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OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

10. OKTOBER 2016

CHRONIK

MEINE

G

ESCHICHTE

Kunst als starkes Sprachrohr

Claudia Unterluggauer,

St. Lorenzen im Lesachtal:

Sie ist eine überaus aktive, begeisterte Künstlerin, vor allem ist sie Malerin und arbeitet auch mit dem Medium der Fotografie:

Claudia Unterluggauer (Jg. 1978).

Sie lebt in Wien, stammt aus

St. Lorenzen im Lesachtal, be-

suchte hier die Hauptschule,

dann später das Gymnasium in

Hermagor. Mit 18 Jahren ging

sie nach Wien, wo sie an der

Kunstakademie studierte. In ih-

rer Klasse waren Studentinnen

aus der ganzen Welt mit sehr

verschiedenen kulturellen Hin-

tergründen und jeweils ver-

schiedenen Fähigkeiten und

Neigungen vertreten, da waren

Chinesen, Bulgaren ebenso wie

Rumänen, Koreaner oder Grie-

chen und Isländer usw. Im Um-

feld dieses „Schmelztiegels“

hat sie ihre Arbeit und ihren

Blick auf Kunst entwickelt".

„Für mich ist Kunst ein ganz be-

stimmter Blick auf die Welt.

Durch künstlerische Arbeit

geben Menschen viel von ihrer

Seele preis – von dem, was

ihnen wichtig ist. Ich mag

intensive und ehrliche Ge-

spräche – und in gewisser

Weise ist ja auch die Kunst eine

Art von Kommunikation mit der

Umwelt. Zwar nicht immer in

Worten, aber ich empfinde sie

als starkes Sprachrohr. Authenti-

zität ist mir sehr wichtig. Ich fin-

de auch den Blick auf mich

selbst und mein eigenes inneres

Wesen mit Hilfe von Kunst sehr

spannend. Für mich ist die Kunst

daher auch ein Weg zu mir

selbst“, sagt sie.

Reiz

des Gegensätzlichen

„Ich finde es wichtig, gerade

auch jungen Menschen einen

Weg zur Kunst zu ermöglichen.

Denn Kunst kann ein Leben so

bereichern. Man muss nur ei-

nen Zugang finden, und leider

ist das nicht so einfach, weil

bei uns der Kunst immer noch

irgendwie was Elitäres anhaf-

tet“. Unterluggauer versteht es,

Brücken zu bauen und macht

professionelle

Kunstvermitt-

lung, auch als Angestellte in der

Arthothek in Krems. Unterlug-

gauer hält sich mmer wieder

sehr gern auch im Lesachtal

auf, liebt diese wunderschöne

Landschaft, wandert hier auch

gerne. Ihr Vater ist bereits ver-

storben, ihre Mutter lebt und

unterrichtet hier, Claudia hat

eine Schwester, Steffi. Es freut

sie, wenn sie daheim ist, wo

man sie und sich kennt, ganz im

Gegensatz zur Großstadt Wien,

wo man ziemlich anonym ist.

Gerade beides zu haben,

Dorfleben und Stadtleben, das

Gegensätzliche habe für sie

einen großen Reiz.

Projekte

und Präsentationen

Sie arbeitet an verschiedenen

malerischen Serien, macht

beispielsweise Tropfenzeichnun-

gen, Feuerbilder oder Sternen-

himmel. Sie arbeitet auch mit

Fotografie, wobei sie sich selbst

in „Märchengewändern“ insze-

niert, sich dabei auf ein be-

stimmtes Element konzentriert

und so auch eine Aussage aus

einem Märchen herausarbeitet.

Die junge Lesachtalerin bewegt

sich im Feld zwischen Malerei

als handwerklichem Medium

und deren Erweiterung durch

digitale Möglichkeiten. Künstle-

risches Arbeiten sei ja oft ein-

sam, sagt sie, daher initiiert sie

auch immer wieder gerne um-

fangreiche gemeinsame Pro-

jekte und Präsentationen für

ein größeres Publikum, die sie

etwa schon mehrmals im

Lesachtal durchgeführt hat.

Großen Zuspruch fand im Juni

das Kunstprojekt „Schneeweiß-

chen und Rosenrot – das

Lesachtal ehrt seine Frauen“ in

Liesing. 2013 widmete sie sich

einem gemeinsamen Kunstpro-

jekt zum Prinzip Hoffnung in St.

Lorenzen/Lesachtal, und 2012

befasste sie sich künstlerisch

mit dem Thema „Generationen

und ihr Vermächtnis“, ebenfalls

in St. Lorenzen, dabei ging es

um die dortige Bauernkapelle

und ihren Urgroßvater und

Blasmusikpionier Josef Lexer

vlg. Nota. Übrigens trägt auch

die Zotter-Schokoladenschleife

vom „Süßen Lesachtaler Wan-

derbrot“ ihre künstlerische

Handschrift.

Karl Brunner

Das war Teil des Kunstprojekts „Schneeweißchen und Rosenrot –

Das Lesachtal ehrt seine Frauen“ .

Fotos: cu.

HEITERES

AUS ALTER ZEIT

Handynummer

eines Heiligen

Zwei Frauen trafen sich und plau-

derten u. a. über die Schwierig-

keiten bei der Arbeitsplatzsuche,

die sich bei der Tochter der einen

nach deren Schulabschluss er-

geben könnten. Die Freundin, diese

war aus Osttirol, gab ihr den Rat,

dass es in dieser Situation recht

hilfreich sein kann, den Hl. Freina-

demetz um Fürsprache anzurufen.

Um den Namen des Heiligen nicht

zu vergessen, schrieb sie „Freina-

demetz“ auf einen Zettel und legte

diesen in ihr Handschuhfach. Tage

später ergab sich die Notwendig-

keit, dringend eine Handynummer

zu notieren. Dabei fiel ihr das Zet-

telchen mit dem Namen des Heili-

gen in die Hände und sie notierte

schnell die besagte Telefonnum-

mer. Tage später, als die gute Frau

ihre Tochter von der Schule ab-

holte, diskutierte sie über den

Erfolg diverser Bewerbungsschrei-

ben. Plötzlich sagte die Mutter:

„Da gibt es einen Heiligen, den

man in dieser Angelegenheit anru-

fen kann. Im Handschuhfach liegt

ein Zettel mit dessen Namen.“ Die

Tochter kramte ihn hervor und

sagte dann: „Der heißt Hl. Freina-

demetz und du kannst ihn gleich

anrufen, da steht eh seine Handy-

nummer!“