mit viel Verständnis und
Unterstützung durch ein groß-
artiges Team von Mitstreitern
umgesetzt werden konnten. Er
konnte seine Leidenschaft
Berg, Paragleiten, Wildwasser-
paddeln ausleben. Heute ist er
mit Motorrad, E-Bike und zu
Fuß unterwegs in den Bergen.
Der unermüdliche Obmann,
Natur- und Umweltschützer ist
stolz auf die hohe und wach-
sende Mitgliederzahl und
meint, dass „die Jugend sich
Abenteuer und Abwechslung
in den Bergen suchen soll, wo
man auch heute noch wahre
Kameradschaft und echte
Freunde finden kann“. Für die
Alltagsgeschichten im Tal blei-
be immer noch genügend Zeit.
Karl Brunner
Sepp Lederer – alpiner Initiator,
gesellig und hartnäckig.
Foto: kk
Mit Kopf, Herz und Hand den Wald „begreifen“
hieß es für die Schülerinnen der ersten Schulstufe
der LFS Drauhofen. Eine Unterrichtswoche lang
wurde ihnen die Vielfalt der Sinneseindrücke, die
vom Wald ausgehen, bewusst gemacht und sie
erfuhren die Zusammenhänge aller Lebensvor-
gänge und Regelkreisläufe sowie die Funktions-
vielfalt des Waldes. Dabei konnte sehr viel Wissen
über Flora und Fauna vermittelt werden. Die
Direktorin Ing. Herma Hartweger und die Kurs-
leiterin Ing. Wilhelmine Wutte sind sich einig: „Im
Wald können die Jugendlichen aktiv Beziehung
zur Schöpfung aufnehmen.“
Kurzmeldung
Gemeinsam bewegen
„Fit mach mit“ heißt es in manchen Gemeinden
wieder am Nationalfeiertag. So auch in Rothenthurn
und in Mauthen. Von Rothenthurn aus (Treffpunkt
um 9.30 Uhr am Sportplatz) führt die Strecke für Fit-
lauf und Fitmarsch am Mittwoch, 26. Oktober, über
Baldersdorf, Einsiedler Kreuz und Schwarzenbach
wieder zurück nach Rothenthurn. Im Mauthen be-
ginnt der „Gemeinsam gesund bewegen“-Tag eben-
falls um 9.30 Uhr im ÖAV-Freizeitpark, verschiedene
markierte Wanderstrecken stehen zur Verfügung.